Hermetische Gedichte

Verloren – in deiner Sprache Augen, einen Augen – Blick; eingegangen – in deinen Worteleib, bleibt zurück die eingelebte Tränensüße, ein Augenkleid für meine Blöße.

Wir tragen nicht das Namenlose. An den Stirnen haften Zeichen. Magisch ist die Chiffre eingebrannt. Einstige Rituale im versteckten Hain, verloren ist der Götterweg - - - der weiße Stab, eine Schlange und selbst die Wunde heilte...

Schwimmflügel steigen auf um zu atmen, die reine Luft, im Äther ist kein Haus gebaut, wenn Horizonte brechen blendet vertikales Licht aus goldener Schöpfung. Kein Name erfand den Flug ohne Flügel, die säumen den Rand...

Das Cello und die Glocke, ein Frohlocke, der schrille Ton teilt die Ikonostase – Weihrauchgeruch, Gott hinter dem Glase. Das leise Murmeln in der Apsis zersetzt die Farben der Freskenhand, beseelt ist nur die Marmorbüste, die vor dem...

„Und im Schatten meiner Flügel sollst du Ruhe finden – wie am ersten Tag.“ Leicht Licht – flügelwärmend – das Flügellicht, ein Unschuldskleid, die Schwinge zischt – Licht bricht durch den Katarakt, das...

Kraft wie Zeit für Angst und Leere ist Traum ist Stundenschlag ist Tod

Dein Schicksal Haltlos wucherndes Narbengewebe Jeder Heilung bar Siechtum Fleisch Blutig zerfetzt Das Fleisch sicht Bar jeder Heilung Das Narbengewebe Wuchert haltlos: Dein Schicksal

Blutig die Kehle hinab rinnt der Wein die Schuld vergeben nur den Toten

wir treiben es immer tiefer in schwarzes meer versungen. ich atme für die perlen am abgrund oder das blaue vom himmel: uns nachruft in dumpferen sängen, die lichten arme uns verlierend. du wolltest glättende wellen schwimmen,...

Sie sieht schwarze Scheiben. Keine Hoffnung schimmert. Stürmisches Schneetreiben. Fernab Sternwind flimmert. Wohin will 's weinend Herz? Wehmütig winkt Wirklichkeit. Stummer Schattenschmerz. Vernebelt von Vergangenheit. Samaels...

Am dritten Tage noch versanden spröde Lippen: liebensmüde, neugestorben. Manchmal hebe ich die Muschel, das letzte Gold verfallener Sterne, lauschend ans Ohr. Im fernen Rausch, wo Gin und Honig fließt, spricht Wahres Meer: Es geht um Lieben...

Alice, wenn der engel an der theke ruft, dieses ist dein untergang. deine lippen trinken die kühle blauen Gins. lass, wenn deine vene leise blutet uralte gebete und dunkle deutung des möwenflugs. du aber tanzt mit weichen schritten in...

Auch Scherben glänzen, größer auf Knien. Vor allem gewartet an irrenden Flüssen. Die Augen ausgebrochen trotzt der Rosenschmied Haar an Haar im Bassgewitter. Sein Schlaflied singt der Gin.

Augen von Gin: Ein ganzes Meer küsst wellenweise jede Scherbe, die ich bin - spiegelnd ihre Strähnen, wo die Sonne Strände streichelt. Segler hebe ich die Lippen schöner im Glanz. Die Augen längst an deinen zerbrochen...

Endlich nimmt der Wind die Asche alter Körner, Stempel vieler Zigaretten, leicht beiseite. Endlich aber nicht die Weite dieses Flugs im Einverständnis aller Uhren mit der Brise des GinTonics in den Sternen. Flügel über...

Mittwochs sucht der Raucher das Meer. Mehr Blatt als Vogel isst er Asche. Keine Uhren ticken Moralin. Dem Korn fehlt Gintonic. Immerhin ein Zittern die 4 Wände. Bässe beben im alten Stellwerk. Vielleicht führen Sterne in die...

Nachts verführen orphische Beats in glänzende Hallen tanzender Nymphen. Haut an Haut verstummen die Rauschenden, lauschen dem mischenden Dichter im dichtenden Nebel flirtender Lichter. In Boxentürmen wohnst, Eurydike, du ohne Wort...

Maria, Jungfrau, wer brät dir das heiße Zigarettenende auf den weißen Pelz und weiß dazu den ursprünglichen Grund? Verstümmelt hinkt das treue Tier zur Kanzel in die Herzen auf, schweigt weise, Welpin, bloß...

