Göttliche Klänge

Erörterung zum Thema Psychologische Phänomene

von  loslosch

Unus omnium parens mundus est (Seneca, um die Zeitenwende bis 65 n. Chr.; Epistulae morales). Der einzige Vater aller (Menschen) ist das All.

Ein wohlklingender Satz. Ob Seneca das Alte Testament auszugsweise oder vom Hörensagen kannte? "... quia pulvis es et in pulverem reverteris" (Genesis - Schöpfungsgeschichte). Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren.

Beide Male wohlklingend mit einem Informationsgehalt von Null. Oder anders: Eine (bislang) unwiderlegte Beobachtungsaussage. Die meisten Menschen schätzen diese aufwühlenden klaren Worte. Auf solche Rhetorik folgt stets der Rekurs auf den einen und wahren Gott, der für den Glaubenden zumeist der persönliche ist, den er (unbewusst) mit keinem anderen teilen mag.

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Kommentare zu diesem Text

Gerhard-W. (78)
(15.05.16)
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 loslosch meinte dazu am 15.05.16:
das "gruselig" kann ich jetzt schon mal zuordnen.

seneca schwamm hier auf einer pantheistischen welle. "gott" ist dann ein schmückendes beiwort. das schlechte gewissen erzeugt der glauben nicht bei allen, manche sind wahre glaubens-lebenskünstler.

die innere befreiung von den zwängen katholischer erziehung ist ein lang andauernder prozess. (haucht mir gerade der hl. geist ein.)

einen pfingstgruß. lo
MauritzFlieger (23)
(15.05.16)
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 loslosch antwortete darauf am 15.05.16:
ein vom hl. geist erfüllter kommi.

dann hast du halt mal ein "gruselig" fliegen lassen. "... werden werden ..." ist formal korrekt, kündet aber von einem überdefinierten futurum I; denn bis zum jahr 4016 ists noch lange hin.

 niemand schrieb daraufhin am 15.05.16:
"ein gruselig fliegen lassen" ... *hihihihi*... Genies fliegen bekanntlich hoch und wenn nicht, lassen sie einen fliegen ...
Passt! LG Irene

 EkkehartMittelberg (15.05.16)
Ich meine, dass es für Senecas Zeit ein mutiger Fortschritt war, sich das All, in dem man sich grenzenlos verlieren könnte, als Vater vorzustellen.

 loslosch äußerte darauf am 15.05.16:
isoliert betrachtet: ja. seneca hat derart viele gottessichten geäußert, dass der zweifel überwiegt. er schwankte zwischen monotheismus und polytheismus, dann war wieder die menschliche ratio selbst etwas göttliches. seneca war (für mich) ein sprachmeister. ein stringentes weltbild, ob philosophisch oder theologisch, hatte er imho nicht.

 TrekanBelluvitsh (16.05.16)
Dann issa abba auch der Vadda vonne schwarzen Löcha. Und die hatta erschaffen und is dann drin verschwunden ... und dat macht ihm keina nach ... echt schade ...

 loslosch ergänzte dazu am 16.05.16:
die schwarzen löcher sind sowas von verdichtet, die könnten glatt von Lucius Annaeus erfunden sein.

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 17.05.16:
Oh, wenn sie ver-dichtet sind, hätte ich da eher so den ein oder anderen KV-User im Verdacht - aber ich bin ja auch ein Pessimist.
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