Müder Vogel Freiheit

Sonett zum Thema Abhängigkeit

von  Isaban

Im Nebel hingeflegelt liegt der Weg.
Wie Irrlicht flackert in diffuser Ferne
der schwache Schein der Straßenrandlaterne.
Von Zeit zu Zeit erklingt, wie als Beleg

„Alleine bist du nicht auf dieser Welt“
ein kurzer Ton, ein Knacken oder Surren,
sonst ist da nur das Stromleitungenschnurren,
das man bei Licht vielleicht für Stille hält.

Auch du schweigst still und starrst auf deine Schuhe,
dein Atem stört die morgendliche Ruhe,
so früh gehört kein Mensch auf diesen Pfad.

Wie hast du diese Halbnachtwege satt!
Du blinzelst und bewegst brav deine Füße;
Revolte findet nur im Tagtraum statt.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

KoKa (44)
(13.03.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Irma (13.03.12)
Das ist ein ziemlich reimverwaister Pfad dort im ersten Terzett. Keines Menschen Füße gehören zu so früher Stunde auf diesen Pfad. Und doch gehen ihn Tausende, jeder für sich allein, mit müden Augen, pflichtbewußt auf dem Weg zur Arbeit. Gefällt mir! Wie üblich gut umgesetzt! LG BirmchenIrmchen
Caty (71)
(13.03.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram