Herr gib uns unsern Moses wieder

Lied zum Thema Sprache/ Sprachen

von  GastIltis

Herr, gib uns unsre losen Lieder.
Hilf uns beim Sturm aufs nächste Mieder.

Trenn das Subjekt von Prädikaten.
Lass uns nicht mehr durchs textum waten.

Versorge uns mit den Pronomen,
gib Tipps für all die guten Omen.

Verschone uns mit Adjektiven
bei Damen, die gern auswärts schliefen.

Und schmücke uns mit vielen Verben.
Bewahre uns vor dem Verderben.

Erkläre uns die Numeralen;
wir müssen noch die Steuern zahlen.

Vergiss auch nicht die Konjunktionen.
Es muss sich rechnen oder lohnen.

Verleihe uns die Partizipien
und dazu, wartend, die Feinsliebchen.

Die Substantive sind der Rahmen.
Amen.

Alles reibt sich.

Alle testen.

Allee Hurra.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: plotzn, Regina, Sin, niemand, AZU20, monalisa, minimum, TrekanBelluvitsh, Dieter_Rotmund, EkkehartMittelberg, TassoTuwas, BeBa.
Lieblingstext von: Sin, niemand, EkkehartMittelberg, BeBa.
Hallelujah!

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (24.02.21)
.....und vergib uns unsere Grammatikfehler nebst den Adjektivensünden. Denn dein ist der Duden und die rechte Schreibung nebst der Deklination, so lange die deutsche Sprache besteht. Amen. LG Gina

 GastIltis meinte dazu am 24.02.21:
Danke Gina:
für die Empfehlung und den Kommentar. Zu den Fehlern und Sünden bemühe ich erst einmal Mark Twain: „Mir tut jeder Mensch leid, der nicht genug Phantasie hat, um ein Wort mal so und mal so zu schreiben.“ Dass mir die Sprache, unsere Sprache, am Herzen liegt, sollte jeder kV-User schon gemerkt haben. Wenn etwas durchrutscht, ist es Absicht oder Versehen. So oder so bin ich für jeden Hinweis dankbar. Der Umgang mit der Sprache festigt sie. Das wissen wir nicht erst, seit es Smartphones gibt. Dennoch gehört auch dazu ihr spielerisches Anwenden. Ich bin immer dabei!.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 Regina antwortete darauf am 24.02.21:
Der Kommentar sollte keine Kritik darstellen. Von Mark Twain gibt es übrigens einen lustigen Artikel über die deutsche Sprache, aus der Sicht des amerikanischen Lerners. "Die schreckliche deutsche Sprache".

Antwort geändert am 24.02.2021 um 14:08 Uhr
Sin (56)
(24.02.21)
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 GastIltis schrieb daraufhin am 24.02.21:
Danke, alter Junge,
heute wieder mit gewohntem Namen! Wie schön!
Jetzt zu Moses: Leider habe ich den Spruch nur im Kopf: „Von Moses bis Moses gabs keinen wie Moses.“ Also drei O! Der erste ist der biblische und der zweite Moses Maimonides (1135 - 1204), Universalgelehrter und „Führer der Unschlüssigen“, welch schöner Titel. Von ihm gibt es übrigens in Cordoba ein großes Denkmal, bei uns überhaupt nicht vorstellbar.
Eigentlich habe ich diesen liturgischen Gesang vor mehr als sechzig Jahren mal von (möglicherweise) Studenten auf dem Hauptbahnhof in Halle an der Saale gehört, ein paar Zeilen aufgeschnappt und den Rest dann ergänzt. Die Ergänzung bzw. der Originaltext scheint mir nicht kV-tauglich. Du bekommst ihn!
Mit lieben Grüßen von Gil.

 monalisa (24.02.21)
Hallo Gil,
wenn sich in Grammatik und Rechtschreibung bloß alles so reimen wollte, wie deine pfiffige Wortlehre. Dein Wort in Gottes Ohr!

Liebe Grüße
mona

 GastIltis äußerte darauf am 24.02.21:
Liebe mona,
danke, dass du dich gemeldet hast. Mit einem sehr schönen Kommentar. Was die Rechtschreibung und Grammatik angeht, hatte ich mich in der Antwort auf Reginas Kommentar schon geäußert. Zum Reimen ist mir mal folgender Text eingefallen: „Das Reimen ist wie ein Stottern der Seele auf der Suche nach der Fortführung der Gedanken.“ Jedenfalls bei mir.
Wortlehre ist schwer übertrieben, es sind Hinweise. Präpositionen und Adverbien passten schon nicht mehr rein. Es quillt sonst über und führt zu Dopplungen. So wie es korrekt ja auch Numeralien heißen müsste.
Ganz liebe Grüße von Gil.

 TrekanBelluvitsh (24.02.21)
Denn auch der größte Coronaschwurbler
glaubt der Grammatik, humptiwamstidurbler.

