Möllerkies’ Tierleben

Gedicht zum Thema Tiere

von  Möllerkies

Der Aal, der aalt sich erst am Strand
und flucht dann auf den Sonnenbrand.
   
Der Butt, er buttert kräftig rein,
er will beim Skat Gewinner sein.
 
Der Hecht, er hechtet durch sein Reich.
Sein Reich, das ist der Karpfenteich.
 
Den Stör, den stört es, wenn man dreist
in Mengen Kaviar verspeist.
 
Die Drossel drosselt ihren Sang,
ihr ist vor ihren Nachbarn bang.
 
Die Gabelweihe weiht die Gabel,
danach erst führt sie sie zum Schnabel.
 
Der Kiebitz kiebitzt gern beim Skat
und gibt dann ungebeten Rat.
 
Die Krähe kräht hoch auf dem Mist
und fragt sich, wo der Hahn wohl ist.
 
Der Reiher reihert in den Kübel,
von Fisch wird ihm entsetzlich übel.
 
Dem Schwan, dem schwant schon, was passiert:
Bestimmt wird Hölderlin zitiert.
 
Die Vögel vögeln Nacht für Nacht,
da wird kein Auge zugemacht.
 
Der Bock, er bockt: Auf lauten Rock
hat er nun wirklich keinen Bock.
 
Der Igel igelt sich ganz ein
und lässt den Hasen Hasen sein.
 
Der Mops mopst in der Küche Klöpse
und schielt der Köchin auf die Möpse.
 
Der Stier stiert lüstern auf die Kuh,
Begierde lässt ihm keine Ruh.
   
Den Wurm, den wurmt es, wenn man ihn
benutzt, um Fische anzuziehn.
 
Die Bremse bremst am Steiß der Stute,
dort labt sie sich am Pferdeblute.
 
Die Fliege fliegt gleich aus der Bar,
in der sie früher Stammgast war.
 
Die Motte mottet, das muss sein,
im Herbst ihr altes Moped ein.
 
Die Spinne spinnt – was soll das jetzt?
Sie hat den Raum total vernetzt!
 
Der Büffel büffelt Tag und Nacht,
weil er demnächst Examen macht.
 
Es fuchst den Fuchs, wenn er bedenkt,
wie hoch die süße Traube hängt.
 
Der Luchs luchst dir dein Bargeld ab
und lacht sich dann vor Häme schlapp.
 
Ein Rentier nur rentiert sich nicht,
drum ist ein zweites Rentier Pflicht.

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Kommentare zu diesem Text

Beaver (41)
(14.07.15)
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 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
Gern geschehen, Manu. Danke für die Rückmeldung.
Scheester (80)
(14.07.15)
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 Möllerkies antwortete darauf am 16.07.15:
 
Da rennt ihr, wenn das Rentier spricht:
Rentier zu sein, rentiert sich nicht.

Danke, Scheester.
(Antwort korrigiert am 16.07.2015)

 Didi.Costaire (14.07.15)
Ja, nicht nur Brehms und Bremens Tierleben geben eine Menge her.

Die Sau ist sauer auf den Bauer.
Der baute um sie rum ne Mauer.

Der Schimmel schimmelt. Meine These:
Er denkt, er wäre Schimmelkäse.

Am besten gefallen mir natürlich die Möpse.

Gut gemacht!

Schöne Grüße, Dirk

P.S.: Beim Beuteschema des Luchses bin ich anderer Meinung:

Der Luchs, der luchst und nicht zu knapp
den Leuten Luxusgüter ab!
(Kommentar korrigiert am 14.07.2015)

 Möllerkies schrieb daraufhin am 16.07.15:
Ja, mir gefallen die Möpse auch, sie runden die Strophe ab. So, wie du es auch für den Luchs demonstriert hast.

Es fehlt, und das ist jetzt kein Jux,
das Licht an deinem Fiat, Luchs.

Danke, Dirk.
MarieT (58)
(14.07.15)
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 Möllerkies äußerte darauf am 16.07.15:
Vielen Dank, Marie.

