Wer gehört nicht zu Deutschland?

Manifest zum Thema Politik

von  Graeculus

Alle diejenigen, die davon überzeugt sind, es gelte hier für sie eine höhere verbindliche Instanz als das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

Die Leitsätze der Muslimbrüder gehören also nicht nach Deutschland:
„Gott ist unser Ziel.
Der Prophet ist unser Führer.
Der Koran ist unsere Verfassung.
Der Dschihad ist unser Weg.
Der Tod für Gott ist unser nobelster Wunsch.“

Ebensowenig diejenigen, die man früher Ultramontane nannte, also Menschen, die eine auswärtige Person – den Papst – als höchste Instanz ansehen. Und überhaupt alle, die Gott dafür halten, sofern nicht auch Gott sich an das Grundgesetz hält.

Zwar kann man das Grundgesetz ändern, aber nur mit starken Mehrheiten, also demokratisch. Und dies muß man anerkennen. Bis solche Änderungen erfolgt sind, gilt das Grundgesetz in der derzeitigen Form als oberste Instanz.
So mögen sie sich alle – auf demokratischem Wege! – für eine Islamisierung oder Katholisierung Deutschlands oder ähnliches einsetzen; bis dahin haben sie sich in ihrem Verhalten (nicht in ihrem Glauben) dem Grundgesetz zu unterwerfen.

Damit gilt diese Nicht-Zugehörigkeit für alle Menschen, welche ihre Ziele, wie immer sie lauten mögen, mittels Gewalt statt mit Mehrheiten in Wahlen durchsetzen wollen.


Anmerkung von Graeculus:

Die fünf Leitsätze der Muslimbrüder stammen von Hasan al-Banna (1906-1949).

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (14.11.20)
Das hast du noch nett ausgedrückt...

Ein tief religiöser Mensch kann niemals ein Anhänger der republikanischen Demokratie sein. Denn für ihn oder sie stehen die Glaubensbrüder und -schwestern immer über den anderen Menschen. Niemals sind da alle Menschen gleich.

Das gilt für die großen Religionen, die dazu alle antike Gesellschaftsstrukturen bzw. -vorstellungen in ihrem Glaubenskanon verankert haben, als auch für alle Sekten und andere Kulte wie z.B. Sozialdarwinisten..

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Auch ich nehme an, daß Religionen, ernstgenommen, dem Prinzip eines vernünftigen Gesetzes als Grundlage eines Staates widersprechen. Und ja, das mag auch für Weltanschauungen wie den Sozialdarwinismus gelten.

 Moja (14.11.20)
Klare Worte auf einer klaren Basis,

zustimmenden Gruß,
Moja

 Graeculus antwortete darauf am 14.11.20:
Danke. Ein Plädoyer für Toleranz, die nicht auch noch Intoleranz toleriert.

 Augustus (14.11.20)
die aufgezählten Glaubenssachen sind doch über Artikel 4 GG erlaubt. Sobald aber die Art und Methode dieser Religion andere GG beeinträchtigt, könnte dieser eingeschränkt werden.
Darüber hinaus geht auch eine Änderung des Grundgesetzes über das Europarecht, auch ohne demokratische Mehrheit, sondern über den Klageweg vor dem EuGH. Siehe Urteil vom EuGH von 2000 „Frauen beim Militär.“

Ave

 Graeculus schrieb daraufhin am 14.11.20:
Religionen sind frei, Art. 4 GG ... aber alle Religionen und weltanschaulichen Bekenntnisse; d.h. dieses Recht steht unter der Bedingung der Verallgemeinerbarkeit: Jeder hat alle Rechte, die er auch allen anderen Menschen bzw. Bürgern gleichermaßen zubilligen kann.
Und natürlich muß - wie Du schreibst - dieses Recht mit allen anderen Grundrechten in Einklang stehen; also ist eine Religion, welche gegen den Gleichheitsgrundsatz (Art. 3 GG) verstößt, nicht erlaubt.

An so etwas kann man gut erkennen, daß nicht ein Gott, sondern ein Gesetz das oberste Prinzip der Bundesrepublik Deutschland ist.

 FrankReich (14.11.20)
Der Glaube an das Grundgesetz ist jetzt wirklich nicht Dein Ernst, oder? 🤔🤔

 LotharAtzert äußerte darauf am 14.11.20:
Wieso nicht? Mein Opa väterlicherseits glaubte sogar an Rinder, bzw. daß ein halbes Pfund Fleisch davon eine gute Suppe ergibt.

Nein, im Ernst ich danke Graeculus und allen, die sich um den Erhalt dieses Staates kümmern, denn so kann unsereins ungestörter im Verborgenen dem Universum (-mithin den Wesen des Planeten Erde) dienen.

 Graeculus ergänzte dazu am 14.11.20:
Es handelt sich dabei nicht um einen Glauben, sondern um vernünftige Argumente, wie sie im Zeitalter der Entdeckung (!) der Menschenrechte, nämlich der Aufklärung, reflektiert worden sind: Jean-Jacques Rousseau (Du contrat social) und Immanuel Kant (Metaphysik der Sitten u.a.). Ich reduziere das hier einmal auf eine These, von der ich annehme, daß sie evident ist: Es gibt nur einen einzigen, unsere Rechte begründenden Gesellschaftsvertrag, dem alle Teilnehmer (--> Bürger) freiwillig zustimmen können: daß nämlich unsere Freiheiten nur durch das Prinzip der Gleichheit eingeschränkt werden. D.h. man darf alles wollen bzw. tun, was man in gleicher Weise auch allen anderen zugestehen kann. (Verallgemeinerbarkeitsprinzip)

Freiwillig werde ich keinem Vertrag zustimmen, welcher Dir mehr Rechte zubilligt als mir. Und auch Du wirst wohl kaum einen Vertrag billigen, demzufolge ich ein Recht auf freie Meinungsäußerung, Religionsfreiheit usw. habe, Du jedoch nicht.

Dies ist etwas sehr anderes als das demokratische Mehrheitsprinzip, demzufolge eine Mehrheit über eine Minderheit bestimmen kann. Es ist vielmehr das Prinzip eines Staates (Republik), in dem das Gesetz (das zitierte Prinzip nämlich) die höchste Instanz ist.

Darauf basieren die Menschen- und Bürgerrechte unseres Grundgesetzes.
Rechtsvorstellungen, die auf religiösen Annahmen beruhen, können dagegen nicht verallgemeinerbar sein, weil nicht alle Menschen diese religiösen Annahmen teilen.

Macron steht ganz in dieser Tradition, wenn er das Recht auf Meinungsfreiheit über die Behauptung stellt, den Propheten Mohammed dürfe man nicht verspotten (Jesus sowie Atheisten aber schon).

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Mein Opa väterlicherseits glaubte sogar an Rinder, bzw. daß ein halbes Pfund Fleisch davon eine gute Suppe ergibt.
Aus dem Keller ertönt das monotone Geräusch einer Bartaufwickelmaschine.

 LotharAtzert meinte dazu am 14.11.20:
Jetzt laß ma die Kirche im Dorf. Ich hab dir gedankt und gut ist.
Ansonsten:
"Die Herrschaft der Vorstellung ist seit Kant unumschränkt, wenn er sagt, daß 'Gott, Seele, Freiheit oder übersinnliche Welt, Ideen zur Vorstellung des Unbedingten seien, die wir brauchen, um unsere Erfahrung zu ordnen und unsere Aufgaben zu erfüllen. Außerhalb dieses Zweckes existiert sie nicht.' Damit wurde die Vorstellung des Subjekts gegen die erschaffene Welt in der Gestalt ihrer Fügung gestellt.

