Draußen liegen Kilometer

Gedicht zum Thema Verlorenheit

von  GastIltis

Draußen liegen unbeachtet
Kilometer. Kilometer.
Drin wird hin- und hergefrachtet,
teils für gleich und teils für später.
Innen werden Konditionen
umverteilt und ausgehandelt, 
ganze Überproduktionen
dimensionsfrei abgewandelt.

Vor dem Tor in Arealen,
eins davon nah bei den Eichen,
nicht mit Maßen, nicht mit Zahlen,
zu erfassen, zu erreichen,
einzeln, doppelt, aus Regalen,
virtuell, durch Fingerzeichen,
holografisch aufgerufen,
vor/nach/während der Verwendung,

alle Längs- und Krümmungsstufen,
ohne Lichteffekte, Blendung,
alles blitzschnell loszueisen
und verfügbar ohne Ende,
reisen, messen, messen, reisen,
streckenweise wie Gedanken,
schnell vor Ort und ohne Schranken
rein logistisch glatt die Wende!   

Draußen liegen unbeachtet
Kilometer, Kilometer,
halb durchgeistigt, halb umnachtet,
landen früher oder später
nicht verbaut und unvermessen,
kaum verstaut, vielleicht vergessen.
Schlimmstenfalls sind sie in Meilen
umgemünzt. Es ist zum Heulen.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von:  AZU20, Didi.Costaire, juttavon, Sanchina, Sylvia, TassoTuwas, TrekanBelluvitsh, tueichler, tulpenrot, wa Bash, WernerBaumgarten.
Lieblingstext von: NovaMahaly.
Vielen herzlichen Dank!

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Kommentare zu diesem Text

Sinshenatty (53)
(07.01.18)
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 GastIltis meinte dazu am 07.01.18:
Hallo Rothaut, bedrohlich scheint der rechte Ausdruck zu sein. Nun ist es so, du kennst meine Schwäche, ich baue für meinen Sohn, der umgezogen ist, für seinen Abstellraum einen Schrank. L/H/T in cm: 140, 210, 40. Die Teile hab ich da. Meine Frau meint, jetzt müsste ich jede Schraube einzeln holen. Gut. Wir haben hier einen Holzhandel, der über drei riesige Hallen verfügt, der Mann an der Säge heißt nicht „Schildkröte“, sondern Sandro. Mit ihm habe ich mich angefreundet. Morgen lasse ich wieder Leisten zuschneiden. Er ist gelernter Möbeltischler. Spricht also meine Sprache. Draußen interessiert mich weniger; innen spielt die Musik. Am liebsten würde ich ihm morgen einen Geldschein mit meinem eigenen Konterfei übergeben, damit er mich nicht vergisst. Verfüge ich noch nicht drüber. Leider.
Vermessen wird im Kopf. Danke und LG von Gil.

 TrekanBelluvitsh (07.01.18)
Man kann auch entschieden vorgehen ohne zu wissen, was man tut.
Gerhard-W. (78) antwortete darauf am 07.01.18:
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 GastIltis schrieb daraufhin am 07.01.18:
Hallo Trekan, das wäre die Sprache meiner Frau. Sehe ich ein wenig differenzierter. Regalbretter - wenn ich das Wort höre, sehe ich rot!

Lieber Gerhard, die Stimmung ist gut. Ich hoffe, morgen sieht es noch genauso aus.
Es spricht nichts dagegen.

Danke Trekan, danke Gerhard. LG von Gil.

 TassoTuwas (07.01.18)
Hallo mein Lieber,
das kommt zur rechten Zeit!
Es werden demnächst in Berlin fähige Minister gesucht, darum:
"Gasti for Travelminister"
Daumen drück.
LG TT

 AZU20 äußerte darauf am 07.01.18:
Schließe mich an. LG

 GastIltis ergänzte dazu am 07.01.18:
Lieber Tasso, die Idee ist gut, eigentlich sehr gut. Minister kann man werden, wenn man völlig unvorbelastet das Geschäft übernimmt. Nur: ist nicht die Zeit vorbei, in der noch Parteilose zu solchen Ehren kommen? Wenn du vielleicht an geeigneter Stelle …
Eventuell im Zusammenwirken mit Armin, sagen wir eine Petition?
Danke + LG von Gil.

 TassoTuwas meinte dazu am 07.01.18:
Mist, mein Zuträger berichtet, man vermutet, du verstehst was von der Materie. D.h. du bíst überqualifiziert. Mehdorn ist Favorit!
Sorry
WernerBaumgarten (35)
(07.01.18)
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 GastIltis meinte dazu am 07.01.18:
Hallo Werner, danke für deine Zeilen! Dass es das erste Gedicht ist, liegt an mir. Ich hätte schon viel eher merken müssen, dass unter den Neuen jemand aufgetaucht ist, der genau auf der Linie liegt, die ich bevorzuge (princess, Lotta, niemand, Didi, Sylvia, Sanchina, Marjolaine, usw.) alle haben es mitbekommen. Nur ich nicht!
Dass ich von Heiligabend bis Silvester im Bett lag, OK. Dass ich z.T. bei meinem Sohn in Brandenburg war bzw. bin (siehe auch meine Antwort an Sinshenatty) will ich für mich in Anspruch nehmen. Aber ob es reicht?
Mit der Interpunktion erster/letzter Vers, da habe ich mir was dabei gedacht. Was? Vergessen. Also war es unbedeutend. Sehe ich jetzt so. Mit der Produktionshalle liegst du zu mindestens 70% richtig. Eigentlich wollte ich noch mehr in Richtung endlos/Unendlichkeit, du bist schließlich Physiker, einbauen, dann wäre das Gedicht ausgeufert. Kurz: ich freue mich, dass du da bist!
LG von Giltis.
WernerBaumgarten (35) meinte dazu am 07.01.18:
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 Morphea (07.01.18)
sind es doch die ungezählten, unbemessenen die sich jenseits der Wahrnehmung bewegen...draussen bis zur Unendlichkeit ...;)

 GastIltis meinte dazu am 07.01.18:
Hallo Nova, danke für die Zeilen. Mit dem „draußen“ erschließt sich einiges. So auch, dass ich zwar ein wenig von dir gelesen habe, aber scheinbar immer die anderen Zeilen. Die, die ich hätte lesen sollen, sind mir verborgen geblieben. Leider. Aber was nicht ist, …
LG von Gil.

 Didi.Costaire (07.01.18)
Tja, transportiert wird ohne Schranken
im ungehemmten Warenfluss.
Du transportierst jedoch Gedanken.
Die las ich durchaus mit Genuss.

Beste Grüße, Dirk

 GastIltis meinte dazu am 07.01.18:
Lieber Dirk, wenn man den Begriff Quintessenz definieren müsste: Didi.Costaire!
Was die Kommentare betrifft!
Danke + viele Grüße von Gil.

 tueichler (07.01.18)
Sehr starker Text, tolle melancholische Bilder, berührt!

Tom

 GastIltis meinte dazu am 07.01.18:
Hallo Tom, danke! Als ich den Text gegen 7 Uhr einstellte und bis Mittag keine Reaktion kam, dachte ich, er wäre durchgefallen. Bis ich merkte, dass ich ihn nicht freigegeben hatte. Nun bin ich doch froh! LG von Giltis.

 Sylvia meinte dazu am 08.01.18:
Lieber Gil,
Wer drinnen misst, verhandelt, umverteilt, den kann schnell mal Vergesslichkeit ereilen, doch du hast es ja bemerkt und dein Gedicht nach außen gelenkt :D
Gerne an deinem Handwerk teilgenommen,
LG Sylvia
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