 Jorge (14.07.15)
Ich wage kaum einen Vers hervorzuheben, denn so etwas tut den nicht erwähnten Tieren sicher weh.
Dennoch diesen hier:"Der Reiher reihert in den Kübel,
von Fisch wird ihm entsetzlich übel."
All die heiteren Verse zeigen, dass Tiere sehr menschliche Bedürfnisse und Gewohnheiten haben.
erheiterte Grüße
Jorge

 Möllerkies ergänzte dazu am 16.07.15:
Freut mich, Jorge.

 TassoTuwas (14.07.15)
Da kannste Brehms Tierleben doch glatt für in die Tonne
drücken )))

LG TT

 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
 
Weil ich dir Fett vom Brote nehm,
krieg ich ’ne gute Note, Brehm.

Danke, TT.

 loslosch (14.07.15)
der tiger tigert irgendwie,
wohin er schleicht, das weiß man nie.

ich schleiche mich ...

 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
Genau, in meiner Materialsammlung steht:

Der Tiger tigert durch den Wald
und macht die Antilopen kalt.

Danke, Lothar.
Gringo (60)
(14.07.15)
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 Dieter_Rotmund meinte dazu am 14.07.15:
Nein, beschienen vom Polarlicht,
ruht das Rentier und rennt nicht

Der Zweizeiler
"Dem Schwan, dem schwant schon, was passiert:
Bestimmt wird Hölderlin zitiert."

ist mein pers. Favorit.

 loslosch meinte dazu am 14.07.15:
rentier als nebenform von ren steht sogar im duden. und da hätten wir noch den ollen rentier, der seine erträge draufhaut.
Gringo (60) meinte dazu am 14.07.15:
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 loslosch meinte dazu am 14.07.15:
ein rentner aus lappland blickt auf sein ren und denkt über rentabilität nach:

"Rentier: Rentier, rentier!" (eigenzitat.)

 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
Hmm, Gringo, eigentlich fehlt weder ein n, noch fehlen die vögelnden Vögel.

 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
Danke, Dieter. Ich wollte den Opfern der Klassiker-Zitate eine Stimme geben.

 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
Ein Rentner treibt sein Zugtier an, um höhere Rentabilität zu erzielen:

Rentier: Rentier, renn, Tier, rentier!

 TrekanBelluvitsh (14.07.15)
Tiere sind auch nur Menschen. Oder sind Menschen auch nur Tiere?

 Didi.Costaire meinte dazu am 14.07.15:
...
Koalas koalieren gern.
(Sie sehen allzu häufig fern.)
(Antwort korrigiert am 14.07.2015)

 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
Danke, Trekan, das sind genau die Feststellungen und Fragen, die ich thematisieren wollte.

 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
Koalierende Koalas – das ist dann schon Brehm für Fortgeschrittene, Dirk. :D
Lewin (75)
(14.07.15)
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Scheester (80) meinte dazu am 14.07.15:
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 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
Vielen Dank, Lewin. Ich musste  12 Zeilen aufwenden, um das Thema »Wolf« erschöpfend zu behandeln.
Graeculus (69)
(14.07.15)
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 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
Freut mich, dass es freut, Graeculus.

 EkkehartMittelberg (14.07.15)
Ein Wiesel saß
auf einem Möllerkiesel.
Kein Tierchen, das da bockt,
wenn Möllerkies mit Versen lockt.

LG
Ekki

 Möllerkies meinte dazu am 16.07.15:
Und das alles »um des Reimes wegen« (R. Gernhardt). Danke, Ekki.

 plotzn (18.07.15)
Tierisch gute Paarhufer, lieber Martin.
Gernhardt hätte seine Freude dran (gehabt).

Liebe Grüße, Stefan

 Möllerkies meinte dazu am 19.07.15:
Vielen Dank, Stefan, freut mich.
Agneta (62)
(20.07.15)
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 Möllerkies meinte dazu am 03.08.15:
Vielen Dank, Agneta.
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