Gestatten: Dr. Teddybär!

Kurzprosa zum Thema Humor

von  tastifix

In Düsseldorf gibt es tatsächlich ein so genanntes Teddybärenkrankenhaus. Nein, dort werden nicht etwa bedauernswerten Teddys abgedrehte Köpfe, Arme oder Beine wieder angenäht oder in den Bauch gebohrte Löcher zugestopft, sondern in jenem Hospital kommt der Stofftierbevölkerung des weiten Umkreises von Düsseldorf eine ganz besonders wichtige Aufgabe zu.

Für den Arbeitseinsatz der wahren Arche Noah vom Teddy bis zum Dinosaurier sollten wir jenen Geschöpfen nämlich von Herzen dankbar sein. Arbeitseinsatz ... ?

Genau:
Bekanntlich sind Stofftiere jeglicher Art besonders menschenkinderlieb eingestellt und deshalb haben die Düsseldorfer Medizinstudenten sie flehentlich um ihre Hilfe gebeten. Es geht nämlich um eine spezielle Methode, kranken Kindern die Angst vor der Operation zu nehmen.

Die Menschen/Tierbelegschaft ist bestens auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Ist das mitgebrachte Lieblingstier des kleinen Patienten gar ein Dinosaurier, dann flitzt der betreffende Tyrannosaurus/ Medizinstudentenassistent herzu und lasst seinen imponierenden Adoniskörper auf eine Folie drucken so dass sein Umriss wie auch all seine Knochen zu sehen sind.

Sofort fasst das Kind etwas mehr Vertrauen, denn der Dino auf der Folie hat ja irgendwie eine dolle Ähnlichkeit mit seinem unter den Arm geklemmten Liebling und jetzt kann es sogar dessen Inneres bestaunen. Ob es ihm wohl wirklich hilft?

Aber zum großen Glück der Krankenhauslangzeitbewohner (Ärzte & Co) und dem noch größeren der Vorübergehend-und-nur- Kurzeit-Mieter (Patienten) treten doch recht selten nur solche Urzeitviecher auf die Bühne der Hilfsbereitschaft.

Dagegen handelt es ansonsten meist um in unserer heutigen Welt sehr viel häufiger anzutreffende Spezies wie vor allem Bären, Hunde, Katzen, Giraffen, Elefanten, Meerschweinchen und auch Mäuse.

Deren Anwesenheit wird dann besonders von der weiblichen Patientenschar mit Jubelquietschen plus urplötzlichem Bluthochdruck registriert. Hat ja auch sein Gutes, denn so können die Medikamente gegen den zu niedrigen oftmals entfallen.

Außerdem ist ja wohl gegen nichts etwas einzuwenden, was Kindern in irgendeiner Weise helfen könnte!! Schließlich haben auch jene Winzig-Nager Knochen, sogar besonders niedliche, die sich dann noch niedlicher auf der Folie darstellen. Die kranke Adoptivmama oder auch der -Papa werden begeistert sein.
Die Angst ist vergessen!! Oder vielleicht doch nicht ... ?

Da diese psychologische Taktik ja ein wenig aus dem Experimentierrahmen fällt, erregt sie verständlicher- und verdienterweise ausgeprägtes, öffentliches Interesse und weil dem so ist, wurde vor kurzem ein Oberarzt zu diesem Thema befragt.

Reporter:
"Herr Dr. XYZ, Sie leiten nun diesen Versuch. Können Sie uns verraten, welches bisher der schwerste Fall gewesen ist?"

Der Oberarzt antwortet mit ernster Miene:
"Gerade heute hatten wir einen Octopus mit einem achtfachen Tentakelbruch!"

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