grausige Gier
Fabel zum Thema Gier
von EkkehartMittelberg
Anmerkung von EkkehartMittelberg:
Auf Kommentare von Kipper zu meinen Fabeln gehe ich nicht mehr ein, weil er nicht einsehen will, dass Fabeln nicht verkürzte Wiedergaben aus einem zoologischen Buch, sondern Fiktion sind.
Kommentare zu diesem Text
Ein Raubfisch kann gegen seine Natur nicht handeln, der Mensch schon. Darum kann nur beim Menschen von einer moralisch verwerflichen Gier gesprochen werden, das sehen die Piranhas schon richtig.
ganz genau.
Die Fabel handelt aber nicht nur von der Gier, sondern davon, dass ein Tier nicht als Mensch spricht, sondern in seinem eigenen tierischen Interesse 🌞🙃🤗
Die Fabel handelt aber nicht nur von der Gier, sondern davon, dass ein Tier nicht als Mensch spricht, sondern in seinem eigenen tierischen Interesse 🌞🙃🤗
Antwort geändert am 17.03.2023 um 07:49 Uhr
@Terminator und Taina: Ich danke euch beiden aber vor allem Taina, die herausstellt, dass der Piranha im eigenen tierischen Interesse spricht.
Ekki, da sieht man, was dabei heraus kommt, wenn man die Tiere machen lässt, was sie wollen, sie taugen dann nicht mehr als menschl. Stellvertreter 🌞🤗🙃
Tja, lieber Ekkehart – auch hier stocherst Du in Brehms Tierleben herum, ohne das erste Kapitel – „Bau und Leben der Gesamtheit“ – auf dem Schirm gehabt zu haben.
Die Schwäche Deiner „Fabel“: der Autor verkennt, dass nicht nur die Piranhas, sondern auch alle (alle!) anderen Fische carnivor sind – selbst die „Grasfische“, von denen angenommen wurde, sie fräßen nur Wasserpflanzen und könnten damit unsere Seen und Teiche frei von störendem Bewuchs halten, stöbern nach Planktonkrebsen, Würmern, Käfer- und Libellenlarven, Planarien oder Tubifiziden.
Warum ausgerechnet eine hauptsächlich in Südamerika verbreitete Süßwasserfischart deshalb als „grausig gierig“ angesehen wird, weil’s in Schundhefterln immer wieder so beschrieben wird, kann kein Grund sein, über deren Lebensgewohnheiten zu fabulieren – alle submersen Wesen, Wirbeltiere oder nicht, sind so lange feste Bestandteile einer Nahrungskette, bis eine (oft vom Menschen herbeigeführte) Katastrophe diese Kette zerreißt und das Naturgleichgewicht zerstört.
„Richtig“ erzählt wäre die Fabel, wenn man die Piranhas damit prahlen ließe, die Flüsse besonders rein zu halten – bis plötzlich ein Schwarm Flussdelphine käme und den ganzen „Kongress“ mit ein paar wohlgezielten Schnappern verschlänge.
Die Moral, die sich hinter diesem Geschehen verbirgt, würde dem Leser dann nicht – wie bei Dir ganz unfabelhaft – mit dem Kübel über den Kopf geschüttet, sondern erschlösse sich ihm, wie es sich gehört, erst im sinnierenden Nachhinein. Und vor allem: sie beruhte auf Tatsachen, nicht auf Fiktion.
Darauf kommt’s bei den Fabeln zuallererst an.
Heitere Grüße
kipper
Die Schwäche Deiner „Fabel“: der Autor verkennt, dass nicht nur die Piranhas, sondern auch alle (alle!) anderen Fische carnivor sind – selbst die „Grasfische“, von denen angenommen wurde, sie fräßen nur Wasserpflanzen und könnten damit unsere Seen und Teiche frei von störendem Bewuchs halten, stöbern nach Planktonkrebsen, Würmern, Käfer- und Libellenlarven, Planarien oder Tubifiziden.