 GastIltis ergänzte dazu am 24.02.21:
Hallo Trekan!
Ich bin zu klein, du bist zu groß.
Es trifft sich also ganz famos.
Drum lass ich mich auf nichts mehr ejn:
Hier ein Zitat von Langhorn/Twain:
„Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.“
Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
LG von Gil.

Antwort geändert am 24.02.2021 um 17:17 Uhr

 Didi.Costaire (24.02.21)
Hallo Gil,

ich weiß nicht recht. Moses wird vermisst und am Ende kommt dabei ein verkappter Allah heraus. Auch bei den identischen Reimen Adjektiven/ Direktiven und Partizipien/ Prinzipien bleibst du untern deinen Möglichkeiten. Konjunktive helfen leider auch nicht weiter...

Beste Grüße,
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 24.02.21:
Hallo Dirk,
Moses ist ja der Originaltitel, den ich hier nur verwendet habe, um die Zeilen etwas hervorzuheben. Nenne es zu übertreiben. Aber es gibt eine Geschichte dazu, die ich in der Antwort an Sin angedeutet habe.
So Dirk, manchmal dauert es. Ab hier ist die Antwort neu: deine Meinung hat mich überzeugt. Ob die Änderung inhaltlich besser ist, sei dahin gestellt, vom Reim hoffe ich es doch.
Hören ist besser als fühlen. Auf Schläge von dir wollte ich es nicht ankommen lassen.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

Antwort geändert am 24.02.2021 um 17:51 Uhr

 Didi.Costaire meinte dazu am 24.02.21:
Oh Mann, da hast du ja stundenlang Extraarbeit wegen mir gehabt. :0

 EkkehartMittelberg (24.02.21)
Hallo Gil,
schaut einer redlich und sehr bieder,
dem hilft der Herr beim Sturm aufs Mieder.
Wird er dabei trotzdem erwischt,
hat er ein Indefinitpronomen aufgetischt.

Eine Anregung: ein Gedicht auf die Interjektionen: ohjemine, Auweia und so.

Liebe Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 24.02.21:
Danke lieber Freund Ekki,
ich weiß nicht, ob sich ein Sepp Herberger über Indefinitivpronomen jemals Gedanken gemacht hat, aber mit seinem Spuch: „Das nächste Spiel ist immer das schwerste Spiel!“ hat er offensichtlich richtig gelegen. Und den richtigen Sturm hat er jedenfalls einmal zur Verfügung gehabt. Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten, der noch auf dem Sterbebett gesagt haben soll: „Wir haben verloren.“
Was bleibt mir? Ahoi Ekki.
Bis bald. Gil.

 TassoTuwas (24.02.21)
Hallo Gil,
ich weiß nur was vom Singular
denn der ist einfach schlicht und klar
das andere Gedöns ist Schall und Rauch
da steh ich leider auf'm Schlauch.
LG TT

 GastIltis meinte dazu am 24.02.21:
Lieber Tasso!

Der Singular kommt heute spät,
d.h. die Singularität,
mit der fing damals alles an.
Sie schuf uns alle, Mann für Mann.
Ach so, und auch in Gottes Namen,
den bunten Strauß der lieben Damen.

Danke für die Vorlage und: Achtung vor zu viel Bescheidenheit!
Herzlich grüßt dich Gil (immer noch älter als du!).

 BeBa (24.02.21)
Das ist doch mal ein Gebet.

Hat sich der Herr schon gemeldet?

 GastIltis meinte dazu am 25.02.21:
Danke nein,
aber wie ich hörte, sollen untergeordnete Kreise schon angefragt haben, ob es auf den Index gesetzt werden soll.
LG von Gil.

 plotzn (26.02.21)
Und nimm uns von den zehn Geboten
das sechste lieber statt dem zwoten.

Ich weiß nicht, ob Dein Gedicht Gott so erfreut wie mich, Gil, aber er verzeiht ja viel...

Bleib glaubhaft!

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 26.02.21:
Danke Stefan,

nun strapazierst du meine knappe Zeit damit, in der Bibel nachsehen zu müssen, welche Gebote ich be- oder missachten soll. Gut! Leider habe ich die Gebote nicht gefunden, aber den Spruch zur Trauung meiner Eltern in feinstem Sütterlin: „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht.“ Und wahrlich, ich sage dir, beachte weiterhin gewissenhaft die Unterschiede!
Und dann habe ich noch im Sachregister unter dem Begriff Schoß als Erklärung gefunden: Steuer!
Nun sage mir, wer ist ohne Schuld?

Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn meinte dazu am 26.02.21:
Nun ja, ich habe schon als Kind mit Steinchen geworfen...

 GastIltis meinte dazu am 26.02.21:
Das hängt sicher mit frühkindlich und Freud zusammen und erklärt einiges.
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