Dionysischer Mikrozensus

Gedicht zum Thema Orientierung

von  GastIltis

Es ist traurig, trostlos, bitter,
dass von Zweien oft ein Dritter
feld, halt: fiel, nein: hat gehangen,
den man gar nicht eingefangen.

Andrerseits lebt man in Witten-
berg in Angst um jeden Dritten,
weil man mitten von zwei beiden
keinen kennt, um den zu meiden.

Wiederum, wer kennt Holzweißig?
Dass darin die andern dreißig
oder drei von ihnen wohnen,
da mag sich ein Zweifel lohnen.

Oder der, genau, in Wolfen,
vier Mann ham ihm hoch geholfen.
Der ist jetzt im Bund der Dritte.
Wie denn, falsch gerechnet? - Bitte!


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von:
plotzn, nadir, EkkehartMittelberg, TassoTuwas.
Danke nadir, der Rest steht in den Kommentarantworten!

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (11.12.20)
Hallo Gil. solange Dionysos den Mikrozensus verwaltet, wird ein wenig geschummelt. Das macht gar nichts. Hauptsache, dass einem vier Mann hoch helfen, wenn es mal nicht stimmt.
Amüsierte Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 13.12.20:
Danke lieber Ekki,
es ist fast so, als wärst du ein Prophet, der voraussagt, dass es vier sind, die einem hoch helfen (sollten). Das Zählen und Jonglieren mit Zahlen scheint nicht alles zu sein auf dieser Welt. Ich hoffe, dass die vierte Adventswoche noch ein wenig freudige Stimmung für uns übrig lässt.
Bleib gesund und erfreue dich weiter an schönen Zeilen.
Herzlich grüßt dich Gil.

 TassoTuwas (11.12.20)
Lieber Gasti, mit großer Erwartung habe ich mich diesem epochalen Werk genähert, du weißt was ich sagen will. Zur Entwarnung sei gesagt, dass ich mich von Gruppen, Zusammenrottungen und Demos und Gegendemos jeglicher Art fern halte. Will sagen, die von dir aufgezeigten Gefahren, können mich nicht treffen: und das ist gut so Liebe Grüße und Dank TT

 GastIltis antwortete darauf am 11.12.20:
Lieber Tasso und (lieber Ekki), leider bin ich unterwegs. Ich melde mich Sonntag oder Montag. Herzlich Gil.

 GastIltis schrieb daraufhin am 13.12.20:
Lieber Tasso,
völlig überraschend hatte ich gerade eine Empfehlung für ein älteres Gedicht in meiner E-Mail-Post, die einerseits meiner derzeitigen Verfassung etwas nahe kommt, zum anderen deine zu euphorische Ausdrucksweise geringfügig mindert, um es sehr vorsichtig auszudrücken.
Begriffe wie „große Erwartung“ haben den (höchstmögliche Verzeihung bitte!) dezenten Beigeschmack, dass ihnen stets schon der Hauch der Enttäuschung innewohnt. Was heißt das? Das heißt, dass ich mir ein Rilke-Zitat durchdenken muss, um sicher zu sein, ob mein Kartenhaus nicht schon zusammengebrochen ist, bevor es überhaupt zustande gekommen ist.
Danke für deine Zeilen und auch dir schöne vorweihnachtliche Tage voller Glück.
Herzlich Gil.

 plotzn (12.12.20)
Lieber Gil,

du weißt ja, mit Zahlen hab ich's nicht so. Deshalb rechne ich oft mit dem Unerwarteten und wurde hier nicht enttäuscht.

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis äußerte darauf am 13.12.20:
Lieber Stefan,
danke für die knappen, aber bewusst gewählten Sätze. Ein guter Freund von mir sagt gelegentlich: Kein Leid ist schwerer als das, was man sich selbst zufügt. Und meint es eher humorvoll und fröhlich, als es sich anhört. Nun liegt in der Auslegung stets die Wirkung. Und die Interpretation ist subjektiv. Insofern lesen sich Bemerkungen, mit dem Unerwarteten gerechnet zu haben (wer es nicht mit den Zahlen hat, rechnet mit dem Unerwarteten, aha!), und nicht enttäuscht zu werden, recht hoffnungsvoll. Frei nach dem Motto: dem Ertrinkenden hilft wohl kaum ein Schluck Wasser. Nein, das ist zu pessimistisch! Dennoch: Schöne Tage bis Weihnachten, lass es dir gut gehen.
Bis bald! Gil.

 plotzn ergänzte dazu am 14.12.20:
Lieber Gil,
Zeitmangel spielte bei der Knappheit eine entscheidende Rolle. Ansonsten hättest du noch ein paar gereimte Zeilen aushalten müssen, die ich jetzt nachtragend nachreichen möchte:

Einmal hatt' ich's in Westfalen
ebenfalls nicht so mit Zahlen.
Erst kam einer, dann ein zweiter
der Inkasso-Mitarbeiter.
Auf der Flucht geriet ich dann halt
nahe Sachsen oder Anhalt
zwischen beide in die Mitte,
als der unsichtbare Dritte.
Mein Vermerk, dass ich nichts schulde,
half mir auch nicht aus der Mulde.
Bitter fällt mein Fazit aus:
Nächstes Mal bleib ich zu Haus!

Liebe Grüße und Dir auch eine schöne Vorweihnachtszeit!
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 14.12.20:
Kann ich nur per PN beantworten.
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