Warum ausgerechnet eine hauptsächlich in Südamerika verbreitete Süßwasserfischart deshalb als „grausig gierig“ angesehen wird, weil’s in Schundhefterln immer wieder so beschrieben wird, kann kein Grund sein, über deren Lebensgewohnheiten zu fabulieren – alle submersen Wesen, Wirbeltiere oder nicht, sind so lange feste Bestandteile einer Nahrungskette, bis eine (oft vom Menschen herbeigeführte) Katastrophe diese Kette zerreißt und das Naturgleichgewicht zerstört.
„Richtig“ erzählt wäre die Fabel, wenn man die Piranhas damit prahlen ließe, die Flüsse besonders rein zu halten – bis plötzlich ein Schwarm Flussdelphine käme und den ganzen „Kongress“ mit ein paar wohlgezielten Schnappern verschlänge.
Die Moral, die sich hinter diesem Geschehen verbirgt, würde dem Leser dann nicht – wie bei Dir ganz unfabelhaft – mit dem Kübel über den Kopf geschüttet, sondern erschlösse sich ihm, wie es sich gehört, erst im sinnierenden Nachhinein. Und vor allem: sie beruhte auf Tatsachen, nicht auf Fiktion.
Darauf kommt’s bei den Fabeln zuallererst an.
Heitere Grüße
kipper
Antwort geändert am 17.03.2023 um 09:39 Uhr
Und vor allem: sie beruhte auf Tatsachen, nicht auf Fiktion.
Darauf kommt’s bei den Fabeln zuallererst an.
Darauf kommt’s bei den Fabeln zuallererst an.
@kipper
wie kommst du darauf?
Fabeln sind per Definition Fiktion.
@Taina: Ich danke dir noch einmal ausdrücklich für deine Anregung, die insofern zu einer "Antifabel" geführt hat, als die Piranhas hier nicht als Stellvertreter grausamer Menschen dargestellt werden.
Antifabel

Der letzte Satz fasst alles wirkungsvoll zusammen. Das gilt für Mensch und Tier gleichermassen. LG
Merci Armin,
ich fürchte, dass der letzte Satz auch für Menschen gilt. Nachdenkliche Leser werden selbst darauf kommen, warum ich formuliere: Ich fürchte, dass.... .
LG
Ekki
ich fürchte, dass der letzte Satz auch für Menschen gilt. Nachdenkliche Leser werden selbst darauf kommen, warum ich formuliere: Ich fürchte, dass.... .
LG
Ekki
:)
an gier im tierreich sind heuschrecken kaum je zu schlagen
und zählen drum von alters her zu den sieben plagen!
lg
henning

an gier im tierreich sind heuschrecken kaum je zu schlagen
und zählen drum von alters her zu den sieben plagen!
lg
henning
Eine "richtige" Fabel vermag es, aus den Eigenarten der handlungs- oder bildgebenden Tiere Schlüsse auf menschliche Eigenschaften zu ziehen und darin (moralische) Maximen aufzustellen oder zu verwerfen.
Eine Fabel kann nicht von einem Tier "erfunden" oder gar geschrieben werden. Tiere lesen und schreiben nicht, sondern kommunizieren auf niedrigeren Ebenen. Es liegt an uns, ihr Verhalten zu deuten. Und: sie sind niemals unsere Stellvertreter. Womit hätten sie das verdient?
Tiere sind stets, was sie sind. Drum macht es keinen Sinn, etwas anderes in ihnen sehen zu wollen. Wir sollten Fabeln nicht mit Märchen verwechseln. Märchen sind für die Kleinen, Fabeln eher etwas für Fortgeschrittene, die wissen, was für ein (geistiger) Unterschied zwischen einer Weißen Wyandotte einem Goldfasan besteht.
Sehr beschwingt
kipper
Eine Fabel kann nicht von einem Tier "erfunden" oder gar geschrieben werden. Tiere lesen und schreiben nicht, sondern kommunizieren auf niedrigeren Ebenen. Es liegt an uns, ihr Verhalten zu deuten. Und: sie sind niemals unsere Stellvertreter. Womit hätten sie das verdient?
Tiere sind stets, was sie sind. Drum macht es keinen Sinn, etwas anderes in ihnen sehen zu wollen. Wir sollten Fabeln nicht mit Märchen verwechseln. Märchen sind für die Kleinen, Fabeln eher etwas für Fortgeschrittene, die wissen, was für ein (geistiger) Unterschied zwischen einer Weißen Wyandotte einem Goldfasan besteht.
Sehr beschwingt
kipper
Antwort geändert am 17.03.2023 um 13:57 Uhr
Merci, Henning,
Heuschrecken wären gewiss auch ein schönes Beispiel für Gier. Vielleicht sind unter der Überschrift "Grausige Gier" Piranhas noch etwas geeigneter, weil sie bei extremem Nahrungsmangel ihre eigenen Artgenossen angreifen.
LG
Ekki
Heuschrecken wären gewiss auch ein schönes Beispiel für Gier. Vielleicht sind unter der Überschrift "Grausige Gier" Piranhas noch etwas geeigneter, weil sie bei extremem Nahrungsmangel ihre eigenen Artgenossen angreifen.
LG
Ekki
Lieber Ekki,
deine Fabel offenbart Vorurteile, die Menschen gegenüber Tieren hegen, weil sie sie nicht wirklich verstehen können. Schreibt ein Tier „menschisch“, kann es seine Gedanken äußern. Das ist in einer Fabel wunderbar möglich und dir absolut gelungen.
Liebe Grüße
Sigi
deine Fabel offenbart Vorurteile, die Menschen gegenüber Tieren hegen, weil sie sie nicht wirklich verstehen können. Schreibt ein Tier „menschisch“, kann es seine Gedanken äußern. Das ist in einer Fabel wunderbar möglich und dir absolut gelungen.
Liebe Grüße
Sigi
Vielen Dank, sigi, du hast es erkannt, so wie es Antimärchen gibt, kann man auch Antifabeln schreiben. Sie funktionieren so lange, wie sie verstanden werden.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Lieber Ekki, ich habe gerade die letzten Tage die Serie "Den Schwarm" in einem Rutsch hintereinander geschaut. Gibt es auf der ZDF Mediathek, sind acht Teile je 45 min. Gerade in Bezug zu deinen Fabeln, kann ich dir die Serie nur empfehlen

Jau, ich auch. Dank Mediathek habe ich den halben Tag vor Glotze verbracht. War klasse!
Lieber ginTon,
auch ich habe das Buch von Schätzing gelesen und mir jetzt die Serie im ZDF angeschaut. Es ist eine wunderbare Metafabel über die Natur, die sich gegen hybride Eingriffe des Menschen wehrt
Vielen Dank für diesen überfälligen Hinweis.
LG
Ekki
auch ich habe das Buch von Schätzing gelesen und mir jetzt die Serie im ZDF angeschaut. Es ist eine wunderbare Metafabel über die Natur, die sich gegen hybride Eingriffe des Menschen wehrt
Vielen Dank für diesen überfälligen Hinweis.
LG
Ekki
Lieber Ekki,
Ich schließe mich Sigis Meinung an.
Zudem eröffnest du anderen Mitusern die Möglichkeit, uns mitzuteilen:
"Nun lies doch mal, wie schlau ich bin!"
Dir ein sonniges Wochenende
Teo
Ich schließe mich Sigis Meinung an.
Zudem eröffnest du anderen Mitusern die Möglichkeit, uns mitzuteilen:
"Nun lies doch mal, wie schlau ich bin!"
Dir ein sonniges Wochenende
Teo
Gracias, Teo,
Einer hat auf den Wink ausgiebig reagiert
und quakt als Ochsenfrosch recht ungeniert.
Auch dir ein heiteres Wochenende
Ekki
Einer hat auf den Wink ausgiebig reagiert
und quakt als Ochsenfrosch recht ungeniert.
