Wie ich 1984 auf wundersame Weise eine neue Wohnung fand

Anekdote zum Thema Wunder

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Wenn wir von Zufall sprechen, meinen wir in der Regel ein Ereignis, was relativ unerwartet eintritt und uns - angenehm oder unangenehm - überrascht. Oft sprechen wir auch von einem merkwürdigen Zufall, wo schon der Gedanke anklingt, dass es sich da möglicherweise um eine höhere Fügung handeln könnte.
Oftmals ist es auch so, dass man im Rückblick eine regelrechte zielführende Zufallskette erkennen kann, die den Schluss nahelegt, dass da das Schicksal oder höhere Mächte gewaltet haben.
  In gewisser Weise könnte man auch die nun folgende Begebenheit aus dem Jahre 1984 als eine wichtige Weichenstellung auf dem Weg zu meiner Bekehrung im Juni 1985 sehen.
Es war während meines Studiums in Düsseldorf, als ich in einen heftigen Streit mit meinem Vermieter geriet und spontan kündigte. Da ich möbliert wohnte, blieben nur noch etwa zwei Wochen bis zum Auszug. Eigentlich eine zu kurze Zeit, um etwas Neues zu finden. Aber wenn man jung ist, macht man sich da keine allzugroßen Sorgen. Irgendetwas wird sich schon ergeben, denkt man.
  
Am Abend des nächsten Tages gab ich in der Wohnung eines befreundeten Ehepaares einen Schachunterricht. Danach, in vertrauter Runde, erzählte ich einer Teilnehmerin von meiner spontanen Kündigung. Zu meiner Überraschung sagte sie: „Ruf doch mal bei Frau M. an. In ihrem Haus ist eine Wohnung frei geworden ist und sie sucht einen neuen Mieter!“
   Ich kannte Frau M. flüchtig von meinen Schachunterrichten her und so bestand sicherlich eine gewisse Aussicht auf Erfolg.
  "Ja, danke für den Tipp! Das werde ich gleich morgen früh machen!" entgegnete ich.

Am nächsten Morgen jedoch, einem Donnerstag, verspürte ich eine starke innere Unlust bei Frau M. anzurufen. Und so rief ich weder am Donnerstag noch am Freitag dort an. Im Prinzip hatte ich die Sache schon abgehakt.  
     Aber am Samstagmorgen verspürte ich auf einmal ein starkes inneres Drängen, bei Frau M. anzurufen Und obwohl ich vermutete, dass es wahrscheinlich  schon zu spät sei, rief ich – wegen dieses starken inneren Dranges - bei ihr an.
      Sie war überrascht und sagte nur: „Da haben Sie aber Glück! Gerade hat ein Interessent abgesagt! Am besten kommen Sie gleich vorbei und schauen sich die Wohnung an!“ 
    Eine Stunde später saß ich in ihrem Wohnzimmer und unterschrieb den Mietvertrag.
Ich könnte verstehen, wenn  jemand diese Wohnungsgeschichte mit einem oberflächlichem: „Glück gehabt!“ kommentieren würde. Denn das man genau im richtigen Moment irgendwo anruft, kommt halt schon mal vor.
   Aber in meiner Geschichte kommt noch ein wesentliches Element hinzu. Nämlich dieses plötzliche innere Drängen bei jener Vermieterin anzurufen. Als ob mir jemand gesagt hätte: „Du musst da jetzt anrufen!“

Wie richtig dieser Zeitpunkt war, wird aus der Hintergrundgeschichte klar. Der mich begünstigende Zufall war immens.
  Frau M., eine 70 jährige Pensionärin, hatte nämlich mittwochs in einer auflagenstarken Düsseldorfer Zeitung inseriert und gleich mit dem ersten Anrufer einen Besichtigungstermin für samstags vereinbart. Den zahllosen weiteren Anrufern hatte sie immer die gleiche Botschaft zukommen lassen: „Nein, die Wohnung ist schon so gut wie vergeben!“ 
    Hätte ich, was eigentlich logisch gewesen wäre, direkt am Donnerstagmorgen oder am Freitag angerufen, wäre ich wohl ähnlich ablehnend beschieden worden. Dann, am Samstagmorgen hatte der erste Anrufer urplötzlich abgesagt. Kurz darauf hatte ich, auf das innere Drängen hin, angerufen.
     Ich erinnere mich recht gut, dass ich damals dachte:: Das kann doch kein Zufall gewesen sein! Aber die Sache auch nicht weiter hinterfragt habe, wer mich da gedrängt haben könnte. Ich war einfach nur glücklich, dass sich mein Problem so schnell gelöst hatte.

