Was hilft gegen Sklavenmoral?
Fabel
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Lieber Ekki,
diese Fabel erinnert mich an das Buch Il Pincipe von Machiavelli.
Moral und Karriere schließen sich darin aus.
Banker müssen in gutem Ruf stehen und nicht gut sein
All diese Ratschläge in der Fabel erscheinen ähnlich bei Machiavelli und sind heute noch gültig. Sie bauen auf Erhaltung der Macht und wie der schlaue Fuchs, genauso wie Machiavelli auf das Wohlwollen des Herrschers. Nebenbei bemerkt, die Medici haben es ihm nicht gedankt.
diese Fabel erinnert mich an das Buch Il Pincipe von Machiavelli.
Moral und Karriere schließen sich darin aus.
Banker müssen in gutem Ruf stehen und nicht gut sein
All diese Ratschläge in der Fabel erscheinen ähnlich bei Machiavelli und sind heute noch gültig. Sie bauen auf Erhaltung der Macht und wie der schlaue Fuchs, genauso wie Machiavelli auf das Wohlwollen des Herrschers. Nebenbei bemerkt, die Medici haben es ihm nicht gedankt.
Kommentar geändert am 26.01.2023 um 01:04 Uhr
Merci, Alma Marie. Du bist eine Hellseherin. Genau an Nicolo Machiavelli habe ich beim Schreiben dieser Fabel gedacht.
Machiavelli sieht die Menschheit nicht, wie später Hegel und Kant in einem kontinuierlichem Fortschritt, sondern vielmehr unendlich in einem Kreis. Ich sehe das ähnlich. Fortschritt gibt es nur in den Mitteln Macht zu erhalten. Nach wie vor gründet sie auf Angst (Grausamkeit) und Machiavelli sagt: Es ist für einen Herrscher besser grausam zu sein als geliebt zu werden. Wobei "geliebt zu werden" auch zu seinen Aussagen gehört.
Merci, Alma Marie. Das Raffinierte n der Herrenmoral ist ihre bewusste Widersprüchlichkeit. Sie gründet auf Grausamkeit, die sie aber nicht offen zeigt. Der Herrscher regiert mit Furcht und will dennoch geliebt werden.
Frriedrich Wilhelm I. von Preußen, der Vater Friedrichs des Großen, soll einmal Passanten auf der Straße, die ihm ängstlich auswichen, mit dem Stock verprügelt und dabei geschrien haben: "Nicht fürchten sollt ihr mich, ihr Hundsfotte, lieben sollt ihr mich! Lieben!"
Terminator (41)
(26.01.23, 03:03)
(26.01.23, 03:03)
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Taina (39) ergänzte dazu am 26.01.23 um 07:57:
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@Terminator: Du hast das Zwiedenken der Herrenmoral treffend beschrieben.
@Taina: Der Untergang der Sowjetunion ist ein höchst komplexer Vorgang. Machiavelli hätte den Untergang anders bewertet als du. Er hätte gesagt, die Weichheit des Glasnost schwächte das System, mit unverminderter Brutalität, die man nicht eingestehen sollte (Zwiedenken) hätte es überlebt. Ich sehe das selbstverständlich so wie du. Aber vergiss nicht, der Löwe in der Fabel ist ein Tyrann, der die Sklavenmoral verachtet. So gesehen ist meine Fabel eine Antifabel. Sie handelt von Herrenmoral.
@Taina: Der Untergang der Sowjetunion ist ein höchst komplexer Vorgang. Machiavelli hätte den Untergang anders bewertet als du. Er hätte gesagt, die Weichheit des Glasnost schwächte das System, mit unverminderter Brutalität, die man nicht eingestehen sollte (Zwiedenken) hätte es überlebt. Ich sehe das selbstverständlich so wie du. Aber vergiss nicht, der Löwe in der Fabel ist ein Tyrann, der die Sklavenmoral verachtet. So gesehen ist meine Fabel eine Antifabel. Sie handelt von Herrenmoral.
Taina (39) meinte dazu am 26.01.23 um 11:41:
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@ Taina:Das System war wirtschaftlich ruiniert. Dies hat Garbatschow eingesehen. Aber unter Beibehaltung stalinistischer Brutalität hätte es als Mangelwirtschaft weiter bestehen können.
Lieber Ekki,
der Charakter des Menschen ändert sich wenig, Machstreben, Gier und Eitelkeit sind noch die verlässlichsten Konstanten.
Gleichwohl zeigen wir uns immer wieder überrascht: "Das hätte ich von dem /der nicht gedacht!"
Nutzt aber nix.
Besonders gut gefällt mir hier die leichte Selbstironie im Abgang.
Schöne Grüße
das8.Lämmchen
der Charakter des Menschen ändert sich wenig, Machstreben, Gier und Eitelkeit sind noch die verlässlichsten Konstanten.
Gleichwohl zeigen wir uns immer wieder überrascht: "Das hätte ich von dem /der nicht gedacht!"
Nutzt aber nix.
Besonders gut gefällt mir hier die leichte Selbstironie im Abgang.
Schöne Grüße
das8.Lämmchen
Vielen Dank Lämmchen, die französischen Moralisten, zum Beispiel la Rochefoucault, würden deinen Kommentar unterschreiben. Sie sahen immer die Kehrseite der Tugenden. Gute Demokraten würden nie zugeben, dass Machtstreben, Gier und Eitelkeit die verlässlichsten Konstanten politischen Handelns sind. Sie rechnen aber damit, ohne es zu sagen.
Realistische Grüße
Ekki
Realistische Grüße
Ekki
Taina (39)
(26.01.23, 07:52)
(26.01.23, 07:52)
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Ebenso, wie die Herrenmoral für einen Sklaven (nach Friedrich Nietzsche) das Böse spiegelt, verhält es sich aus der Sichtweise des Herrschers bzgl. der Sklavenmoral.
Ciao, Frank
Ciao, Frank
@ Taina. nein, die sogenannte Sklavenmoral der Fabel ist subversiv, sie will den Tyrannen stürzen und versucht sich im Gewand der Fabel unangreifbar zu machen. Der Herrscher verachtet die Sklavenmoral, er arbeitet verdeckt mit der Geheimen Staatspolizei und propagiert gleichzeitig seine angebliche Güte. Er weiß, dass er brutal ist und will dennoch geliebt werden. Das ist die Lehre Machiavellis, der das Zwiedenken Orwells vorweggenommen hat.
Taina (39) meinte dazu am 26.01.23 um 11:51:
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@ Taina: Das durch Tiere getarnte Agitieren der Fabel gegen die Herrschenden war für die Sklaven die einzige Möglichkeit, sich zu wehren. Die Herrschenden taten so, als wäre nur offener Widerstand ehrenhaft und sie warfen den Schreibern von Fabeln verächtlich Sklavenmoral vor.
@Frank:Es gibt einen feinen Unterschied: Die Herrenmoral spiegelte für Sklaven tatsächlich das Böse, aber die Sklavenmoral für die Herrschenden einfach das, was sie bekämpfen mussten, um ungestört weiter herrschen zu können.
@Frank:Es gibt einen feinen Unterschied: Die Herrenmoral spiegelte für Sklaven tatsächlich das Böse, aber die Sklavenmoral für die Herrschenden einfach das, was sie bekämpfen mussten, um ungestört weiter herrschen zu können.
Taina (39) meinte dazu am 26.01.23 um 12:13:
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Jetzt hast du es gescheckt. Der Begriff Sklavenmoral ist im Kontext von Fabeln nichts anderes als Polemik der Herrschenden. Sie ist also keineswegs unehrenhaft.
Wenn jemand von irgendjemandem befürchten muss, dass dieser ihn vom Thron stößt, dann verkörpert dieser Irgendjemand für den Jemand doch wohl das Böse, nicht wahr? 👋😉
Ciao, Frank
Ciao, Frank
Taina (39) meinte dazu am 27.01.23 um 05:50:
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Teolein (70)
(26.01.23, 13:13)
(26.01.23, 13:13)
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Grazie, Teo,
ich habe mir auch nichts vorzuwerfen. Meine Sklaven freuen sich, dass ich zornig bin. Sie wissen aber, dass ich immer ein bisschen zornig bin. Deswegen freuen sie sich permanent.
Entspannte Grüße zurück
Ekki
ich habe mir auch nichts vorzuwerfen. Meine Sklaven freuen sich, dass ich zornig bin. Sie wissen aber, dass ich immer ein bisschen zornig bin. Deswegen freuen sie sich permanent.
Entspannte Grüße zurück
Ekki
"solange sie mich fürchten, mögen sie mich hassen!"
ist auch ein wort, das könnte hier gut passen -
an russland sieht man, dass es funktioniert
denn wehe dem, der putin kritisiert!
lg
henning
ist auch ein wort, das könnte hier gut passen -
an russland sieht man, dass es funktioniert
denn wehe dem, der putin kritisiert!
lg
henning
Merci Henning,
ausnahmsweise passt dein Kommentar einmal nicht ganz. Dieser Tyrann will Gegensätze vereinbaren(Zwiedenken). Er will gefürchtet werden und trotzdem geliebt.
LG
Ekki
ausnahmsweise passt dein Kommentar einmal nicht ganz. Dieser Tyrann will Gegensätze vereinbaren(Zwiedenken). Er will gefürchtet werden und trotzdem geliebt.
LG
Ekki
...drum hab' ich mir vorsorglich ja auch das "könnte"-hintertürchen offen gehalten.
lg
henning
lg
henning
Die ursprüngliche Antwort wurde am 27.01.2023 um 00:49 Uhr wieder zurückgezogen.
Clever wie immer, mein Freund. Wie könnte ich das vergessen?
Die ursprüngliche Antwort wurde am 27.01.2023 um 00:50 Uhr wieder zurückgezogen.
Die ursprüngliche Antwort wurde am 27.01.2023 um 00:51 Uhr wieder zurückgezogen.
Lieber Ekki,
für den Löwen eignet sich der Fuchs als bester Berater, da dieser es versteht, das Volk zu blenden. Es soll ihn als gütigen Herrscher betrachten und nicht als Gewaltherrscher, der er ist. Dazu ist ihm jedes Mittel recht.
Herzliche Grüße
Sigi
für den Löwen eignet sich der Fuchs als bester Berater, da dieser es versteht, das Volk zu blenden. Es soll ihn als gütigen Herrscher betrachten und nicht als Gewaltherrscher, der er ist. Dazu ist ihm jedes Mittel recht.
Herzliche Grüße
Sigi
Merci, Sigi, genau so ist die Fabel gemeint.