Damit wird die Fügung durch die Vorstellung ersetzt, die Welt der Gestalten wird nicht mehr erfaßt, wird nicht mehr wahrgenommen, weil sie, die Vorstellung, selbst kein erschaffender Teil der Welt ist. Und weil die Vorstellung weder Geschehen hat, noch Dasein zuläßt, sondern dies alles nur aufhält und zerstört und selbst nur in der Welt bleiben kann und sich in ihr erhalten kann, dadurch daß sie Ihnen ihre Informationen ständig überträgt, um damit in der Besetzung der Welt zu überdauern. Insofern ist die Vorstellung immer Programm, nämlich das eines Virus, der im Zwang steht, sich immer übertragen zu können."
"
Wolfgang Döbereiner - "Das Urteil des Empfindens" Seminare Band 20, Seite 12, September 2001

 FrankReich meinte dazu am 14.11.20:
Anscheinend habe ich mich da undeutlich artikuliert, also noch mal: "Wer es glaubt, wird selig." 😂😂
Papier ist nämlich geduldig, oder frei nach "Farm der Tiere" von George Orwell: "Alle Tiere sind gleich, nur sind manche gleicher."

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Ich zweifle, ob ich Döbereiner verstehe; daß die Vorstellung kein erschaffender Teil der Welt sei, halte ich für falsch, weil die Vorstellung die Welt erschafft ("Die Welt als Wille und Vorstellung") - na gut, sie ist kein Teil der Welt, sondern die Bedingung der Möglichkeit von Welt; aber wie auch immer, ich habe kein Ahnung, wie aus all dem ein Rechtsprinzip werden könnte, nach dem zu entscheiden wäre, ob jemand nach Deutschland einreisen und dort sogar die Staatsbürgerschaft erhalten darf. (Zu erinnern an den moslemischen Oberarzt, der sich weigerte, Frauen die Hand zu geben, aber die deutsche Staatsbürgerschaft haben wollte.)
Möglicherweise interessieren Döbereiner & Dich solche Fragen nicht - mich aber.

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
An Ralf_Renkking:
Natürlich ist das Grundgesetz eine normative Idee - was denn sonst? Es spricht ja nun nicht gegen Gesetze, daß sie öfters nicht befolgt werden. Gegen wen mag das sprechen?

 FrankReich meinte dazu am 14.11.20:
Das hast Du inzwischen aber sicher auch schon bemerkt, nicht wahr? 🥳🥳

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
War mir bewußt, ja. Das Problem sind diejenigen Menschen, die hier leben (wollen), sich aber nicht am Grundgesetz orientieren. Eigentlich geht es genau darum in meinem Text.

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Du bist heute zu Scherzen aufgelegt, gelt?

 FrankReich meinte dazu am 14.11.20:
Nicht nur heute, denn das macht irgendwie alles erträglicher und nein, es ist der Mensch allgemein. Jeder, inkl. uns beide, wird eine Gelegenheit beim Schopf ergreifen, wenn er sie denn erkennt, gesetzliche oder gesellschaftliche Regeln hin oder her und die Fragen, wie er sie nutzt, bzw. wie weit er dabei geht, reizt dieses Thema bei weitem nicht aus, das Recht des Stärkeren nämlich macht auch vor dem Grundgesetz nicht halt und wer am längeren Hebel sitzt, weiß das eh zu seinen Gunsten auszulegen. In letzter Konsequenz lassen wir Menschen uns ohnehin nicht reglementieren, dazu ticken wir einfach zu individuell.
Aber zurück zum Ursprung, wer gehört zu Deutschland? Gegenfrage: "Wem gehört es eigentlich?" 😇

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Ich möchte bei zwei Standpunkten verbleiben, Deinen Argumenten zum Trotz:
1. Ich halte es für wichtig, dem 'Recht' des Stärkeren eine Norm, eine Idee entgegenzuhalten, so oft gegen sie auch verstoßen werden mag. Bemerkenswerterweise läßt sich die Stimme der Vernunft nicht durch den Hinweis auf die Realität zum Verstummen bringen.
2. Unser Staat gehört niemandem als Besitz; er ist eine Gemeinschaft von Menschen, zu der man dazu gehören kann. Zu einer Gruppe zu gehören, bedeutet nicht, daß die Gruppe jemandem gehört. Das Grundgesetz ist so etwas wie (cum grano salis) die Vereinssatzung.

