Rettung aus großer Not!

Anekdote zum Thema Wunder

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

"Ruf mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich loben." (Psalm 50, Vers 15)
Während meiner Bremer Zeit (1988-1997) lernte ich einmal einen Seemann kennen. Wir unterhielten uns über dies und das, und irgendwann fragte ich ihn: „Sag mal, glaubst du eigentlich an Gott?“
   Vielleicht überrascht durch die Direktheit der Frage antwortete er nicht sofort, sondern griff stattdessen nach seinem Tabakbeutel, begann  eine Zigarette zu drehen und legte sie schließlich vor sich hin.   

    „Ja“, sagte er, „ich glaube an Gott. Und ich will dir auch erzählen warum!“ Und dann erzählte er mir eine Geschichte, die sich in etwa folgendermaßen zugetragen hatte.
 
Er befand sich als Matrose an Bord eines Schiffes, das sich irgendwo auf hoher See befand. Bei Außenbordarbeiten verlor er das Gleichgewicht und stürzte ins Meer. Niemand hatte es gemerkt, sein Rufen blieb ungehört. Das Schiff verschwand langsam aus seinem Sichtkreis.
   „Mich erfasste wilde Panik! Auf einmal war mir klar, dass ich alleine mitten im Ozean völlig verloren war. Und dann begann ich zu beten: Gott, wenn es dich wirklich gibt, hilf mir!“ 

   Er griff nach seiner Zigarette, zündete sie an und nahm einen tiefen Zug.

„Ich hatte das kaum gesagt“, fuhr er fort, „als ich plötzlich eine tiefe innere Ruhe verspürte und eine Stimme in mir sagen hörte: Hab keine Angst! Es wird Hilfe kommen!  Und so legte ich mich auf den Rücken, und wartete ab. Zum Glück hatte ich eine Schwimmweste an, die bei solchen Arbeiten immer vorgeschrieben ist.“
   Fast zeitgleich war ein Militärhubschrauber in dieser Region unterwegs. Plötzlich kam ein Funkspruch von der Kommandozentrale. Der Hubschrauber änderte seinen Kurs, flog genau über den Seemann hinweg, der Pilot sah ihn und er wurde errettet.

Die Zigarette war aufgeraucht und er drückte sie im Aschenbecher aus: „Seit jenem Tag,“ sagte er, „ glaube ich an Gott!“


Anmerkung von Bluebird:

Eine autobiografische Geschichte aus den neunziger Jahren

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Kommentare zu diesem Text


 Ganna (18.11.13)
...wirklich eine tolle Geschichte, so unglaublich, dass einem gar nichts anderes bleibt, als an eine höhere Macht zu glauben...

 Bluebird meinte dazu am 18.11.13:
Immer vorausgesetzt, dass sie auch stimmt! Ich kann nur garantieren, dass sie mir so erzählt worden ist und ich keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Mannes hatte/habe.

 Ganna antwortete darauf am 18.11.13:
...wenn ich alles anzweifeln würde, was ich nicht nachprüfen kann, dann muss ich vielleicht sogar an der Rundheit der Erde in Frage stellen?
...ich halte es da mit dem, was eine Geschichte bei mir bewirkt und wie sich mein Gefühl dazu verhält...wenn es sich gut anfühlt, neige ich dazu, es zu glauben...

 Bluebird schrieb daraufhin am 18.11.13:
Ja, ich denke das auch. Der "Skeptizismus" führt konsequent zuende gedacht dahin, dass man letztendlich gar nichts mehr glauben kann. Und der Mann hatte mir keinen Grund gegeben an seiner Glaubwürdigkeit zu zweifeln.
Graeculus (69)
(18.11.13)
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 Bluebird äußerte darauf am 18.11.13:
Die Existenz oder Nichtexistenz Gottes wissenschaftlich-experimentiell beweisen zu wollen, hat etwas "Despekierliches". Als ob Er - seine Existenz vorausgesetzt - ein "Erfüllungsautomat" wäre, der auf "Gebets-knopfdruck" reagieren müßte. Also , dass sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, dass Er sich einer solchen versuchten Vereinnahmung vermutlich entziehen würde.
(Antwort korrigiert am 18.11.2013)
(Antwort korrigiert am 18.11.2013)
(Antwort korrigiert am 18.11.2013)
Graeculus (69) ergänzte dazu am 18.11.13:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Bluebird meinte dazu am 18.11.13:
"Überprüfen" ist das bessere Wort!-

Ja, aus eigener Erfahrung würde ich schon sagen, dass die Existenz Gottes zu einer persönlichen Gewissheit werden kann. Einen allgemein gültigen Beweis im wissenschaftlichen Sinne wird es vermutlich nicht geben, obwohl die Astrophysik sich wohl in diese Richtung bewegt.-

Ich persönlich bin allerdings der Ansicht, dass sich eine gelenkte Weltgeschichte schon nachweisen ließe.
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