Gerüchteküche im Zeitgeschehen

Persiflage zum Thema Täuschung

von  loslosch

Ad calamitatem quilibet rumor valet (Publilius Syrus, 1. Jh. v. Chr.; Sententiae). Zum Unglück reicht schon ein beliebiges Gerücht. Oder, sehr frei: Wenn man einem übel will, findet man bald eine Ursache.

Intrigen und Denunzierungen waren immer schon menschliche Stärken, genauer: Ausdruck von Charakterschwächen. Vermutlich funktionierte solche Heimtücke in der Antike "störungsfreier" als in der Gegenwart. Man betrachte moderne, aufgedeckte Fälle in Politik und Wirtschaft. Wenn z. B. ein missliebiges Vorstandsmitglied einer staatlichen Bank mit fingierten Vorwürfen geschasst wird und nach der Enthüllung der Denunziation der Vorstandschef selbst seinen Hut nehmen muss.

Bei George W. Bush dagegen reichte die entlarvte Inszenierung des zweiten Irak-Feldzugs (2003) nicht für den Rücktritt vom Präsidentenamt. Immerhin hat sich der Staatsführer und Possenreißer damit international der Lächerlichkeit preisgegeben. Die angeblichen Giftwaffenarsenale (B- und C-Waffen) wurden nach dem Einmarsch nie aufgespürt. Anfangs behauptete Bush zum Erstaunen der Insider tapfer, das Auffinden der Kampfstoffe verzögere sich allein deshalb, weil Saddam Hussein sie sehr gut versteckt habe. Immerhin: Zuzutrauen war es ihm, diesem Menschenverächter Hussein. Aber auch das andere wäre möglich gewesen. Donald Rumsfeld im Interview: Diese Giftwaffen hat er. Wir besitzen die Rechnungsbelege.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (12.05.14)
Wahrscheinlich hatte Rumsfeld die Belege von der amerikanischen Steuerbehörde, weil Saddam H. sie in einer großen amerikanischen Einkaufskette gekauft hat... keine Ahnung... vielleicht "Chemical warfare to go", eine 100% Tochter der "Bayer chemical sale Company", die wiederum eine 100% Tochter von "FWC* Bayer Jamaika" ist, die zu 100% in der Hand von "REYAB Trading Agency Europe" ist, welche ein 100% Ableger der "Bayer AG" ist. Aber ich kann mich auch irren und das ist nur ein beliebiges Gerücht...

;-)

* FWC = Fun with chemicals

 loslosch meinte dazu am 12.05.14:
der wirtschaftshistoriker sollte einmal diesen topos verwursten!
Graeculus (69)
(12.05.14)
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 loslosch antwortete darauf am 12.05.14:
das zitat steht auch in den aphos, s. 108 ("Vorwand").

erstaunliche details lese ich gerade zum überfall auf den sender. die präparierte leiche eines polenfreundlichen deutschen ...
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