 FrankReich meinte dazu am 15.11.20:
Darum geht es doch gar nicht.

Ad eins: Was nützt die Stimme der Vernunft, wenn niemand/em gelernt hat, bzw. beigebracht worden ist, sie zu verstehen?

Ad zwei: Ich gehöre zu kV, kV gehört Jan. 😂

 LotharAtzert meinte dazu am 15.11.20:
Es geht tagtäglich um die Sonne, o Freunde des Lichts!

 Graeculus meinte dazu am 15.11.20:
Darum geht es doch gar nicht. --> Darum geht es Dir nicht.
Als Textautor hat man doch ein gewisses Mitspracherecht bei der Frage, worum es in dem Text geht.

ad 1.: Ich denke doch, daß dies die Aufgabe der (staatlichen) Schule ist. Jedenfalls habe ich meine Tätigkeit als Lehrer so verstanden.
Der Erfolg? Aus der Bhagavadgita und von Kant habe ich gelernt, daß es darauf ankommt, das Richtige zu tun und den Erfolg, für den man nie allein verantwortlich ist, dem Schicksal zu überlassen. Was mehr könnte man tun?

ad 2.: Gut gebrüllt, aber noch besitzt der Webmaster nicht das ius vitae necisque ... er besitzt nicht die Staatsgewalt, sondern steht - wie wir - unter ihr.

ad Lotharium: Die Sonne ist nicht alles, wenn auch ohne die Sonne alles nichts ist. (Dank für die Inspiration an A. Schopenhauer)
Nimmer (45)
(14.11.20)
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 Judas meinte dazu am 14.11.20:
Bretzelverkäufer in Zügen ab Kassel gehören aber zB auch dazu.
Nimmer (45) meinte dazu am 14.11.20:
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 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
An Nimmer (den ernsteren Teil seiner Äußerungen betreffend): Beamte müssen einen Eid auf die Verfassung abgelegen. Wo sie gegen ihn verstoßen, müssen sie bestraft werden - sie gehören nicht in den Staatsdienst.

Aberkannt werden kann die deutsche Staatsbürgerschaft nicht, wenn jemand dadurch staatenlos wird. Das hat historische Gründe, denn so sind die Nazis mit Juden verfahren, die auf diese Weise schutzlos wurden.
Nimmer (45) meinte dazu am 14.11.20:
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 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Wenn man eine Idee vertritt, läßt die Vorhaltung von Naivität nicht lange auf sich warten. Und das einem Pessimisten wie mir.

Aus dem Film Manhattan von Woody Allen:
"Du hältst dich wohl für Gott?"
"An irgendetwas muß ich mich doch orientieren!"

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Sollten Muslimbrüder Deines Erachtens die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, falls beantragt?
Nimmer (45) meinte dazu am 14.11.20:
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 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Bei Deinen Beispielen fehlen mir Belege, Kontext, Hintergrund usw. Ich kann nur sagen: Sowas gibt es wohl, und wenn es das gibt, verstößt es gegen das Gesetz. Ein Richter in einem konkreten Fall muß weit mehr wissen.
Von Superdeutschland habe ich nicht gesprochen, das ist eine primitve Form von Ironie oder ein Strohmann-Argument. Und Woody Allen zu mögen, ist keine rechtverbindliche Norm, sondern Geschmackssache.
Nimmer (45) meinte dazu am 14.11.20:
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 Graeculus meinte dazu am 15.11.20:
Ja, der NSU-Fall ist bekannt. An den Whistleblower erinnere ich mich nicht - vielleicht vergessen. Auch für solche Fälle ist eine Quellenangabe hilfreich.

Die Existenz rechtsextremistischer 'Staatsdiener' beantwortet freilich nicht die Frage, wem eine Einbürgerung in Deutschland zugestanden werden soll und wem nicht.
Die Frage der Ausbürgerung stellt sich - s.o. - laut Grundgesetz nur in den relativ seltenen Fällen von doppelter Staatsbürgerschaft.