Auch dir ein heiteres Wochenende
Ekki
das nennt man dann "Schwarmintelligenz, Ekki 
Tatsächlich stellen sich viele Menschen gerne als das Opfer dar, das nicht anders kann, als machtgeil, gierig und tückisch zu sein. Das lese ich aus deiner Fabel.
Piranhas sind Raubfische und der Mensch ist ein Raubtier. Das Unmenschlichste, Denn er tötet mit Waffen Geschöpfe, die er gar nicht zum Fressen braucht...LG von monika

Tatsächlich stellen sich viele Menschen gerne als das Opfer dar, das nicht anders kann, als machtgeil, gierig und tückisch zu sein. Das lese ich aus deiner Fabel.
Piranhas sind Raubfische und der Mensch ist ein Raubtier. Das Unmenschlichste, Denn er tötet mit Waffen Geschöpfe, die er gar nicht zum Fressen braucht...LG von monika
Grazie, für die plausible Deutung meiner Fabel, Monika.
Der Mensch bestätigt das alte Sprichwort "Homo homini lupus" immer wieder.
LG
Ekki
Der Mensch bestätigt das alte Sprichwort "Homo homini lupus" immer wieder.
LG
Ekki
Wenn man den Menschen - ungeachtet seiner Besonderheiten und seines Geistes - zu den Tieren zählen möchte, gehört er phänotypisch nicht zu den Raubtieren, sondern zu den Allesfressern und ist damit - auch in Bezug auf die Körpermasse - dem Schwein am nächsten.
Dem Menschen als einzigem andichten zu wollen, dass er fallweise mehr erbeutet oder erbeuten will, als er selbst fressen könnte, geht fehl - solches Streben ist keine menschliche Besonderheit, sondern findet sich in der Natur allenthalben - die Algen verzehren den Phosphor des Wassers jedes Jahr so vollständig, dass sie verhungern müssen und das zuvor trübe Wasser des Sees wieder klar wird; der Otter holt sich nicht nur einen Fisch aus dem Teich und frisst, bis er satt ist, sondern bringt so viele Fische um, wie er kann - er macht's dabei wie der Fuchs im Hühnerstall oder das Corona-Virus im Altersheim.
Ich wundere mich, wie nonchalant der Mensch immer wieder vor allem von jenen Mitbürgern in niedrigste Kategorien eingestuft wird, die gleichzeitig für sich selbst höchste moralische und ethische Prioritäten reklamieren.
Wie falsch das ist, lässt sich gut mit einer Fabel erklären. Wie wär's mit "Die Stadt- und die Landmaus" oder "Das Rebhuhn und die Hühner" von Äsop?
Vergnügt in die Sonne blinzelnd
kipper
Dem Menschen als einzigem andichten zu wollen, dass er fallweise mehr erbeutet oder erbeuten will, als er selbst fressen könnte, geht fehl - solches Streben ist keine menschliche Besonderheit, sondern findet sich in der Natur allenthalben - die Algen verzehren den Phosphor des Wassers jedes Jahr so vollständig, dass sie verhungern müssen und das zuvor trübe Wasser des Sees wieder klar wird; der Otter holt sich nicht nur einen Fisch aus dem Teich und frisst, bis er satt ist, sondern bringt so viele Fische um, wie er kann - er macht's dabei wie der Fuchs im Hühnerstall oder das Corona-Virus im Altersheim.
Ich wundere mich, wie nonchalant der Mensch immer wieder vor allem von jenen Mitbürgern in niedrigste Kategorien eingestuft wird, die gleichzeitig für sich selbst höchste moralische und ethische Prioritäten reklamieren.
Wie falsch das ist, lässt sich gut mit einer Fabel erklären. Wie wär's mit "Die Stadt- und die Landmaus" oder "Das Rebhuhn und die Hühner" von Äsop?
Vergnügt in die Sonne blinzelnd
kipper
Gelöscht - versehentlicher Doppelpost
kipper
kipper
Antwort geändert am 18.03.2023 um 09:47 Uhr