Anwesenheit

Aphorismus zum Thema Betrachtung

von  LotharAtzert

Nachdem ich "Die vier Betrachtungen, die den Geist auf das Wesentliche fokusieren" veröffentlicht hatte, gab es ein paar Stimmen, die fragten, was denn das Wesen des Wesentlichen sei (-mit dem begleitenden Unterton des "das ist doch alles relativ und subjektiv und außerdem Glaubenssache!").
Ich verwies zunächst auf Saint Exuperies kleinen Klugscheißer: "Nur mit dem Herzen sieht man gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen,"
- doch nun wollt ich es selbst  klarer artikulieren und rief nach diesem Ursprungs-Prinzen, der spontan entgegnete:

"Das Wesentliche ist Anwesenheit im Bewußtsein - der Zustand des inneren Gewahrwerdens seiner selbst. Alles andere ist unwesentlich.


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Kommentare zu diesem Text

MarieM (55)
(06.11.13)
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 LotharAtzert meinte dazu am 06.11.13:
A. knicken. Ein Aphorismus ist es nicht - da hab ich geschwindelt, ich Schelm.
Anwesenheit für nichts. Das Wesentliche ist wesentlich, das Unwesentliche oder Wesenlose unwesentlich, sonst nichts. Einfacher geht es nicht.

Anwesenheit zu keinem Zwecke.
Sondern, um bewußt zu sein, beim leben, beim singen, beim tanzen, beim sterben ...

Alles Wesenlose ist unwesentlich.
Oder auf buddhistisch - alles ist leer von einem letzten Grund.

Ich grüß dich auch lieb,
Lothar
MarieM (55) antwortete darauf am 06.11.13:
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 LotharAtzert schrieb daraufhin am 06.11.13:
Jetzt wird's spannend. Zunächst einmal bedank ich mich liebe Marie, für soviel Interesse am Thema. Das zeigt, du willst der Sache wirklich auf den Grund gehen.

Das Unbewußte ist der Teil des Bewußtseins, der unbewußt ist - und nicht ein anderes Wesen. Die Zwei sind in Wirklichkeit eins - in dem Fall sagen wir besser nondual.
Sobald wir bewußt im Hier und Jetzt leben und nichts unterdrücken oder verdrängen, steigt das Unbewußte ins Bewußtsein. Ähnlich vielleicht einem Stück Holz, das unter Wasser gedrückt wird, was Kraft kostet. Verdrängen kostet Kraft: sobald wir den Druck aufgeben, kommt es naturgemäß hoch.

Die Unterschedung in kollektives Unbewußte und persönliches Unterbewußtsein würde jetzt zu weit führen. Mit dem Schutz hasr Du völlig recht.
Ich mach jetzt erst mal Schluß, denn jetzt spielt Borussia Dortmund gegen Arsenal London, fängt eben an und ... jajaja, das Verdrängen. ...

Dauergrüße, klaro
Lothar
MarieM (55) äußerte darauf am 06.11.13:
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 LotharAtzert ergänzte dazu am 07.11.13:
So! ... das Wesentliche ist nach dem Einatmen das Ausatmen und nach dem Ausatmen das Einatmen. Da keine Anwesenheitspflicht für die Bewußtheit besteht, geschieht das in aller Regel unbewußt ( dh. durch den Parasymphatikus)
Nun kann man das aber lernen, bewußt zu werden, was nicht heißen soll, daß wir jemals die 100%-Marke knacken werden, aber, je nach Einsatz und Wille ... bleiben wir (bewußtseinsmäßig), bei der Sache und schauen, was kommt.
Daß das Aufsteigende weh tut, gar keine Frage, sonst hätten wir es ja nicht verdrängt. Und so entscheidet letztlich, was der Einzelne an Schmerz ertragen kann, wie weit er seine Natur zu klären in der Lage ist.

Was wir beide von uns gegenseitig wissen, liebe Marie, ist im Moment praktisch nichts. Und so entschuldige ich mich prophylaktisch bei Dir für ... naja für alle Eventualitäten ...

Mit blumengirlandigen Grüßen
Lothar
MarieM (55) meinte dazu am 07.11.13:
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Pocahontas (54)
(06.11.13)
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 LotharAtzert meinte dazu am 07.11.13:
Hallo Sigrun,
mea maxima culpa ... für den Pseudoaphorismus.

Und was die Wissenschaften angeht, so bin ich ein unbedarftes Bübchen vom Lande.
Dennoch weiß ich, daß das Einfache einfach zu tun ist und das Komplizierte nicht. Mit anderen Worten: man braucht nicht Geisteswissenschaftler zu sein, um sich selbst zu kennen.
Und zu Selbsterkenntnis fallen mr die deutschen Dichter Novalis ("Nach innen geht der Weg ...") und Hölderlin ein ("An das Göttliche glauben die allein, die es selber sind")

Mit allseits offenem Gruß
Lothar
Ps: Für Sigrun und Marie noch ein kleines unveröffentlichtes Ströphchen zum Dank:

Reiselust
Sie bilden sich auf Reisen?
- ich reise nur durch's Bild:
die Wörter muß ich beißen,
ihr Saft macht mich so wild!
.
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