Alzheimer. Versuch einer Annäherung*

Gedankengedicht zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  EkkehartMittelberg

Erinnerungen tauchen auf
und fallen blitzartig
in das Dunkel zurück.

Verzweifelte, oft tarnende Versuche,
sie festzuhalten.
Doch eine große schwarze Hand
löscht sie wieder.

Du spürst
Kälte und Wärme,
selten etwas Schönes,
das du kaum fassen kannst,
meistens Ängste und Wut.

Wolltest jemandem etwas sagen,
so erschien es;
aber wem und was?
Sie ist übermächtig, die Finsternis,
und blind suchend
tappst du in ihr herum.

©  Ekkehart Mittelberg, Oktober 2012


Anmerkung von EkkehartMittelberg:

*Ich weiß nicht, inwieweit das Gedicht einem professionellen Bild der Krankheit nahe kommt. So stelle ich mir dieses Leiden laienhaft vor.

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Kommentare zu diesem Text

gaby.merci (61)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Vielen Dank, Gaby, vielleicht liege ich ja nicht ganz falsch.
LG
Ekki
Möwe (63)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 16.10.12:
Vielen Dank, Ilona, ja, wir müssen es versuchen.
GLG
Ekki

 sensibelchen13 (16.10.12)
Eine schlimme Erkrankung, ja, aber Wut habe ich noch nicht erfahren. Unsicherheit und eine große Traurigkeit ja, wir sollten ihnen mit viel Liebe und Verständnis begegnen.

LG Helga
(Kommentar korrigiert am 16.10.2012)
Möwe (63) schrieb daraufhin am 16.10.12:
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 16.10.12:
Merci, Helga, die Wut auf sich und andere muss wohl nicht immer und nicht in jeder Phase der Krankheit auftreten, aber unter den Symptomen scheint sie gravierend zu sein.
LG
Ekki
(Antwort korrigiert am 16.10.2012)
(Antwort korrigiert am 16.10.2012)
Lena (58) ergänzte dazu am 16.10.12:
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Möwe (63) meinte dazu am 16.10.12:
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Lena (58) meinte dazu am 16.10.12:
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Anne (56)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Ja, es kann jeden von uns treffen, Anne, und deshalb sollte man dem Thema nicht ausweichen. Ich danke dir.
Herzliche Grüße
Ekki
chichi† (80)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Vielen Dank, Gerda, wer hier frei von Angst ist, der werfe den ersten Stein.
LG
Ekki
SigrunAl-Badri (52)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Dein Kommentar liegt ganz auf der Linie meines Beitrags, Sigrun.
Ich danke dir sehr.
Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (16.10.12)
Du liegst sicher richtig. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Danke, Armin, es scheint so zu sein.

 Didi.Costaire (16.10.12)
Ja, man tappt auf beiden Seiten im Dunkeln. Mehr als Annäherung gibt es wohl nicht. Der Versuch ist ehrenwert.
Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Leider hast du recht, Dirk. Vielleicht schafft die Forschung eines Tages mehr. Danke.
Liebe Grüße
Ekki

 loslosch (16.10.12)
tarnen und hilfloses täuschen kann bei den betroffenen sehr ausgeprägt sein. als ich über 2 jahre meine mutter im altenheim (besser: dementenheim) besuchte, konnte ich mir im speisesaal ein gutes bild machen. anfangs dachte ich, die ca. 85jährige dahinten mit wenigen, aber sinnvollen äußerungen ist die klügste. bis sie einmal sagte: meine mutter lebt noch zuhause. sie ist 90 und versorgt sich selbst ...

dort besiegt materie schritt für schritt den geist. t.t. lo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Eine schlimme Erfahrung für alle Betroffenen, Lothar. Mir scheint, dass sie über die Krankheit hinaus gültig ist. Danke!
t.t.
Ekki
Menschenkind (29)
(16.10.12)
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Regentrude (53) meinte dazu am 16.10.12:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Dem schließe ich mich gerne an. Danke.
Ekki
AchterZwerg (65)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Liebe Heidrun,
es ist schwierig, zugleich synchron und diachron zu schreiben. Du hast Verständnis dafür.
Dein Hinweis auf ein spätere Phase der Krankheit ist sicher zutreffend.
Besten Dank
Ekki
Scheester (80)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
O ja, Detlef. Ich erwidere deinen guten Wunsch mit Herz und Verstand.
Salute
Ekki
stimulanzia (48)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Danke für den Hinweis auf ein hässliche Komponente dieser schweren Krankheit, Stimu.
LG
Ekki
AchterZwerg (65) meinte dazu am 16.10.12:
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Lena (58)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Liebe Arja, in meiner Anmerkung habe ich an einen so sachkundigen Kommentar wie den von dir gedacht. Es ist wichtig, dass du ein paar Lichtstrahlen in die Düsternis geschickt hast.
Herzlichen Dank und liebe Grüße
Ekki
AchterZwerg (65) meinte dazu am 16.10.12:
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Scrag (24)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Du könntest uns bestimmt vieles mitteilen, das meine Erfahrung mit der Alzheimer-Erkrankung bei weitem übertrifft, Markus. Annäherung: ja,ja, ja und nicht mehr.
LG
Ekki
(Antwort korrigiert am 16.10.2012)
Scrag (24) meinte dazu am 16.10.12:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Deine humorvolle Reaktion zeigt, dass du es mir nicht verübelst, Markus. Danke.
Scrag (24) meinte dazu am 16.10.12:
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 irakulani (16.10.12)
Es ist und bleibt eine Annäherung, lieber Ekki. Viel zu wenig wissen wir über das Thema. Wenige wissen etwas mehr und versuchen ihr Wissen zu verbreiten. Das ist nicht immer leicht, da eine großer Teil der Bevölkerung diese Menschen noch immer ausgrenzt.

