Summer in the City

Geschichte zum Thema Humor

von  Dart

Warm wehte der Wüstenwind über gigantische Sanddünen und bewegte das ewige Sandmeer voran. Ab und zu huschte eine der überlebensfähigen Kreaturen der Wüste über den kochenden Untergrund, stets auf der Suche nach einem kühleren Plätzchen. Und mittendrin – ein kleines Städtchen, ein Raumhafen, der so verloren wirkte eine unsinkbare Titanic.
Eine weitere warme Brise wehte dem Chronisten ins Gesicht und warf ihm weiteren Sand zwischen das Wüstengewand. Seufzend fragte er sich, ob sich diese ganze Plackerei überhaupt lohnte.
„Lohnt sich diese ganze Plackerei überhaupt?“
„Ach, immer ruhig bleiben, Herr Werfer!“ trat Unwichtig an seine Seite und bedachte ihn mit einem fetten Lächeln.
„Betrachten sie es doch mal von der Seite: Sie lernen mal eine atemberaubende Wüste kennen, bekommen neues Material für eine ihrer berüchtigten Dokumentationen….“
„Sie meinten berühmte Dokumentationen, oder?“
„Ähhhhhh…..klaaaaaaaar!!“
„Na ja, aber mich bedrückt ja eher was anderes…“
„So? Was denn?“
Ohne ein weiteres Wort drehte sich der Chronist um und zeigte auf die anderen Teilnehmer der Expedition. Offenbar stritten sich gerade der Klimaexperte und der Dschungelexperte um die bessere Vorgehensweise. Gruber wollte unbedingt motorisierte Kettensägen für den Fall dicken Dickichts mitnehmen, während Winter meinte, dass das nur den CO2-Wert des Planeten erhöhen und damit die Durchschnittstemperatur steigen würden. Und dann wäre es wärmer.
„Können sie das verantworten, Gruber? Noch wärmeres Klima in der Wüste?“
„Können sie das verantworten, Winter? Kein Durchkommen wegen dichtem Bewuchs?“
Seufzend ließ der Chronist die Schultern hängen.
„Sehen sie? So kommen wir doch nie ans Ziel!“
„Ach ja, wo wir gerade von Ziel sprechen – wo ist eigentlich unser Startpunkt?“
„Oh, einen Moment bitte.“
Eine kurze Zeit lang kämpfte der Chronist einen offenbar aussichtslosen Kampf mit den Taschen seines Wüstengewandes, den er jedoch mit einem Angriff über die Flanken zu einem Überraschungssieg erkämpfen konnte. Schließlich beförderte er ein Stück Papier zutage.
„Tja, wenn ich alles richtig übersetzt habe, dann müssen wir ’Zum einzig wahren grünen Felsen, wo die Sonn am schönsten steht, denn da soll die Reise beginnen.’“
„Grüner Felsen? Wo soll denn das sein?“
„Keine Ahnung!“
„Ja…aber dann haben wir doch gar keinen Anfangspunkt!“
„Nun, ich denke, wir hören uns einfach mal ein wenig unter der Stadtbevölkerung um. Vielleicht in deiner Bar oder so was…“
„Fein, nehmen sie etwas Kleingeld mit!“
Und so eilte der Chronist wieder zurück in die Stadt, in der Hoffnung, etwas über jenen ominösen einzigen grünen Felsen zu erfahren. Weit kam er jedoch nicht.
„Halt!“
Die ausgestreckte Hand eines weiß gepanzerten Soldaten stoppte den Chronisten.
„Äh…ja?“
Nun bemerkte Dart noch einen weiteren Soldaten, ebenfalls in einer weißen Panzerung.
„Wir suchen zwei Droiden.“
Vorsichtig sah Dart die zwei an:
„Tja…brauchen sie einen Zaubertrank oder was?“
„Nein! Wir suchen Droiden und nicht Druiden!“
„Ach soo…sie meinen Roboter!“
„Genau!“
„Sollen sie eher neu oder gebraucht sein?“
„Wir wollen keine kaufen! Es treiben sich hier illegal zwei Droiden herum.“
„Aha, wie sehen die denn aus?“
„Na so ein großer goldener Android und so ein kleiner, der aussieht wie ’ne Biotonne.“
„Ne…so welche hab ich nicht gesehen. Aber könntet ihr mir vielleicht helfen?“
„Klar – um was geht’s?“
„Ich suche den einzigen grünen Felsen.“
„Hm…hab ich hier noch nix von gehört. Da hinten ist ’ne Bar. Frag da mal nach.“
„Oh, danke schön.“
Plötzlich tauchten zwei ältere Männer auf, lange Bärte wallten um ihren Knie. Die Soldaten nickten und gingen auf sie zu:
„Halt!“ rief Dart plötzlich aus. Verwirrt sahen ihn die Soldaten an:
„Was ist denn los?“
„Das sind nicht die Druiden, die ihr sucht!“
„Verdammt! DROIDEN!!! Mit O!!!!!“
„Ach stimmt – da war ja was!“

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