Nahweh

Gedicht zum Thema Abendstimmung

von  Isaban

Der Himmel liegt wie ein Plumeau
aus Wolkenschwarz auf rotem Dach,
ganz tief, als sei er viel zu schwer.
Vom Wipfel meiner Linde her
beklagt ein Kauz die Dunkelheit
und hält sich selber damit wach.

Und mich. Und aus dem Radio
klingt wundersam berührend Bach
und wäscht den späten Abend leer.
In meinen Augen brennt dein Meer:
so stürmisch, salzig, wild und weit,
so endlos fern am Tag danach.


Anmerkung von Isaban:

@ Uli B.: Ja, ja, ich weiß.

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (07.03.09)
Kein Kommentar.

 Isaban meinte dazu am 07.03.09:
;-)
neinneigung (33) antwortete darauf am 15.03.09:
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Caterina (46)
(07.03.09)
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 Isaban schrieb daraufhin am 07.03.09:
Darfst du immer, weißt du doch, Tine.
Nur bin ich in diesem Falle absolut nicht deiner Meinung.
Der letzte Vers der ersten Strophe darf nicht weg, der nimmt keinen Raum, sondern zeigt, wo das LI steht. Die Und-Wiederholungen will ich genau so wenig entfernen, sonst schwappen Gedanken und Meer nicht genug und am allerwenigsten möchte ich aus dem wohlüberlegten "dein Meer" so ein wischiwaschi "ein Meer" machen, es ist nicht irgendein Meer, auch nicht das Meer im allgemeinen, es ist ein ganz bestimmtes und nur dieses eine. Ein unbestimmter Artikel an dieser Stelle entspricht absolut nicht meinen Intentionen.
Freut mich trotzdem, dass du dich so sehr in den Text vertiefen mochtest.
Hab vielen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine
(Antwort korrigiert am 07.03.2009)
LudwigJanssen (54)
(07.03.09)
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 Isaban äußerte darauf am 07.03.09:
Hm.

... aus schwarzen Daunen auf dem Dach...?



Nee, beim Kauz sehe ich das anders. Erstens ist das ein komischer Kauz, zweitens kann man sehr wohl die Dunkelheit beklagen, genau wie das Wetter oder einen Todesfall.

Bei

[quote"klagt ein Kauz der Dunkelheit
und hält uns beide damit wach."
[/quote]

wäre mir zu schwammig, wer da alles wachgehalten wird.

Auch will ich nicht auf die Und-Dopplungen verzichten, will sie als eingebauten Seufzer nutzen, und als schwappende Gedanken- und Wellenbewegung.

Ich dank dir schön für deine Anregungen, Ludwig, werd noch am Wolkenschwarz basteln.

Liebe Grüße,

Sabine
inua (36) ergänzte dazu am 07.03.09:
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LudwigJanssen (54) meinte dazu am 07.03.09:
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 Isaban meinte dazu am 07.03.09:
@ Ludwig:

Du, "wie ein Plumeau aus Himmelsblau" ginge doch auch (wenn es nicht grad dunkel wär). Warum nicht "aus Wolkenschwarz"? Es geht in diesem Falle ja nicht nur darum, dass ein Plumeau diese Farbe zeigt, sondern darum, dass es so wirkt, als würde das, was da so dunkel und schwer auf dem roten Dach liegt aus reinem Wolkenschwarz bestehen.

@ Inua:
Sehr interessante Gedankenwege, herzlichen Dank dafür.

Liebe Grüße,

Sabine
LudwigJanssen (54) meinte dazu am 07.03.09:
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 Didi.Costaire (07.03.09)
Liebe Sabine,

bedingt durch die Anmerkung wird am Kopf der Kommentarspalte leider nicht in kurzen, aber prägnanten Worten erwähnt, dass hier die Gefühlsebene der

S E H N S U C H T

angesprochen wird. Ich möchte es zumindest noch einmal herausstellen.

Den Schwenk durch so verschiedene Naturbilder halte ich für etwas verwegen. Sehr gelungen hingegen finde ich die schon in der Titelzeile angedeutete Symbiose aus schönen Gefühlen und Schwermut, insbesondere am Schluss, wenn auf die bewegten Meeresbilder das langgezogene "danach" folgt.

Liebe Grüße, Dirk

 Isaban meinte dazu am 07.03.09:
Schitte aber auch, und ich dachte, ich käme heute mal drumrum.

Ich danke dir für deine Rückmeldung, Mr. Celle. Schön, dass du dem Text auch etwas Gelungenes abgewinnen kannst.

Liebe Grüße,

Sabine

 Didi.Costaire meinte dazu am 07.03.09:
Da brauchte ich mich gar nicht zu bemühen! Deine Gedichte sind doch eigentlich immer gut.

 star (07.03.09)
H A C H !

 Isaban meinte dazu am 07.03.09:
Schon wieder? Huch!

 styraxx (07.03.09)
Das "Wolkenschwarz" find ich gut. Eine durchgehender Rhythmus wie mir scheint und schön auch die Beobachtungen. Nebst dem LI agiert hier noch jemand anderer, nämlich dieser Kauz, vielleicht ein Mittler, eine Weggefährte der am ganzen Teil hat. Die Natur hat hier einen hohen Stellenwert, wenn nicht Symbolcharakter. Schöne Zeilen! Liebe Grüsse c.

 Emotionsbündel (08.03.09)
Ja, dein Gedicht lässt eine sehnsuchtsvolle Stimmung aufziehen.
Es ist dir gelungen, die Abendstimmung "Draußen" in den Raum zu lenken, gerade durch die Zeilen

"beklagt ein Kauz die Dunkelheit
und hält sich selber damit wach. Und mich. Und ...."

...Bach ,klingt gut, und eine Erinnerung....

Ich find's gut. Liebe Grüße, Judith
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