Der Spiegelschacht
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Zwei Blicke

Text zum Thema Allzu Menschliches

von  bluedotexec

Aufstieg

Weiter, weiter, ja, so schreit er,
unser Führer ist ein Meister
und er fordert immer dreister.

Höher, Männer, höher noch,
hinaus aus diesem Höllenloch
weiter noch, gleich ist's geschafft,
die ersten hat's dahingerafft.

"Weiter, vorwärts, nicht verzagen!"
Hör ich's diesen Bastard sagen
will ich bei mir das Letzte wagen -
nein, zu leicht wär jetzt ein "schlagen".

Klettert, klettert hoch den Stein
nie wieder will ich unten sein.
Und dann greife ich den Grubenrand
an dem ich damals einmal stand.

Oberhalb

Und bei einem Blick zurück wird klar,
was bisher nur verschleiert war,
die Nebel lichten sich zwar nicht,
doch das Loch füllt sich mit Licht.

Es steigt und steigt und steigt und steigt
DIe Oberkante mir gleich zeigt
wer einst im Brunnenschacht ertrunken
und wessen Schiff im Licht versunken...

Doch die Strahlen tun dir weh
Und ich das Glühen dennoch seh
Deine Julia verrietst du nicht,
als sie dir Ratten ins Gesicht...

Es ist nicht ganz ein großer Mann,
der modernd hier auf Rache sann,
es ist nicht ganz ein hübsches Weib -
"Geh' ins Lichte dort, und bleib!"

Dieser Ruf hallt durch den Schacht
ein Echo aus der Schattennacht
"Dass du deiner eingedenk bist!"
Und zu schätzen dies' Geschenk ist.

Anmerkung von bluedotexec:

Der Teil mit Julia und "Als sie dir Ratten ins Gesicht" stammt ursprünglich aus einem anderen Text, den ich nicht veröffentlichen werde, um andere vor Hirn- und Augenschäden und mich vor Schadensersatzforderungen zu bewahren. Trotzdem passt er hier wunderbar rein.

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