Der Spiegelschacht

Text zum Thema Allzu Menschliches

von  bluedotexec

Und wir kreisen immer weiter
Hinab wie auf der Höllenleiter
drehn' wir uns im Wahnsinn um
und sich der Fels um uns herum.

Am Boden seh ich schon den Spiegel
Tief am Grund von unsrem Tiegel
Was löst er in uns Narren aus?
Ich will  nicht aus dem Loch heraus.

Ach, wär ich doch mit mir allein
ohne euch, so soll es sein
ohne dicht, dann wär ich groß
Doch warum such ich dich bloß?

Ich setz' die Füße von der Leiter
auf das Silber, fiebrig heiter,
Durch mich geht eine Welle Licht
doch sehen kann ich trotzdem nicht.

Langsam wird der Boden nass,
ob ich nicht doch den Falschen hass'?
Das Wasser fließt in Strömen ein,
wieso nur wollte ich hier sein?!

Seh' ich mich um, bin ich allein,
das darf nicht die Wahrheit sein
und doch, sie brennt die Finger wund
und trocknet meinen Lügenmund.

Da seh' ich bunte Farben noch,
und Wunder, tief in diesem Loch
das Licht der Welt erschließt sich mir
und die Wahrheit sehen wir.

Wie kann ein Licht so schrecklich sein
zerfließt wie Blut, kriecht hoch am Bein
zerfetzt den Leib, zersetzt den Mund
und erscheint dem Erdenrund.

Die Welt erstrahlt im Feuerschein
flieh von hier, aus deinem Sein,
lauf von hier, du dummer Tor -
doch ein Schrei dringt an mein Ohr.

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