Ärztliche Niederlagen

Glosse zum Thema Krankheit/ Heilung

von  loslosch

Opprobrium medicorum (bildungssprachlich; vermutlich älter als 2000 Jahre). Der Ärzte Schande.

Dem Tod steht die berufene Fachwelt (homo medicus wie theologus) in letzter Konsequenz hilflos vis-à-vis. Die medizinischen Allrounder der Antike standen bereits mit dem Rücken zur Wand, wenn ein Patient sich mit heftigen Zahnschmerzen abquälte, dann an den Folgen einer Infektion verstarb. Ordentliches Verbandsmaterial existiert erst seit etwa 380 Jahren - ausnahmsweise als glückhafte Folge eines Krieges, des Dreißigjährigen.

Die Zahl der unheilbaren Krankheiten war in der Antike, selbst noch vor hundert Jahren, geradezu gigantisch hoch. So folgt aus dem alten Spruch eine Interpretation: Der Ärzte Schande ob der Vielzahl unheilbarer Krankheiten. Heute hat sich die Lage völlig verändert. Nur wenige verbliebene unheilbare Krankheiten im Jugendalter, die des fortgeschrittenen Alters erfahren hingegen gesellschaftliche Tolerierung. Der Ärzte Schande beschränkt sich auf die nicht geringe Zahl sog. Kunstfehler. Bemerkenswerte Sprachkunst: Keine Behandlungsfehler, sondern Kunstfehler. Medizin ist noch immer eine Kunst, eine Heilkunst eben.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (12.12.13)
Auch hier auf KV: Eine Warnung vor dem Scharlatan.

 loslosch meinte dazu am 12.12.13:
dIe gibts in allen lebensbereichen, vom bischof bis zum gebärdendolmetscher.
Abulie (45)
(12.12.13)
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 loslosch antwortete darauf am 12.12.13:
der medicus, längst im ruhestand, soll erklärt haben, die klägerinnen hätten allesamt phantomschmerzen. warum blufft er, er ist doch fin. längst pleite! kunst kommt (etymologisch) von können.  kunst->können.

 niemand (12.12.13)
... und öfter ist es auch die Kunst so zu tun als ob man alles könnte und wenn man es dann doch nicht wirklich kann [Verpfuschen] dann beherrscht man wenigstens die Kunst den Pfusch zu vertuschen und allgemein herrscht ja auch der Spruch: "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" also die Kunst des kollektiven Zusammenhalts, beim Vertuschen. Kunst=Können ist schon ein vielschichtiges
Gebiet. LG Irene

 loslosch schrieb daraufhin am 12.12.13:
so ein weißer kittel wirkt wunder - bei manchen menschen. bei den würdenträgern sinds die bunten gewänder. Mundus vult decipi, ergo decipiatur. Die Welt will betrogen werden, also soll sie betrogen werden. (worte eines papstes im mittelalter.)

 ViktorVanHynthersin (12.12.13)
Von Abu Hamid al-Ghazâlî (1058 - 1112), einem persischen Theologen, ist überliefert: "Mose richtete die Frage an Gott: "Herr, von wem kommen Krankheit und Heilung?"
"Von mir."
"Und was tut dann der Arzt?"
Da antwortete der Herr mit milder Ironie: "Er zieht sein Honorar ein und hält meinen Diener bei gutem Mut, bis ich selber komme, um ihn entweder gesund zu machen oder die Sache anders zu entscheiden."
Besinnliche Grüße
Viktor

 loslosch äußerte darauf am 12.12.13:
toll! aber dere knabe war dann doch philosophie-verweigerer und mehr allah-verehrer. erinnert an jiddische witze ... lo
(Antwort korrigiert am 12.12.2013)
Graeculus (69)
(13.12.13)
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 loslosch ergänzte dazu am 13.12.13:
der franz. arzt mit den implantaten war beides: stümper, der ungeeignetes billigmaterial verwendet hat.
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