Am Wasser

Gedicht

von  Naja

Steht dir dein Stolz so sehr im Weg,
lässt du mich weitertreiben,
obwohl ich nach dir rief am Steg,
lass ich das Rudern bleiben.

Es sind die Wasser tief und wild,
sie nehmen was sie sollen.
Die Sehnsucht wird ja nur gestillt
im immer wieder Wollen.

Und kommst zu später Stunde du,
zu sehn was dir geblieben,
so herrscht am Wasser Grabesruh.
Ich bin längst abgetrieben.



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Kommentare zu diesem Text


 franky (28.12.22, 09:05)
Guten Morgen, Deiner
 
Dein Gedicht zeugt von Resignation und unterbewusster Verletzbarkeit.
Wünsche Dir eine hoffnungsvolle Zeit und ein Glückliches neues Jahr 2023
 
Grüße von Franky

 Naja meinte dazu am 29.12.22 um 08:22:
Vielen Dank, Franky, auch Dir ein glückliches Neues Jahr!! :)

 uwesch (28.12.22, 14:07)
Brilliant formuliert und inhaltlich kretiv  :) LG Uwe

 Naja antwortete darauf am 29.12.22 um 08:23:
Danke, uwesch!
Lieben Gruß von Naja  :)

 Regina (28.12.22, 14:45)
"abgetrieben" ist ja zweideutig. Traurig, aber gut gedichtet.

 Naja schrieb daraufhin am 29.12.22 um 08:27:
Du bist mir Bereicherung, Regina - mir war nicht bewusst, dass Abtreiben hier so zweideutig wirkt - aber mir wird bewusst, wieso ich es erst mit Deiner Brille sehen kann: es liegt an der Weh- und Selbstmitleidigkeit des Schreibers, der wieder nur auf eigene Befindlichkeiten konzentriert war! -schmunzel-
Vielen Dank, lieber Lieblingsanalyst! :) <3

 FrankReich äußerte darauf am 16.04.23 um 07:15:
Die Doppeldeutigkeit ließe sich allerdings leicht UMgehen, indem Du "ab" durch "fort" ersetzt. 👋😉

Ciao, Frank

 GastIltis (28.12.22, 16:39)
Hallo Naja, wieder einmal ein paar Zeilen:


Es treibt doch nur, was treiben muss.
Was bleiben kann, darf bleiben.
Es steht der Anfang vor dem Schluss,
das Sehnen vor dem Schreiben

und auch das Sehen vor dem Bild,
das dir die Zukunft gaukelt.
Das Wasser fließt mal sanft, mal wild,
der Kahn des Lebens schaukelt.

Ob er nun in das Ungewisse
hinab fährt oder untergeht,
der Weg ist Ziel, Stolz die Kulisse,
dem, der am Ufer steht.
Liebe Grüße von Gil.


 Naja ergänzte dazu am 29.12.22 um 08:29:
Mein lieber Gil,
deine Verse sind zauberhaft schön und tröstend - 
so bist nur Du, mein Freund!

Herzlichst, dein Naja  :) <3

 AchterZwerg (28.12.22, 17:20)
Nee, nee,
wer treibt, der bleibt! 8-) 
Jedenfalls bis zur nächsten Sturmflut ...

Ein sehr trauriges, aber  trotzdem hintergründig- humorvolles Gedicht.
Das kann (und fühlt) nicht jeder.

 Naja meinte dazu am 29.12.22 um 08:31:
Vielen Dank, Lieblingszwerg. Und irgendwo dümpelt tatsächlich noch eine Sturmflut herum - wenn die mir noch halbwegs zusagt, darf sie mit ins Wasserglas. 
Lieben Gruß von Naja

 Graeculus (28.12.22, 17:24)
Erfahrung. Alter. Melancholie. Resignation.

 Naja meinte dazu am 29.12.22 um 08:37:
Ja, Graeculus. Dieses Kleine habe ich schon vor Jahren geschrieben. Und mir fällt Terminator ein, der in einem seiner letzten Kommentare beschrieb, wie sich die Sicht auf die Dinge im Laufe des Lebens ändert. Bei diesem geht es mir genau so; als ich es schrieb, war da viel Schmerz und jede Menge Wehleidigkeit. Vor ein paar Tagen las ich es wieder und mir fiel auf, dass auch Aufbruch in den Worten steckt, jeder Abschied bedeutet auch Loslassen und Mut zu Neuem.
Vielen Dank für Dein Verweilen,
liebe Grüße von Naja

 Dieter Wal (28.12.22, 22:36)
Neoromantisch. Gekonnt!

 Naja meinte dazu am 29.12.22 um 08:43:
Danke, lieber Dieter. In der Zeit, als dieses Gedicht entstand, las ich viel und oft die Kaleko. Einen Schatz hat uns die Mascha hinterlassen! Romantik, gepaart mit Realität und Emotion, kunstvoll und sanft in klingende Melodien gelegt.

Lieben Gruß von Naja

 Saira (29.12.22, 05:29)
Eine Sehnsucht, die sich nicht erfüllte. Ein sehr berührendes traurig-schönes Gedicht.

Liebe Grüße
Saira

 Naja meinte dazu am 29.12.22 um 08:45:
Es berührt - was will ich mehr, liebe Saira? Berührungen sind die Essenz des Lebens selbst!

Herzlichen Gruß von Naja
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