Falls der Eindruck entstanden sein sollte, ich hielte Muslimbrüder für undeutscher als Neonazis: nein, das tue ich nicht. Weil ich überhaupt keinen rassischen Begriff von Deutschsein vertrete. Wer noch so laut "Heil Hitler!" brüllt, gehört deshalb noch lange nicht nach Deutschland - Deutschland als Rechtsgemeinschaft verstanden.

 EkkehartMittelberg (14.11.20)
hallo Graeculus,
dieser Textist so klar geschrieben, dass jedes Geschafel an ihm zerschellt.
Anerkennende Grüße
Ekki

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Danke, Ekkehart. Wir kennen den Unterschied zwischen Idee und Realität, den zu verkennen mir hier manche vorhalten.

 LotharAtzert meinte dazu am 14.11.20:
So?
Woher, wenn ich fragen darf, kennt ihr den Unterschied zwischen Idee und Realität?

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Woher? Aus meiner Zeit in Castrop-Rauxel.

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Andere Frage: Woher weißt Du, was ein Argument ist?

 LotharAtzert meinte dazu am 15.11.20:
Aus meiner Zeit an der Mutterbrust

Antwort geändert am 15.11.2020 um 09:08 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 15.11.20:
Dann könnte ich jetzt die bösartige & gehässige Frage stellen, wann Du es vergessen hast. Das tue ich aber nicht.

 Regina (14.11.20)
der Koran wäre kein Problem, gäbe es da nicht die Hadithen, die zu Mord und Totschlag gegen die Ungläubigen aufrufen (nicht Juden oder Christen). Das Grundgesetz ist ja ein relativ junges Werk in der deutschen Geschichte. Die alten Kaiser mussten sich in Rom beim Papst ihre Legitimation holen.
Wenn man eine Person auf Dauer aufnimmt, muss man überlegen, ob man Wohnung und Arbeitsplatz zu bieten hat, sonst ist die Gleichberechtigung eine Illusion und daraus entwickelt sich evtl. politische Radikalität, oder sie ist schon da. Grüß Gina

 Graeculus meinte dazu am 14.11.20:
Daß der Koran kein Problem darstellt, möchte ich nicht sagen, aber die Hadithe stellen schon eine Steigerung dar. Hier ist ein Auswahl zum Menschenrecht auf Religionsfreiheit (zu der ja für uns auch das Recht gehört, seine Religion zu wechseln oder aufzugeben):
Koran
[Sura] 2, 217: [...] Diejenigen von euch, die sich von ihrer Religion abwenden und als Ungläubige sterben, deren Werke sind im Diesseits und im Jenseits wertlos. Das sind die Gefährten des Feuers; sie werden darin ewig weilen.

2827 Nach ´Abdallāh ibn Mas’ūd
Der Prophet sagte: Das Blut eines muslimischen Menschen, der bezeugt, dass es keinen Gott gibt außer Gott und dass ich der Gesandte Gottes bin, ist nur in einem von drei Fällen freigegeben: bei der Wiedervergeltung für einen Mord; im Fall eines älteren Ehebrechers und im Fall dessen, der sich von seiner Religion trennt und die Gemeinschaft verlässt.

2828 Nach ´Ikrima
´Alī ließ Leute, die vom Islam abfielen, durch das Feuer um-bringen. Dies gelangte zu Ibn ´Abbās. Da sagte er: Wäre ich es gewesen, ich hätte sie zwar getötet, dies aufgrund des Ausspruchs des Gesandten Gottes: „Wer seine Religion wechselt, den tötet.“ Ich hätte sie aber nicht durch das Feuer umbringen lassen, dies aufgrund des Ausspruchs des Gesandten Gottes: „Ihr sollt nicht mit der Pein Gottes peinigen.“ Dies kam ´Alī zu Ohren. Da sagte er: Ibn ´Abbās hat die Wahrheit gesagt.

