Als Wollsocken noch geholfen haben

Anekdote zum Thema Wunder

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Lisa, eine junge Mitarbeiterin des Dream Center (eine Nothilfestelle für Bedürftige) in Birmingham/Alabama, betete eines Wintermorgens in der Frühe, als ihr plötzlich ein merkwürdiger Gedanke kam: Nimm heute Wollsocken mit zur Arbeit!
Der Gedanke kam ihr eigentlich absurd vor, aber sie packte ein Paar warme Wollsocken ein und machte sich auf den Weg.

Als sie dort ankam, war eine Prostituierte buchstäblich auf der Türschwelle ohnmächtig zusammengebrochen. Lisa öffnete die Türe, trug die Frau hinein und hielt sie in den Armen, bis sie einige Minuten später zu Bewusstsein kam.
Die Frau zitterte vor Kälte. Da fragte Lisa sie: „Was wünschen Sie sich im Moment am meisten?“ Ohne zu zögern antwortete die Frau: Wollsocken!“
Lisa sagte zu der Frau: „Schauen Sie mal, was ich hier habe!“ Sie zog die Wollsocken aus ihrer Tasche, und die Frau staunte: „Die passen sogar zu meinem Outfit!“ ( aus "Der Kreiszieher" S.126)
Was denkst du, kann so etwas wirklich Zufall sein oder steckt da vielleicht doch "mehr" dahinter?

Gedankenimpuls:
Es sind oftmals die kleinen Alltagswunder, die auf einen größeren  und tieferen Zusammenhang hinweisen

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (27.01.21)
M. Tullius Cicero berichtet in "De divinatione" etliche solcher 'Wollsockenzeichen' - leider alles heidnisch und daher für Deine Zwecke nicht zu gebrauchen.
Gläubige Menschen lieben solche Geschichten.

 Bluebird meinte dazu am 27.01.21:
In der Tat ... kannst du bitte mal ein Beispiel aus dem Cicerobuch vorstellen?

Antwort geändert am 27.01.2021 um 11:56 Uhr

 Graeculus antwortete darauf am 27.01.21:
Das läßt sich einrichten.
99 Infolge eines Traums der Caecilia, der Tochter des Quintus, ließ der Senat kürzlich – im Marserkrieg – den Tempel der Iuno Sospita erneuern. Dieser Traum stimmte zwar nach der Darlegung des Sisenna auffallend wörtlich mit der Wirklichkeit überein; trotzdem behauptet der Historiker in der Folge – wohl von irgendeinem Epikureer verleitet –, man dürfe Träumen keinen Glauben schenken. Dann wieder hat der gleiche Mann gegen Zeichen nichts einzuwenden und berichtet, am Beginn des Marserkrieges hätten Götterbilder geschwitzt und Flüsse Blut geführt [initio belli Marsici et deorum simulacra sudavisse, et sanguinem fluxisse], der Himmel sei auseinandergetreten, man habe, ohne etwas zu sehen, Stimmen vernommen, die Kriegsgefahren anzeigten [ex occulto auditas esse voces, quae pericula belli nuntiarent]; schließlich seien in Lanuvium Schilde von Mäusen angenagt worden – und darin hätten die Deuter das bedrohlichste Zeichen gesehen [et Lanuvi clipeos, quod haruspicibus tristissimum visum esset, a muribus esse derosos].
(I 99)

Die von Mäusen angenagten Schilde gefallen mir.

 Bluebird schrieb daraufhin am 27.01.21:
Also jetzt bin ich doch ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Wenn man infolge eines Traumes eine Tempelrenovierung in die Wege leitet, wo ist da das unerwartete Element?
Also, wenn jene Caecilia im Vorherein eine Zeichnung angefertigt hätte, von der die Baumeister nichts gewusst hätten, und da hätte am Ende eine starke Übereinstimmung zwischen Traum und Wirklichkeit bestanden, wäre ich beeindruckt. Aber so?

Schild ... Rost ... Zahn der Zeit war der "Nager"

Antwort geändert am 27.01.2021 um 21:02 Uhr

 Graeculus äußerte darauf am 27.01.21:
Ich will gar nicht behaupten, daß die von Cicero überlieferten Geschichten irgendetwas beweisen, zumal wir sie nicht überprüfen können; das ist auch dann der Fall, wenn jemand im Nachhinein behauptet, er habe im Voraus an Wollsocken gedacht.
Mir kommt es darauf an, daß solche Geschichten über Wunder und Zeichen in allen Religionen kursieren und daß die christliche in dieser Hinsicht keinerlei Besonderheit aufweist.
Wir haben ja schonmal darüber gesprochen, daß das Spezifikum des Christentums nicht in seinen Wunderberichten besteht.

 LotharAtzert ergänzte dazu am 28.01.21:
Kurz bevor die Chinesen in Tibet einfielen, gab es auch die entsprechenden Zeichen, die für die Oberhäupter des Vajrayana (Dalai Lama, Karmapa etc.) eindeutig genug waren, um auf dem schnellsten Weg gerade noch rechtzeitig das Land zu verlassen.
Also so ist das nicht ...

 LotharAtzert meinte dazu am 28.01.21:
Und last but not least aus dem 12 Jh.:
"Wenn der Eisenvogel fliegt und die Ochsen auf Räder laufen, kommt meine Lehre in den Westen
Padma Sambhava"
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram