Risum teneatis amici? (Horaz, 65 v. Chr. bis 8 v. Chr.; De arte poetica). Könnt ihr euch das Lachen verkneifen, Freunde?
Beliebter Titel von Abitur-Kommerszeitungen der 1950er/1960er Jahre. Was man darin nicht alles entdecken kann, nach Jahrzehnten des Dornröschenschlafs. Als erste Lehrer-Widmung auf einem ansonsten noch leeren Blatt - von Fantasie beflügelte Worte: "So unbeschrieben wie dieses Blatt war er allerdings nicht!" Befand der Lateinlehrer. Wenig später zum Leiter des benachbarten Gymnasiums befördert. Dienstrang: Oberstudiendirektor.
Zwei ehemalige Deutschlehrer (Noten-Varianz: Sehr gut bis Befriedigend, bezogen auf den Exschüler) brachten ihre abweichenden Voten über den Matura-Abgänger auf den Punkt: "Ich hoffe im Stillen, dass dieses eine Jahr unseres Zusammenseins Ihnen ... [unleserlich] ... und doch fruchtbar war." Eine Lesart wäre: ... dass dieses Jahr für den Schüler furchtbar, für den Lehrer fruchtbar war. Der andere Pädagoge hielt dagegen: "Prüfungen sind ein notwendiges Übel; sie zeigen aber nicht die wahre Leistung, geschweige denn den Wert eines Menschen. Bewähren Sie sich in Beruf und Leben!"
Das letzte Statement so nüchtern und ernst und klar, dass einem das Lachen vergehen kann.
Anmerkung von loslosch:
Satiren, die das Leben schreibt.
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jaja, risum teneatis. der nette hatte zur oberprima die schule verlassen und mir eine 1 verpasst. seine schwiegermutter war mir zum verhängnis geworden. ob ihm dann auch, wüsste ich gern. lo