2829 Nach ´Alī
Eine Jüdin pflegte, den Propheten zu beschimpfen und anzu-greifen. Ein Mann drückte ihr den Hals, bis sie starb. Da erklärte der Gesandte Gottes ihr Blut für nichtig!

2830 Nach Ibn ´Abbās
Ein blinder Mann wurde dem Propheten übergeben, der die Mutter eines Kindes von ihm getötet hatte. Der Prophet versammelte die Menschen in seiner Sache und fragte ihn.
Er sagte: O Gesandter Gottes, sie pflegte dich zu beschimpfen und anzugreifen. Ich verbot es ihr mehrmals und wies sie zurecht. Sie hörte nicht darauf. Da legte ich den Dolch an ihren Bauch und tötete sie.
Er sagte: Bezeugt es, ihr Blut ist wertlos.

(Der Hadīth. Urkunde der islamischen Tradition. Ausgewählt und übersetzt von Adel Theodor Khoury. Band 2: Religiöse Grundpflichten und Rechtschaffenheit. Gütersloh/München 2008, S. 374 f.).

Nein, das gehört nicht in unsere Kultur!

 Regina meinte dazu am 15.11.20:
Wenn man es sich recht überlegt, kommt man auf die Geschichte mit dem Splitter im Auge des anderen und dem Balken im eigenen. Diese Korantexte irritieren, weil wir uns theoretisch am christlichen Gebot der Liebe orientieren, praktisch gesehen der Westen aber viel mehr Menschenleben auf dem Gewissen hat als einige individuell mordende Gotteskrieger. Kriege, Atombomben, rücksichtslose Wirtschaft, Umweltzerstörung usw. Selbsterkenntnis vor Verurteilung. Was läuft da falsch in unserer Kultur?

 Graeculus meinte dazu am 15.11.20:
Wer da der Meister im Morden ist, weiß ich gar nicht. Ich schätze, daß mehr Moslems von Moslems umgebracht worden sind als von Christen. Und das geschah oft im Namen des wahren Glaubens, denn wer den wahren Glauben allein für sich in Anspruch nimmt, der kennt naturgemäß auch die Kampfbegriffe der Apostasie und der Häresie.
(Deshalb habe ich bewußt darauf bezogene Hadithe gesammelt.)

Der größte islamische Moslemschlächter, Timur Leng (der lahme Timur), hat dies freilich nicht aus religiösen Motiven getan. Er hielt es bei seinen Metzeleien nichtmal für nötig, sich in dieser Weise dafür zu rechtfertigen.

 Regina meinte dazu am 15.11.20:
die Verluste rund um das dritte Reich und den 2. Weltkrieg werden zwischen 60 und 80 Millionen beziffert (Wikipeda). Dazu kommen noch Kriege, in die vor allem die USA danach verwickelt waren. Die Muslime haben das nicht getoppt. Die Inquisition gab es bei uns vor ein paar Jahrhunderten auch. Aber in unsere Moderne passt eine solche Haltung freilich nicht mehr. Was folgt daraus?

 Graeculus meinte dazu am 15.11.20:
Hm.
Dazu habe ich zwei Fragen:
1. Wollen wir den von Hitler und Stalin (Hitler-Stalin-Pakt) begonnenen Zweiten Weltkrieg dem Christentum anlasten? Immerhin war keiner der beiden ein Christ oder hat einen Krieg im Namen der christlichen Religion geführt.
2. Soll man von absoluten Zahlen ausgehen oder von relativen (auf die jeweilige Bevölkerungszahl bezogenen)? Was absolute Zahlen angeht, so entnehme ich dem "Lexikon der Völkermorde": 1. Mao, 2. Stalin, 3. Hitler. Keiner von ihnen war ein Christ. Natürlich auch kein Moslem.

Es erscheint mir hilfreich, die anstehende Frage auf Kriege und Morde im Namen einer Religion zu beschränken. Wozu dann auch Timur Leng nicht gehört, denn wiewohl er tatsächlich Moslem war, hat er - s.o. - seine Eroberungskriege nicht islamisch begründet.