Immerhin kann man hie und da erste Versuche entdecken, sich dem Thema zu stellen. So gab es hier in Frankfurt z. B. einen Versuch in der Kirche " Leben m i t Alheimer" zu thematisieren. Unter anderem wurden Bilder eines an Alheimer erkrankten Fotografen ausgestellt. Ein vorsichtiger Ansatz Alzheimer aus der Sicht der Betroffenen zu verstehen.

Liebevolle Zuwendung wünschen wir uns alle, krank oder nicht. Zumindest das können wir trotz unserer Hilflosigkeit versuchen.

Herzliche Grüße,
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Merci, Ira, wie könnte ich dir nicht zustimmen. Du verstehst meine Erwähnung bestimmt richtig, dass es in meinem Bekanntenkreis einen Fall gegeben hat, bei dem die häusliche Pflege wegen der Aggressionen des Erkrankten nicht mehr aufrecht erhalten werden konnte. Tragisch!
Herzliche Grüße
Ekki

 HerrSonnenschein (16.10.12)
Ich finde deinen Versuch gelungen. Was vielleicht auch noch erwähnenswert wäre, ist das die Betroffenen sich wohl manchmal auch als glückliche Kinder fühlen. Eine liebe Kollegin von mir hat beruflich viel mit diesen Menschen zu tun und beschreibt eben auch diesen Aspekt im Krankheitserleben dieser Menschen.
LG Jörg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Schau mal ein paar Zeilen höher, Jörg. Wie schön, dass du dieser bitteren Erkenntnis die Erfahrung deiner Kollegin gegenüberstellen konntest.
Ich danke dir.
LG
Ekki

 ViktorVanHynthersin (16.10.12)
Eine gelungene Annäherung wie ich meine. Besonders die innere Zerrissenheit finde ich gut dargestellt, lieber Ekkehart.
Laiengrüße
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Vielleicht Viktor. Wir wissen nur wenig. Ich freue mich aber sehr über dein Kompliment
und erwidere mit Dank bewusst deine
Laiengrüße
Ekki
Inelmo (74)
(16.10.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.10.12:
Hallo Inelmo,
das Thema ist ähnlich. Darin gebe ich dir recht. ;-D
LG
Ekki

 NormanM. (17.10.12)
Das Gedicht ist sehr zutreffend. Ich habe meinen Zivildienst in einem Altenheim geleistet, wo auch einige Alzheimerfälle waren. Bei einigen war die Krankheit, als ich dort anfing, noch in einem recht frühen Stadium, so dass ich im Laufe des Jahres mitbekam, wie sich die Betroffenen dadurch veränderten. Auch bei meiner Oma habe ich es vor nicht allzu langer Zeit miterlebt.
Das Gedicht fasst mit wenigen Worten all das zusammen.

Gruß Norman

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.10.12:
Lieber Norman,
über deinen Kommentar, der auf einer breiten Erfahrungsbasis beruht, freue ich mich sehr. Vielen Dank.
LG
Ekki

 moonlighting (25.10.12)
Man löscht sich jeden Tag ein bisschen........

LG
Moonlight

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 27.10.12:
Vielen Dank, Moonlight, das ist eine schöne Metapher.
LG
Ekki

 FloravonBistram (29.10.12)
Lieber Ekki, Du schreibst:

meistens Ängste und Wut -
Ängste ja, doch bei allen meinen Desorientierten (egal ob Demeinz, Alzheimer oder was auch immer dahinter steht) sehe ich selten Wut, eher die große Verzweiflung.
Doch Du hast recht, darüber zu schreiben. Vielleicht wächst mit jeder Zeile, die wir schreiben, ein wenig das Verständnis.
Es könnte einmal um uns gehen.
Liebe Grüße
Flo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.10.12:
Liebe Flora,
du hast recht damit, von deinen Erfahrungen auszugehen.
Ich kenne zwei Fälle, wo es wegen der Aggressionen nicht mehr möglich war, den geliebten Patienten daheim zu pflegen.
Aber auch die "große Verzweiflung" ist für beide Seiten ein schweres Los.
Liebe Grüße
Ekki
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