First things last. Oder: Was schert mich die Reihenfolge

Groteske zum Thema Persönlichkeit

von  loslosch

Ὕστερον πρότερον - Lautschrift: Hysteron proteron (geflügeltes Wort der griechischen Antike). Das Spätere vor dem Früheren.

Ein sprachliches Stilmittel (sog. Hysteron-Proteron). "Ich heiße Heinz Erhardt und Sie herzlich willkommen", das wäre eine originäre zeitliche Abfolge, originell verpackt in ein sog. Zeugma. "Ihr Mann ist tot und lässt Sie grüßen" (Goethe, Faust), das trifft´s! So berichtet jemand überhastet, als würde sich die Stimme überschlagen.

Wenn Tebartz-van Elst, der Bischof von Limburg, in Panik gerät, wirkt er überhastet, bucht den Rom-Flug um, schüttelt die Journaille ab, erreicht noch vor dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz und Beschwerdeführer i. S. TvE die päpstliche Kurie, stellt so die Reihenfolge, erst Angriff und dann Verteidigung, auf den Kopf.

Symptome eines Verfalls. Folgt der Nervenzusammenbruch? In welcher Abfolge? Erst die Verteidigungsrede, dann der Kollaps? Oder umgekehrt?

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (15.10.13)
Ich denke, TvE ist schlimmer als ein Zeugma. Sehr wahrscheinlich: psychisch krank.
ttU

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.10.13:
Psychisch krank? Glaube ich nicht. Haben diese unverschämten Würdenträger nicht eine lange Tradition in der katholischen Kirchengeschichte? Quod licet Jovi, non licet bovi.

 Bergmann antwortete darauf am 15.10.13:
Na gut: 'krank'.

 loslosch schrieb daraufhin am 15.10.13:
ich darf mal "schlichten": aus sicht der kurie ist franz-peter nicht krank, schon gar nicht an der psyche. der priester schwebt über dem volk. wenn der papst ´ne schwere grippe hat, ist er nur "unpässlich".

 Bergmann äußerte darauf am 15.10.13:
Ich will eigentlich bei krank (im Kopf) bleiben, so wie der Rheinländer das meint.
LottaManguetti (59)
(15.10.13)
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 loslosch ergänzte dazu am 15.10.13:
widerspruch in einem punkt, silke: kein bauernopfer! van elst war halt nur zur falschen zeit das fettauge. wäre der chef ein renaissance-papst, würde er demnächst zum kardinal befördert.

für die führungsebene das schlimmste: die neue debatte um das kirchenvermögen, bes. in deutschland. nach dem reichsdeputationshauptschluss anfang des 19. jhs. kriegten die weltl. fürsten den kirchenbesitz, zahlten aber "staatsleistungen" an die kirche:  folgen des ...hauptschlusses

wie man so hört, hat der bischof mit 31 mio. € rd. 1/3 des limburger domschatzes verprasst. es waren also vorher über 90 mio €.

sieh mal einer guck mal an ...

das geht jetzt rund um die welt, bis zur afrikanischen bischofskonferenz. mit folgen!
(Antwort korrigiert am 15.10.2013)

 Matthias_B meinte dazu am 02.11.13:
Du hast es wahrscheinlich schon gehört: Van Elst hält sich jetzt in unserer Nähe auf, in Metten, wo es schon diszipliniert und besinnlich zugeht. Anschließend sei noch kritisch angemerkt, dass der langzeitneue Berliner Flughafen laut Nachrichten um zusätzliche 1,1 Milliarden teurer kommen könnte, was jedoch nicht derart medial gegeißelt wird, wie es beim Bischof der Fall (gewesen) ist.

 loslosch meinte dazu am 02.11.13:
du kannst mir nicht weismachen, dass du tebartz verteidigen willst. in berlin haben sich die preise mehr als verdoppelt. da wurden infos hinterm berg gehalten usw. in limburg haben sich die öff. gestreuten kosten verfünffacht. und der entscheidende unterschied ist: der bischof will in den himmel kommen, die politiker wollen wiedergewählt werden.

fällt mir grad ein: wenn tebartz den strafbefehl erhalten sollte, wäre zustelladresse metten? es wäre gemein, den bischof beim meditieren zu stören.

 Matthias_B meinte dazu am 02.11.13:
Naja, Berlins Pleitenschuppen kostet 6 Milliarden, Limburg's Inn 31 Millionen - Letzteres finde ich weniger schlimm; zudem ist der Flughafen noch weiter davon entfernt, überhaupt einmal benutzbar zu sein.

 loslosch meinte dazu am 02.11.13:
moraltheologisch: bischöfe dürfen sich nicht beim lügen erwischen lassen ... (11. gebot.)
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