Ein Kuss

Alltagsgedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  Füllertintentanz

Ein Kuss kann nie mehr Wert ausdrücken,
als die Lippen, die ihn schmücken.
So ist mit Himmelsgut gesegnet
wer Mund an Mund dem Herz begegnet,
das seines grade schlagen lässt,
ihm glücklich um die Schulter fest
und voller Scheu und ganz verliebt
schon ohne Frage Antwort gibt,
dass fortan und immerdar
auf ewig alles wunderbar.


Und selbst die Sterne schon zum Greifen
ganz  zukunftsträchtig golden reifen.
Nur ist der Kuss oft sehr befindlich,
trotz Zungennähe unverbindlich
und gern, was heute bebt voll Wucht,
schon morgen weit auf ferner Flucht.
So seid schön lieb und gibt hübsch Acht,
was euch im Schritt entgegenfacht.
Denn der Kerl, der Lust erfand,
hat nie des Kusses Sinn erkannt.

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Kommentare zu diesem Text

StefanP (58)
(29.12.06)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 29.12.06:
Ach Stefan, seufz, ich glaube, Küsse füllen nicht nur die Münder dieser Welt, sondern mittlerweile auch ganze Bücher. Man kann so viel darüber schreiben, weil das Leben selbst uns immer neue Sichtweisen schenken wird.
Schön, dass dir mein Text gefallen hat.
Auch ich wünsche dir den besten Start ins neue Jahr. Doch erst mal wollen wir dem alten herzlich entfeiern.
Liebe Grüße, Sandra
(Antwort korrigiert am 29.12.2006)

 Alazán (29.12.06)
Das gefällt mir sehr gut, vorllaem die Reime und die guten Bilder. Die Zeile "trotz Zungennähe unverbindlich" ist wunderbar! Jedoch muss ich aufschreien wegen dem Ende, natürlich hängen Lust und Küsse zusammen und natürlich haben Küsse auch einen Sinn fernab von Lust etc.
viele liebe Grüße
Philipp

 Füllertintentanz antwortete darauf am 29.12.06:
Hallo Phillipp, klar gibt es Küsse, die in sich alles vereinen. Das sind dann ja auch die, die den Sinn inne tragen. Ich jedoch meinte Küsse, die nur körperlichen Trieben entspringen, doch die dann sofort in romantische Träume eingebunden werden. Um die Unreinheit solcher Momente zu unterstützen habe ich ja auch unreine Silbenreihen benutzt.
Es freut mich, dass dir mein Text gefällt.
Nette Grüße, Sandra

 BrigitteG schrieb daraufhin am 29.12.06:
"Unreine Momente"? Mein lieber Schwan, Sandra - Du sprichst wie eine Oma... Unrein ist es, wenn einer dem anderen Gefühle vorgaukelt, wo sie nicht da sind. Aber alles, was beiden Menschen (oder von mir aus auch mehreren) Spaß macht, und bei dem niemand ausgenutzt wird, ist gut - egal ob die große Liebe da eine Rolle spielt oder nur die kleine Anziehung *g*. Liebe Grüße, Brigitte.

 Füllertintentanz äußerte darauf am 30.12.06:
Aber genau diese Gefühle, die du im ersten Satz beschrieben hast, meinte ich doch. Es ist ein wunderbarer Kuss. Der eine ist wirklich in einem emotionalen Taumel, träumt von Künftigem, der andere hingegen nutzt den Moment nur aus. Ist einfach nur triebgesteuert und nutzt das Wort "Liebe" als Einlass zur Körperlichkeit. Wobei diese Person nicht immer, wie in meinem Text, männlich sein muss. Es gibt auch den weiblichen Teufel.
Ich grüße dich lieb, Sandra

 Alazán ergänzte dazu am 30.12.06:
So gesehen hast du Recht und ich bin zufrieden ;-D, dein Gedicht gefällt mir als solches ohnehin gut, wi ich bereits schrieb'!
Also noch einen guten Rutsch

 Theseusel (29.12.06)
*ggg* ein Fahndungsfoto? .... Mr. Sandman...echt scharf! Gruß von Gerd

 Füllertintentanz meinte dazu am 29.12.06:
Fahndungsfoto ist süß... fragt sich nur mit wessen Gesicht. Ja, und der Sandmann passt auch gut ins Bild, weil er die Nacht der Träume verkörpert und sein Sand die Flammen löscht, die zuvor unvorsichtige Lippen unachtsam entzündeten. Somit streut der Sandmann Einsicht, häufig auch in Form von Tränen.
Die Fahndung läuft auch Hochtouren, schmunzel. Liebe Restjahresgrüße, Sandra
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