Ein Duell, welches durch ein göttliches Wunder entschieden wurde?

Anekdote zum Thema Wunder

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Wo der christliche Gott verkündet wird, ist der Teufel meist nicht weit entfernt

1960 wurde in einem Fußballstadion auf Haiti von Demos Shakarian, einem damals sehr bekannten Evangelisten, eine mehrwöchige christliche Evangelisation durchgeführt. Dies war auf der ganzen Insel bekannt und schon etliche Haitianer hatten sich zum christlichen Glauben bekehrt. Das ließ die Vertreter der vorherrschen Religion natürlich nicht kalt. Sie fühlten sich herausgefordert und traten zum Duell an.  Und so spitzte sich eines Abends die Situation im Stadion zu.
Unter die 35 000 Besuchern hatten sich etwa 300 Voodoopriester gemischt, die vermummt waren, blutrote Gewänder und lange Spitzenhüte trugen. Sie begannen  auf der Aschenbahn ihre Runden zu drehen und mit rhythmischen Sprechchören die Veranstaltung zu stören. Schnell schlossen sich ihnen Hunderte von Stadionbesuchern an.
    Die Dinge drohten vollkommen aus dem Ruder zu laufen und ein General, der die Aufsicht über die Veranstaltung hatte, wollte schon das Militär einsetzen. Demos Shakarian bewirkte durch eine energische Intervention einen Aufschub, stellte sich mit seinen 25 Mitarbeiten in einen Kreis, und sie begannen Gott um Hilfe anzurufen.     
  Unten auf der Aschenbahn war die Menschenmenge zu Tausenden angeschwollen und hatte mit rhythmischem Geistertanzen begonnen.
Eine brenzlige, spannungsgeladene Situation:
Plötzlich gellte ein lauter Schrei durch das Stadion. Soldaten stürmten zu der Stelle, von wo der Schrei gekommen war. Man befürchtete eine Bluttat.
Aber es war etwas anderes geschehen:
Die Soldaten kehrten mit einem Ehepaar zurück, welches einen Jungen auf ihren Armen trug. Ein kurzer Wortwechsel mit dem bekannten haitianischen Senator Bonhomme, dann eilte der mit dem Jungen und seinen Eltern zur Rednerbühne und begann zu sprechen. Anfangs kam er kaum gegen den Lärm im Stadion an, dann aber wurde es ruhiger und seine Worte drangen durch. "Es ist ein Wunder geschehen. Dieser Junge - ich kenne ihn persönlich -  war von Geburt blind und kann nun sehen."  Er wies auf den Neunjährigen. Tatsächlich zeigte der Reaktionen eines Sehenden.
    Als die Leute das offensichtliche Wunder begriffen, kippte die Stimmung im Stadion um. Die Leute begannen nun Gott zu loben und zu preisen! Immer mehr Menschen liefen – auf Einladung von Shakarian – auf`s Spielfeld, warfen ihre Fetische fort und übergaben ihr Leben Jesus. Am Ende waren es ungefähr 10000 Menschen, unter ihnen viele Voodoopriester.
Jetzt einmal vorausgesetzt, dass sich die Geschichte wirklich so, wie von Shakarian berichtet, zugetragen hat. Wäre es hier nicht die naheliegendste Interpretation, dass der im Stadion verkündete Gott in diese brenzlige Situation eingegriffen hat und das Duell  durch ein bestätigendes Wunder entschieden hat? Wie einst beim Duell zwischen Elia und den Baalspriestern am Berg Karmel? 1
   
Und nun noch eine Abschlussfrage: Hättest du als Zeuge einer solchen Situation dich auch zum christlichen Glauben bekehrt oder es zumindest ernsthaft erwogen? Oder hättest du es wie ein Art neutraler  Beobachter nur registriert? Was denkst du?


Anmerkung von Bluebird:

Alle Zitate sind folgendem Text von mir entnommen:  hier
und gehen auf folgendes Buch (10. Kapitel) zurück:  hier

1 hier

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Regina (07.09.21)
Nein, ich hätte gezweifelt, ob das wirklich Gott war, und ich hätte gewartet, ob sich ein Pferdefuß gezeigt hätte. Was man sich auch bei bestimmten Sekten fragt: Ist das Gott oder nur ein besserer Zauberer? Oft werden bei solchen Wunderheilungen Symptome verdrängt und kommen als eine andere Krankheit im Körper heraus oder in der Familie oder in der nächsten Generation. Sei nicht allzu leichtgläubig, wenn dir jemand erzählt, Jesus heilte oder Gott.

 Bluebird meinte dazu am 07.09.21:
Ja, davor warne ich üblicherweise auch. Aber im vorliegenden Fall habe ich ein gutes Gefühl, zumal ich das ganze Buch kenne und gelegentlich auch bei den "Geschäftsleuten des vollen Evangeliums" war ( D.S. ist der weltweite Gründer) ... schöne, lebensnahe Zeugnisse!

 A.Reditus (07.09.21)
Hallo Bluebird,

das war damals nicht Gott. Ich bin das gewesen.

Keine Ursache.

Gruß
A.Reditus

 LotharAtzert (07.09.21)
"Unten auf der Aschenbahn war die Menschenmenge zu Tausenden angeschwollen."
- das darf man nicht nur als Schwulst bezeichnen, man muß es sogar.

 Dieter Wal antwortete darauf am 08.09.21:
"Unten auf der Aschenbahn war die Menschenmenge zu Tausenden angeschwollen."

@LA: Wirklich furchtbar.

Tausende Menschen unten auf der Aschenbahn

 loslosch (07.09.21)
eine beweisführung sub omnibus canonibus.

 Dieter Wal (08.09.21)
War leider nie auf Haiti, doch kenne Voodoo und Candomblé ein wenig und praktische Theologie. Insofern könnte das berichtete Ereignis faktisch sein, was ich bisher nicht nachprüfte. Es dürften sich historisierbare Fakten außerhalb des Buches für die Veranstaltung finden lassen. Falls nicht, Public Relation (PR), bzw. Propaganda des Evangelisten.

Ich selbst halte solche Wunder prinzipiell für möglich. Dass sie selten bis nie wissenschaftlich beweisbar sind, liegt in der Natur sogenannter Wunder, was nicht generell gegen Wunder, sondern in diesem Fall potentiell davon ausgehend, dass ein faktisches Wunder stattgefunden haben könnte, gegen die Souveränität von Logik spricht. Mit Logik lässt sich nahezu alles widerlegen.

Kommentar geändert am 08.09.2021 um 05:06 Uhr

 Dieter Wal (08.09.21)
Wo der christliche Gott verkündet wird, ist der Teufel meist nicht weit entfernt

Diesen Schwachsinn von Untertitel bitte einfach stillschweigend entfernen. Danke.

 loslosch schrieb daraufhin am 19.11.21:
psychologisierend könnte man das zitat als genialisch bezeichnen. wo gott aus mondäner sicht "versagt" hat, da hat er halt mal dem teufel den vortritt gelassen.

daran hat bluebird vermutlich nicht ansatzweise gedacht.
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