Trau, schau wem

Fabel zum Thema Gier

von  EkkehartMittelberg

Mit hechelnder Zunge lauerte ein Fuchs jenseits eines Gatters. Diesseits der Begrenzung bewachte eine Henne ihre Kücklein, aufmerksam darauf bedacht, dass sie dem Gatter nicht zu nahe kamen.

Als der Fuchs merkte, dass er vergeblich wartete, ging er nach Hause, um sich zu verkleiden. Er kam in der Soutane eines Priesters zurück und rief der Henne zu: “Komm nur näher , Mütterchen, damit ich dich und deine Kinder segnen kann.“

Doch alles Zureden war vergeblich. Der frustrierte Fuchs fragte die Henne nur noch aus Neugier, weil er wissen wollte, welchen Fehler er gemacht hatte.

Warum hast du mein Angebot nicht angenommen?“ Die aufmerksame Mutter antwortete: “Egal, wie du dich verkleidet hättest, Reineke, du konntest deine gierig hechelnde Zunge nicht im Zaume halten.“




Anmerkung von EkkehartMittelberg:

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (27.03.23, 08:22)
Wer wollte da noch behaupten, dass Hennen dumm seien? Hier der Beweis, dass das ein Vorurteil ist.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 27.03.23 um 12:14:
Merci, Regina,
ich hoffe, dass alle Mütter, die ihre Jungen schützen müssen, so klug sind wie diese Henne.

 AchterZwerg (27.03.23, 08:31)
Tja,
wer seine Zunge nicht im Zaum halten kann, zieht öfter mal den Kürzeren (Neudeutsch: hat gelitten).
Dies gilt offenbar für Mensch und Tier gleichermaßen! 8-)

Liebe Grüße
Piccola

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 27.03.23 um 12:19:
Grazie, Piccola,
die Willkür der Zunge ist oft stärker als der Wille sie zu bändigen.

Liebe Grüße
Ekki

 harzgebirgler (27.03.23, 11:39)
hat wer nicht seine gier im griff
hilft ihm beim beutezug kein kniff.

lg
henning

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 27.03.23 um 12:23:
Gracias, Henning,

wer sichtbar seine Gier vorzeigt,
als Jäger meistens schnell vergeigt.

LG
Ekki

 uwesch (27.03.23, 15:15)
Du solltest mal einen Fabelzoo aufmachen :) LG Uwe

Kommentar geändert am 27.03.2023 um 15:15 Uhr

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 27.03.23 um 16:13:
Gracias, Uwe. Ich fürchte, dass mir bald das Geld ausgehen würde, um die armen Tiere zu ernähren.

LG
Ekki

 Saira (27.03.23, 18:30)
Lieber Ekki,
 
ich glaube, dass sich Gier nur schwer verstecken lässt. Bei Mächtigen kann man manches Mal eine Art von Glitzern in deren Augen wahrnehmen, auch nimmt der Speichelfluss zu und beim Reden brauchts einen Regenschirm.
 
Im Fall der Henne ist es ein Glück, dass die Zunge vom Reineke außer Kontrolle war! :)
 
Herzliche Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 27.03.23 um 19:00:
Grazie, Sigi,

es stimmt, dass sich Gierige oft durch ihre Körpersprache verraten.

Herzliche Grüße
Ekki

 AZU20 (27.03.23, 22:16)
Da hat das Füchslein Pech gehabt. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.03.23 um 00:29:
Merci, Armin, es ist an die Falsche geraten.
LG
Ekki

 plotzn (28.03.23, 11:24)
Servus Ekki,

gut, wenn man die Gier gleich am Sabbern erkennen kann. Von allen Arten der Gier gibt es nur eine, die wünschenswert ist - die Neugier. Und die weckst Du beim Leser mit Deinen Fabeln.

Außerdem weiß ich jetzt, dass "Kücken" die korrekte Rechtschreibung ist. Ich hätte schwören können, es heißt Küken mit langem "ü", aber das liegt wohl nur an meiner Süddeutschen Herkunft. Wieder was gelernt...

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.03.23 um 23:44:
Merci, Stefan,
möge uns die Neugier bis zu unserem seligen Ende erhalten bleiben.
Liebe Grüße
Ekki
Agnete (66)
(03.04.23, 11:14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.04.23 um 17:50:
Merci, Monika,
manchmal reicht schon die Mimik.

LG
Ekki

 AngelWings (03.04.23, 11:49)
Welch Kirche diente der Fuchs? Bibel auf schlagen, heißt nicht du darf nicht töten. Priester verkleidet? 
Ist wieder Anspielung, auf Mißbrauch an Kinder! 

👀sehen bloß nicht, sie könne denken.
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