Gedankenimpuls:
Diese hier beschriebene wundersame Fügung fühlt sich auch heute für mich noch „göttlich“ an
. Gleichwohl müssen – zumindest nach meiner Überzeugung und meinem Bibelverständnis – Fügungen nicht zwingend göttlicher Natur sein. Auch dämonische Mächte dürften - natürlich nur zugelassener Weise - auf diesem Gebiet der schicksalsträchtigen Weichenstellungen aktiv sein.
  Meine spätere Begegnung mit Michael, dem Esoteriker, hätte ohne diesen Wohnungswechsel vermutlich nicht stattgefunden. Und ich wäre dann  vielleicht auch nicht auf jenen verhängnisvollen esoterisch-spiritistischen Irrweg gelandet, der mich später so in Bedrängnis gebracht hat.
    Dennoch bleibe ich - trotz dieser  beschriebenen negativen Folgeentwicklung - dabei, dass es sich hier doch eher um ein göttliches Wohnungswunder gehandelt haben dürfte.

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 loslosch (29.03.21)
1963 prüfte mich der hochangesehene prof. Jahrreiß:

was kostet ein starfighter?

ich: ~1 mio dm?

prof. J.: 6 mio dm. Sie haben die prüfung bestanden.

war das nicht eine göttliche fügung?

 Bluebird meinte dazu am 01.12.21 um 22:07:
Ein Freund von mir hatte den Sommer im Freibad verbracht .... nun stand eine wichtige mündliche Prufung an .... 2 zufällige Fragen aus einem 13-fächrigen Themenkomplex.
    Er suchte sich willkürlich zwei Themen heraus und lernte dafür im Last-minute-Modus.
  Es kamen genau die beiden Fragen, er bestand und seine Karriere in einer Stadtverwaltung begann.

Zufall oder eine göttliche Fugung?
nobbi (63)
(29.03.21)
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 Dieter_Rotmund (23.12.21, 16:42)
Ist Hitler während der Wannseekonferenz auch einem inneren Drängen Gottes gefolgt?

 Bluebird antwortete darauf am 23.12.21 um 21:36:
Hm, ich weiß das beispielweise von Winston Churchill, dass er auf eine "Eingebung" hin auf der anderen Seite eines Wages einstieg und so einen Anschlag überlebte. Muss ich noch mal genau nachlesen.
  Bei Hitler, der ja unglaublich viele Attentate überlebte, würde ich da durchaus auch einen spirituellen Hintergrund vermuten ... wer oder was ihn da auch gewarnt haben mag. 
    Einen göttlichen Hintergrund würde ich da allerdings nicht vermuten. Und wenn doch, dann höchstens in dem Sinne, dass der vorbestimmte  Zeitpunkt seines Endes noch nicht gekommen war.

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 24.12.21 um 10:34:
Ein Attentat während der Wannseekonferenz? Das wäre mir neu.

 Bluebird äußerte darauf am 24.12.21 um 10:44:
Ah, okay .... du meinst die Sache mit der "Endlösung" .... nun, ich gehe davon aus, dass das Nazi-Regime dämonisch getrieben war.

 Bluebird ergänzte dazu am 24.12.21 um 11:03:
In Zusammenhang mit diesem Thema des Textes möchte  ich auch folgenden Text empfehlen:  Alles nur Zufall?
    Ich denke, dass bei näherer  Betrachtung von Einzelbeispielen klar wird, dass sich viele Dinge nicht mehr mit purem Zufall erklären lassen.
  
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