Auf seiner Hand trägt er ihr Ohr, dem singt er zärtlichst Lügen vor, die er, wenn er nicht bei ihr ist, wie einen Heimatort vermisst. Der bleiche Leib der blinden Frau erhellt das schwarze Fenster. Der Anzugmann trägt...

am tisch unterm pflaumenbaum spürt man den glanz von einst als ein kleines paradies entstand und junge triebe steinen trotzten vieles von dem ist nun verwelkt vergebens versuchen zittrige hände nicht nur die trockenheit abzuwenden...

Nur Nacht bleibt, siebt sie dunkle Himmel ins Fenster der Umherirrenden. Ruhelos schweigt sich ein Kampf am anderen. Gestern kein Holz für das Feuer, und doch, es ist da irgendwo! Boden um Bodengrund vergraben hebt sich die Waldung glimmend...

Die Hauptstrecke flog man am Donnerstag. Das ist der abstrakt antwortende Abschluss des Herzbergbebens, das abstaubt. Ich stelle das Tonband ab. Ich kann warten auf Warm und umdenken. Mein Wendemantel, peinlich. Der Stil: gewiss sentimental....

totleben regie:Eiger nebel tot

Bus. Rattanfarben zieht an mir vorbei, Menschenbänder. Im Hilflos verloren. Weinerlich sprudeln Wörter über. Kleidungskontrolle. Vollmond am Hirnament.

Die Zeit gleitet die Wendeltreppe hinab in den Stundenglasrahmen. Aber du darfst jetzt nicht ernst sein, wenn sie auch anderen gefällt. Morgen werden wir entschieden älter sein als bald. Dann sammle ich den Sachbuchstaub von deinem...

Weißt du, ich habe jetzt keinen Kopf mehr. Letztens, im Tretboot, hast du mich vor der Welt versteckt. Da ist er freigefallen. Seitdem kann ich keine grünen Ketten mehr tragen. Du hast aber Zeit, schweigst du. Und Husten. Weißt...

Ein Apfelbaum, wofür soll das stehen? Hauptsächlich esse ich nur auf Langstrecken und dann nur Brot. Das will ich. So bin ich. Ich soll die Sonne einbauen, die gestern über den Sternen hing. Doch die weiß nicht, ist das die...

Sieh doch, ich sitze am Tisch oben spreizt eine Möwe ihr wildes Gefieder Niemals wirst du wohl erfahren, wer ich bin. Zart geht der Wind und er flüstert mir Frieden.

Das Glas wovon Kann nicht mehr zerbrechen? Blindes Spiegelfenster versteckt Den Mond. Steht Die Nacht in Klammern zwischen Sichel und Waldrandbogen. (ICH WILL NICHT NACHDENKEN) Über eure geputzten Hochglanzgänge. Ich bin nicht mehr in...

Zur Wand Dreht sich um im Sterben auf die andere Seite, Augen verklebt, Seele verlebt, hebt an er, singt ein Lied dem grausen Sichelmann, lacht hinein ins Selbstdrin, flüchtig der eigenen Angst. Was ist die Zeit schon wert, geht doch alles...

dem sommerregen hab ich mich gewandt meerig wie blei krähenwehend zieh ich das weh auf gekerbten stein sandlilie brandlöchrig wie fernentau schmilzt verinnern

wort.ruinen. lilienasche. inselmenschin. heim.kehr. wind.windend. für.du.immer.ich.du. gestrigkeitstraum A

nordwindtagwiederkehr kupferengel himmelgrau. rothimmelssterne stahlglockenschläge: alpha & omega blassgoldhaarduft einer tränenstadt. wir hatten nichts als worte

die luft kupferkaltrauchig riecht sommer den windlosen haar schneide ich rabentags und zinnfäden avalonfern

habe dich in die urnen gesperrt als wir an saturntagen schliefen wenn der wüsten- mohn im dunkeln blüht knirscht der sand im haar.

Der Strudel Zieht Selbst im Abfluss wilde Kreise Als ob Er Leben in sich tragen würde noch jetzt Ist kein Absatz keine Droge Über Und über mit Gold bedeckt Ist Pech deine Vergütung? Verdienst des Hades Trägt der...

golden schimmert die Pforte zum Hain mit den grünen gewundenen Gassen verlockt mich in Kühle in Ruhe einzutauchen denn in seiner Mitte wartet ein Turm anfangs ist der Pfad breit und hell trocken federt der Boden es blüht...

wie alte gewohnheiten streife ich die haut zur nacht ab in fetzen zu boden ins bett in das ich nachfalle und wie gewöhnlich mich zu decke der zeitpuls schlägt hinein durchs fenster mir zu ohren die kälte ist kaum noch zu hören...