Aphorismen zur Langeweile

Aphorismus zum Thema Langeweile

von  EkkehartMittelberg

Dieser Text ist Teil der Serie  Aphorismen
1. Kreative Ideen sind oft die Reaktion auf Langeweile.

2. Manche nennen das Anstrengende langweilig.

3. Auf dem Ast zur Dekadenz treibt die Langeweile ihre schönsten Blüten.

4. Gescheite langweilen sich in Gesellschaft von Dummen, Dumme in Gesellschaft von Gescheiten.

5. Sage mir, was dich langweilt, und ich sage dir, wer du bist.
Ekkehart Mittelberg, Juni 2013


Anmerkung von EkkehartMittelberg:

Wer in der Wahl des Themas eine Anspielung auf den derzeitigen Zustand von kV vermutet, irrt sich.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (07.06.13)
Also Nr.1 ist schon einmal richtig. Der Anfang meines Schreibens war ein Kinofilm, den ich langweilig fand und mir dachte: Das kannst du besser!
In Nr. 2 scheint durch, dass uns allen unterschiedliche Dinge wichtig (und unwichtig) sind.
Nr.3 und Nr 5. sind das Ergebnis einer feinen Beobachtung.

Du siehst, Ekki, mir war gar nicht langweilig.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Es ist tödlich für Aphorismen, wenn sie langweilen. Deshalb bin ich froh, Trekan, dass sie dich zu diesem Kommentar angeregt haben. Danke!

 Dieter Wal (07.06.13)
Am besten gefällt mir die Anmerkung. :D

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 07.06.13:
lieber Dieter,
Nimbus hat die Anmerkung als Ironie verstanden. Hast du auch ein Ironiesignal entdeckt?
Danke jedenfalls für deine Gefallensäußerung.

 Dieter Wal schrieb daraufhin am 07.06.13:
Gerade die Ironie darin spricht mich an.
Nimbus (37)
(07.06.13)
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 07.06.13:
Heike, meinst du, dass es Dumme und Gescheite nicht gibt. Wenn es sie geben sollte, kann mein Apho Nr. 4 falsch, aber nicht überheblich sein.
Nr. 1 besagt, dass Kreativität die Folge von Langeweile sein kann. Ganz recht, wenn du kreativ bist, ist es dir nicht mehr langweilig und das hausgemachte Problem ist beendet.
Wie du auf die Idee kommst, dass ich über kV hetze, ist mir ein Rätsel. Andernorts soll es das geben.
Ich fühle mich nach wie vor wohl hier und habe nirgends behauptet, dass ich mich bei kV langweile.
Wenn zwei Menschen nebeneinander stehen, wie kann dann der Kleinere anders sehen als sein Gegenüber oder meintest du Nebenmann?
LG
Ekki
Nimbus (37) ergänzte dazu am 07.06.13:
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 Bergmann (07.06.13)
Ich bin ein Ergebnis der langen Weile, die Gott oder das würfelnde Universum hatte. So gesehen habe ich die Chance für eine zweite Existenz, nur merk ich's nicht. Wie jetzt.

LG, Uli

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Lieber Uli, darauf antworte ich, wenn ich sicher bin, dich richtig verstanden zu haben,
LG
Ekki

 Bergmann meinte dazu am 07.06.13:
Bezug zu 1.
Gott (bzw. die Natur) im Verhältnis zur Zeit.
Die 'Kreation' des Menschen ist ein zufälliges Ergebnis, das uns als Wunder erscheint, weil die Wahrscheinlichkeit unserer Existenz so glaublich gering ist. Wenn aber Gott/Natur ewig ist, dann kann es ein Wesen wie mich auch ein zweites Mal geben, dann ist auch meine Wiederkehr denkbar und kann sich ereignen wie alles Denkbare.
LG, Uli

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Dan ke, Uli, ein kluger Gedanke, den ich bisher weder irgendwo gelesen noch selbst gedacht habe.

 loslosch meinte dazu am 07.06.13:
seneca sprach schon von diesem zufall. die "wiederkehr" bedarf einer wichtigen einschränkung: der nachfolger erinnert sich an NICHTS.

es gibt allerdings einige durchgeknallte, die behaupten, sie seien die reinkarnation von xyz.

 Bergmann meinte dazu am 07.06.13:
Vielleicht ist es so. Vielleicht ist es aber auch anders. Schwer zu sagen, was in Millionen und Abermillionen Jahren sein wird oder vor Milliarden Jahren war, als unserem Universum ein anderes oder etwas Anderes vorausging ...
ttU
chichi† (80)
(07.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Vielen Dank, Gerda
LG
Ekki
Jack (33)
(07.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Danke, Jack.
Das mit den toten Hosen ist relativ. Ob lebendig oder tot, entscheiden der Blickwinkel und das Interesse des Betrachters.

Deine Frage zu den sauren hochhängenden Trauben trifft es.

Deine Feststellung zum Ekel stimmt ebenso wie meine zur Langeweile.
Scheester (80)
(07.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Merci, Detlef, wenn ich mich bei kV wirklich langweilen würde, zöge ich die Konsequenz.
LG
Ekki
LottaManguetti (59)
(07.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Grazie, Lotta, es gibt Menschen, die sich snobistisch langweilen und sich dabei sehr intellektuell vorkommen.
Die Auflösung der Langeweile ist schwierig, wenn sie sich lähmend über eine Epoche legt, wie zum Beispiel im Bieder- meier oder wie in den Jahren der sterbenden Donaumonarchie, wo sie zu einem verbeiteten literarischen Motiv bei Joseph Roth und Robert Musil wurde.

