Kurzgedichte

lass die bäume schlafen mensch ruhe abzweigen raunt der wind und verteilt flugblätter erstes vogelkonzert ende märz stammgäste erwünscht

und dein Gesicht trägt wieder diesen blassen Schimmer der nicht verrät was in dir vor sich geht das Frühgenug das einmal Kinderspiel deiner Gedanken war ist zum Gedankenspiel geworden auf der Spur Zuspät.

Mein Freund, du lebst in Saus und Braus, du schüttest Wasserkübel aus, du spritzt mit Farbe, wirfst mit Obst, wenn du durch meinen Garten tobst. Du reißt die Blätter von den Bäumen und mich aus meinen Sommerträumen. Du pfeifst darauf –...

Das Terrain verdrahtet, fliegen Blicke querfeldein. Wo Worte durch Stillen ziehen, und die Grenze nur einen Tastendruck entfernt liegt.

Ich klapp es auf und seh dein Bild. Da fehlte noch das Sonnenlicht im Lächeln dieser Frau.

Ich genüge mir Du hast es verstanden und mir Stille gebracht Ich will keine Antworten geben Du hast keine Fragen gestellt Ich will fliegen Du hast am Abgrund meine Hand genommen und wir sind gemeinsam gesprungen Ich will frei sein Du hast...

Die Q tritt dem V auf den C. Das tut dem V w. So sagt er ihr: "G!" und wünscht sich die Q jwd, doch jene ist schwer von Kp.

Bin ich in Geberlaune, dann Schreiberlein komm, staune: Ich schmiere Honig dir ums Maul, reich deinem Lyrpferd Zucker. Doch glaube nicht, dass ich dem Gaul fortdauernd seine Lauscher kraul! Wenn ich vor Bosheit glucker, dir deinen Dichterspaß...

Am Tisch vorm Fenster lag ein Blatt, das mir der Wind hereingetragen. Ihm eingebrannt schien ein Poem aus wechselvollen Lebenstagen. Ich las vom Knospen und vom Grünen, von Regen, Sonne, Sturm und Ruh. Vom Schmerz des voneinander Lösens, vom...

ein Du ein Ich daraus ein Wir aus dem Gestern ein Jetzt zusammen ins Morgen ein jeder ging seine Wege wir kreuzten sie um zusammen zu gehen aus unterschiedlichen Perspektiven sahen wir trotzdem dasselbe Ziel

Tintoletto Federkiel herzbummbummt sich durch die Zeit, poematit molto viel, wortoletit : Copyright! Papirosa Blankoblatt bummbummherzt aus gleicher Sicht Tintoletto meint: "Plagiat! Zappzarapp Du ... vors Gericht!" Justizanto Artefrei...

Seh' ich jenen Moppel dort, denk ich gleich an Doppelmord. Ich morde ihn und seinen Köter und hör dann auf, es wird nur plöter!

Schriebe ich von Liebeskummer, von Verzweiflung, Hass und Leid, wie ein armes Herz in stummer Trauer hilf- und lautlos schreit. Würdest du den Schmerz erspüren, Leser, würde mein Gedicht dich zu Tausend Tränen rühren?...

Wo ihr nichts sagt, wird nicht gefragt. Wo ihr nicht klagt, da wird vertagt. Und schwieget ihr, weil sie euch töten, so müssten einst die Steine reden.

* Was unter warmen Decken sprießt, so manches Pärchen wohl genießt. Wirkt das Eine auch obszön, ist das Andere doch schön. * © by F. J. Puschnik

Er steht auf nichts so sehr, als auf soliden Gründen, die dafür sprechen, dass sein Haus ein Hort von Winden.

Heut fuhr ein Huhn mit meinem Bus und legte prompt ein Ei. Am Po sah ich nen Bluterguss und Hämorrhoiden zwei. . Und als die Legezeit vorbei, da schloss es seine Hühneraugen und bettelte nach Haferbrei, den wollt es mit dem Schnabel saugen.

wenn sich der Sommer ein letztes mal zeigt und sich die Blätter langsam ein dunkleres Grün anziehen wenn der wind beginnt die äste der bäume zu schleudern dann fahre ich ein letztes mal in den süden dem sommer hinterher

Die Bayrische Sprache klingt kernig und derb, für Preußen ist "soachn" kein richtiges Verb. Doch grade der kehlige, ländliche Sound bewirkt, dass ein Fremder fast ehrfurchtsvoll staunt. Zumindest besteht bei dem...

* Mir bricht das Herz zu kleinen Stücken, zu berührend um noch ganz zu sein. Will nicht auf die Tränendrüse drücken. Erwä;hnt nur unbedingten Drang nach Schein. Verloren fühlt sich welkes Blatt im Wind, Hat...

* Unerwartet streicht ein zartes Lächeln, rühmt sich trotzig ständig da zu sein. Will sein Rosaauf die Wangen fächeln. Ist erfahren wie ein weiser Stein. Unser Weitblick hat total versagt. Offenbar und meilenweit entfernt,...

in diesem jahr sagst du und siehst dem regentanz des späten sommers zu den blütenkranz erobert sich im sturm ein dreister wetterwind es fällt das letzte feigenblatt so matt so schwach gemacht von dir in dieser nacht sieht mich der...

Irgendwann lag man sich nur noch in den Haaren. Doch er scherte sich nicht um ihr Fragen, bis es auf Messers Schneide stand.