 LotharAtzert meinte dazu am 15.11.20:
Die meisten Opfer aber kostete uns die Völlerei, womit ich nicht auf einen Fußballspieler anspiele, sondern auf die Angewohnheit, sich den Wanst über Gebühren vollzufressen.

 Graeculus meinte dazu am 15.11.20:
Das verstehe ich nun nicht, wirklich nicht. Ist das eine kampfeslustige Anspielung auf die GEZ? Die MWSt?

 Graeculus meinte dazu am 15.11.20:
Und da bewegen wir uns in der Champions League, in der Mao, Stalin und Hitler spielen?

 LotharAtzert meinte dazu am 15.11.20:
Bitte?
Was an einem Tag auf der Welt verspeist wird, soviel Blut kann der Bodensee nicht aufnehmen. Was nutzt es den Opfern, einem "höheren Zweck "gedient" zu haben, bzw. nicht ermordet, nur am Fließband zerlegt worden zu sein?


Also gut, vielleicht hab ich etwas übertrieben … um es anschaulich zu machen …

was ist eigentlich mit Pol Pot?

Antwort geändert am 15.11.2020 um 15:48 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 15.11.20:
Ach so, über Gebühren --> über Gebühr
(Ich habe wirklich an Gebühren gedacht.)

Issac B. Singer: "Was die Tiere angeht, so sind wir alle Nazis. Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka."
Wenn wir das in unsere moralische Bilanz einbeziehen, wird die Rechung noch trüber.
Dann wechseln wir von der Legalität, die ich im Sinn hatte, zur Moralität.

Pol Pot ist Rekordhalter, was den Anteil der Ermordeten an der Gesamtbevölkerung angeht. 30 % etwa, in wenigen Jahren.

Antwort geändert am 15.11.2020 um 16:00 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 16.11.20:
Jedenfalls würde ich über einen Buddhisten nie sagen, er passe nicht in die deutsche Rechtsordnung. Da ist etwas substantiell anders als beim Islam.

 Regina (18.11.20)
Ich finde deine Überschrift, die ein Wulff-Zitat umkehrt, nicht glücklich. Der gewaltbereite Islam, der keiner Rechtsordnung außer der eigenen eine Chance gibt, ist nicht nur für D ein Problem, sondern international.

 Graeculus meinte dazu am 18.11.20:
Es geht mir ja darum, daß jemand irgendeine Instanz höher stellt als das Gesetz (in der Form von Menschen- und Bürgerrechten).
Sowas kommt gewiß auch in anderen Ländern vor (wie ja die von mir zitierten Muslimbrüder bekanntlich international agieren), aber es kommt auch bei anderen als Moslems vor (vgl. die von mir erwähnten Ultramontanen).
Lediglich der Titel (ein umgekehrtes Zitat, richtig) beschränkt sich auf Deutschland.
Welche Begrenzung schlägst Du vor? "Wer gehört nicht zu Europa?" deckt es ja auch nicht richtig ab, und "Wer gehört nicht in die Welt?" klingt komisch.

 Regina meinte dazu am 18.11.20:
Warum nicht: "Steht Gott über dem Gesetz?

 Graeculus meinte dazu am 18.11.20:
Das ist ein ziemlich guter Vorschlag! Soll ich das nun nachträglich noch ändern, oder führt das zu Verwirrung? Ich überlege.

 Graeculus meinte dazu am 18.11.20:
Ich lasse es mal so, damit die Leute nicht fälschlich annehmen, es sei ein neuer Text. Aber Dein Vorschlag ist gut.

 Graeculus meinte dazu am 18.11.20:
Ich denke immer noch darüber nach. Immerhin findet sich der Satz, daß (der Glaube an) Gott nicht über dem Grundgesetz steht, im Text. Es ist eigentlich das, worauf es mir ankommt. Insofern wäre der Titel wirklich passend gewesen.
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