Serientäter

Gedicht zum Thema Anpassung

von  Isaban

Wie sich der Wald den Horizont verbiegt!
Durch Nadelzweige fädelt sich der Tag,
bis er im Moos auf einer Lichtung liegt,
und nicht an seine Pflichten denken mag.

Umkost von Schatten summt er Schlummerlieder,
ermattet schmiegen sie sich an ihn an,
von Ferne warnt ein Häher immer wieder,
der Farn dämpft jeden Klang, so gut er kann.

Auch diesmal folgt dem Tag die dunkle Nacht,
erblickt das Tête-à-Tête mit all den Schatten
und hat, derweil der Häher hämisch lacht,
den Tag und seine Schatten kalt gemacht.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (04.07.19)
Das musste ich mehrfach lesen. Ein Höhepunkt Deines lyrischen Schaffens. LG

 Isaban meinte dazu am 05.07.19:
Vielen Dank für deine hohe Meinung und die freundliche Rückmeldung, lieber Armin. LG

 eiskimo (23.07.19)
Ich habe auch mehrfach gelesen, weil der Text ungemein dicht ist. Er zeigt den Kreislauf der Natur exemplarisch mit sehr plastischen Bildern - man spürt das wechselnde Lic ht und die Klangwelt förmlich. Für mich besonders gut nachvollziehbar, weil ich den heutigen Tag in all diesen Facetten "draußen" erleben konnte, im Wald...
Sprachlich extra Klasse!
lG
Eiskimo

 Willibald (29.07.19)
Schön konstruiert mit dem Erwartungsaufbau in der Überschrift und ihrem Gleis und dem Ausspuren im Haupttext.
Wiederbelebung im Textthema und beim Leser garantiert.
Greetse
ww
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