Ich einer unter Sieben Milliarden Menschen einsam unter Einer Million Einwohnern allein unter Vierunddreißigtausendachthundertzwölf Besuchern der Achtunddreißigste an der Ampel der Zwölfte auf der Warteliste Du bist...

licht bricht auf – im osten nach wer weiß wohin rührt rosenfingrig meersalz in die tagessuppe schwappt in wellen an und singsangt seine weisung

Am Horizont liegt weißes Leinen - müd bin ich, müde, als ob ich niemals schlief. Wollt oft den kleinen Schlaf nicht wagen, von der Erschöpfung kaum getragen, ahnend der große wird bald tief. Am Horizont liegt weißes Leinen - müd bin ich,...

ich habe meine Wohnung mein Herz meine Träume das Auto den Schlafzimmerschrank meine Schubladen in denen ich steckte mein Leben aufgeräumt um dir zu gefallen jetzt haben wir genug Platz für Chaos

ein hanseat als plagiat gefunden und dann wieder verschwunden wie ist das möglich, kann dies sein ein plagiat nun ganz allein kein richter der da schreit das jemand hier abbleibt kein original scheint mehr vorhanden und ein hanseat den sie...

Ein gutes Wort zur unrechten Zeit und schon hat es kein Licht mehr.

Es will und will nicht offen bleiben, keinen rechten Sinn beschreiben. Was der Anstand eingeloggt, hat ein Umstand schon verbockt. © by F. J. Puschnik

* Meine Gefühle sind kleine Nager, die an meinen Seelenwänden hochkrabbeln. Leichte Brötchen werden ohne Rezepte zur Speisung abgegeben. Sie reichen für einen Tag, der wortlos zu Ende geht. Der nächste Morgen steift seine...

In deiner Haut willst du nicht stecken. Du kannst sie nicht abstreifen, nur rot. Unzählige Linien, die sie nie vergisst. Du allein zählst.

Ein Dichter fühlt, fühlt ungehemmt - sein Inneres beginnt zu schwellen, mit ozeanisch starken Wellen wird bald die Schreibwelt überschwemmt. Wer schreit denn da:"Nicht so viel Gischt!" Wer wünscht ein Filtern der Gefühle, dass ihn...

Es geht ihm schlecht und das seit Tagen - ja, dem Poeten geht es schlecht. Er könnt es schlicht und einfach sagen, sofern er schlicht und einfach möcht. Doch der will nicht mit Worten sparen, weil er sonst schnell zum Ende käm, drum bastelt er...

* Mag der Magen noch so knurren, Phantasien offen murren. Augenschmaus kann nicht bewirken, dass Synopsen heftig zirpen. Hühnerkeulen Parademarsch, Frikadellen und auch Barsch, erregen einen Speichelfluss, den man zügig stoppen muss. *...

Seine Frau, die ging ihm flöten, Nachdem er das Spiel vergeigt, Und es alle rumposaunten, Ist nun Solo angezeigt.

Die Freiheit ist ein Vagabund mal düster und mal kunterbunt mal schmeckt sie süß mal bitter mal ist sie Sonne mal Gewitter Das Hin und Her bei dem Gefühl ist einmal warm und einmal kühl denn wenn die Liebe zwischenfunkt...

Eins, zwei, drei - rundherum! Dreh dich um, komm doch mit, Schritt für Schritt, lass uns zwei aus der Reihe tanzen.

Dichte schlichte 2, 3 Zeilen - zähm den weitren Schreibreflex! Noch bei 4 wird man verweilen, vielleicht 5, doch schon bei 6 könnten viele Leser flüchten. 7 Zeilen? Mist vollbracht! Weil nach Kürze alle süchten ... ...Gott, ich bin bei Zeile 8!

Zwei verlorene Seelen fernab Zeit und Raum zwei verlorene Seelen Begegnung im Traum Zwei verlorene Seelen entfliehen dem Nichts zwei verlorene Seelen sind Tänzer des Lichts Zwei verlorene Seelen geben sich die Hand zwei verlorene Seelen...

Meine Liebe ist hautfarben, schmiegt sich an das Leben. Legt Hände an den Nabelbauch. Hat Ängstlichkeit verloren. © by F. J. Puschnik

Ich habe dich in meiner Schwermut schaumgebadet und dir über die Muttermilch dieses unstillbare Verlangen in die Brust gelegt. Nun pustet dein Mund mit jedem Atemzug Luft- schlös- ser.

In wievielen Herzen glimmt es? Bis er kommt. Er, dessen Wort diesem Glimmen Leben zuhaucht, brennt die Welt in vielen fort.

ich war Alleingelassener Sekundenzähler Misstrauensgeber du machst mich zum Willenloslasser zum Zukunftspläneschmieder zum Momenterfühler jetzt sind wir indiesonneblinzler Zusammenfrühstücker Ganznahzusammenrücker

Worte nutzt, im Überschwange, der, des Seele sich ergießt, und ein andrer Hanf und Zange, dass was läuft geregelt fließt. Pöt und Klempner sind mitnichten fremd einander wenn sie dichten! Einer will, der andre muss - beide gibts im Überfluss.

"Gesund ist, wer sich täglich trimmt?" Hier, Doktorchen: Mein Auge schwimmt, die Nase läuft, das blöde Ding! Die Zunge regt sich meist recht flink, mein Herz hüpft täglich bis zum Hals, das Sprunggelenk springt ebenfalls, der...

aquatinta himmels welten wolken im kampf federn zwischen drachens schuppen zerrieben[aufgelöst]

Lassen wir uns gegenseitig ertragen und nicht mit Worten schwer zu Boden schlagen. Einsicht soll den Nebelblick erhellen, sich der Wahr- und Klarheit unterstellen. © by F. J. Puschnik

Die Liebe geht ja durch den Magen. Und endet wo? Ich mag' s nicht sagen....

deine herbstastern legst du mir in allen farben ans herz, natürlich ohne sie zu pflücken, und sprichst von tulpen – dann im nächsten märz. unsere welt – verzweifelt schön – sieht dich hinübergehn. ich halte haltlos deine hand.