 AZU20 (07.06.13)
Beim Lesen wird mir nicht langweilig. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Das ist mir wichtig, Armin. Danke!
LG
Ekki

 loslosch (07.06.13)
der erste: reaktion auf fremde oder eigene langeweile. auslegbar.
der zweite: Ardua molimur, sed nulla nisi ardua virtus. das meint ovid.

 niemand meinte dazu am 07.06.13:
und jetzt noch das Zweite in Deutsch, für die Dummen.
LG niemand
chichi† (80) meinte dazu am 07.06.13:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Merci, Lothar,
zu 1: Ja, ich habe sowohl als auch gedacht.
zu 2: Google bietet mehrere englische Übersetzungen für Ovids Aphorismus an.
Mein Vorschlag: Wir mühen uns mit Schwierigem ab. Aber nur darin zeigt sich Leistung.

 loslosch meinte dazu am 07.06.13:
... leistung oder tüchtigkeit. prima übersetzt. (das kann ich sogar beurteilen. ) niemand ist jetzt nicht mehr sauer. oder sind jetzt alle sauer?
Anne (56)
(07.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Vielen Dank, Anne. Ich vermute, dass du die beiden ersten Aphorismen meinst. Andernfalls korrigiere mich bitte.
Auch für dich ein beschwingtes Wochenende.
Liebe Grüße
Ekki

 ViktorVanHynthersin (07.06.13)
Lieber Ekkehart,
den Aphorismen 1, 3 und 4 stimme ich zu. Den Zweiten kann ich nicht nachvollziehen. Mir würde eher einleuchten, dass man aus Langeweile den schwierigeren Lösungsweg angeht. Was den fünften A. anbelangt, so meine ich, dass nicht das "was", sondern das "wer" eine Aussage über das Gegenüber zulässt.
Herzliche Grüße
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Grazie, Viktor. Weil ein Denker wie du mit dem zweiten nicht zurecht kam, musste ich ihn umformulieren. (siehe oben)
Der fünfte erscheint mir nach wie vor plausibel, weil Aversionen eines Menschen gegenüber bestimmten Inhalten Rückschlüsse auf seine Persönlichkeit zulassen.
Herzliche Grüße
Ekki
Graeculus (69)
(07.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Vielen Dank für die Ergänzung zu 5 Graeculus.
Bei der Formulierung von 4 werde ich bleiben. Du kannst als Neuling bei KV nicht wisswen, dass mich einige hier wohl zu Recht für diplomatisch halten, aber ich habe keine Lust es immer zu sein.
Pocahontas (54)
(07.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Mille grazie dafür, Sigi, dass du meine Aphorismen so schön veranschaulichst hast.
Ich möchte erklären, was ich mit dem dritten Apho gemeint habe. Wenn Gesellschaften, wie z.B. die Donaumonarchie, absterben, zeigt sich das u.a. darin, dass die Jugend sich langweilt oder vorgibt sich zu langweilen. Man denke an die lässigen Gestalten in den Cafehäusern. Doch die Langeweile macht sich selbst zum literarischen Sujet und bringt in dem Wissen des Untergangs besonders interessante literarische Werke hervor.
Herzliche Grüße
Ekki
wa Bash (47)
(07.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.13:
Ich danke dir. Mehr sollten Aphorismen als Denkanstößer nicht versuchen; denn mehr können sie als Minimalisten nicht erreichen.

 toltec-head (07.06.13)
Zu 4: Super-Gescheite ziehen die Gesellschaft von Dummen der von halbwegs Gescheiten durchaus vor. Und selbst Steuerberater heiraten lieber Frisösen als Steuerberaterinnen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.06.13:
Danke. Manchmal geraten Supergescheite in die unausweichliche Wahlsituation antiker Tragödien. ))
Schrybyr† (67) meinte dazu am 29.07.13:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.07.13:
Da wendet sich der Gast mkit Grausen.
Steyk (61)
(08.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.06.13:
Vielen Dank, Stefan, die interessanten Reaktionen lassen diesen Schluss zu.
Herzliche Grüße auch dir
Ekki

 NormanM. (08.06.13)
Punkt 1 kann ich aus eigener Erfahrung voll und ganz bestätigen. Aber auch 2-5 halte ich für sehr zutreffend.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.06.13:
Merci, Norman, es ist immer wohltuend verstanden zu werden.
LG
Ekki
Schrybyr† (67)
(25.07.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 25.07.13:
Merci. Es wäre gewiss interessanter, wenn ich dir widerspräche oder deine Kommentierung zumindestens einschränken würde. Aber ich kann es nicht. So empfinde ich es als beglückend, mit einem gescheiten Menschen übereinzustimmen.
Beste Grüße zurück
Ekki
Adelheid (54)
(12.08.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.13:
Grazie, Petra, auf jeden Fall macht es einen Gescheiten liebenswert, sich auf ein Geschenk der Schöpfung nichts einzubilden.
In bewährter Verbundenheit
Ekki

 harzgebirgler (21.02.22, 16:16)
damit der mensch sich nicht in ihr verliert
gab's unterhaltung bald, die heut' grassiert.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.22 um 20:22:
Merci, Henning,                                        dümmliches Lachen und der Geist pennt,
es herrscht das Entertain-ment.
LG
Ekki
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