Marksteine

Beschreibung zum Thema Achtung/Missachtung

von  uwesch

Dieser Text gehört zu folgenden Textserien:  minimalismen,  PHASEN DES LEBENS (Prosa)

Es war einmal ein kleiner Junge, der nicht wusste ob er auf die Welt kommen durfte. Doch er entschied es zu riskieren. In seinem weiteren Leben gab es dann immer wieder Marksteine. Episoden, die ihm so deutlich in Erinnerung blieben, dass sie für das Weitere als Haltepunkte dienen konnten. Er verfasste Tagebuchnotizen über jeden bedeutenden Umbruch. In diesem Sinne maßen diese seine Lebensperioden immer wieder Neue aus.

Negativ geprägte Situationen, z.B. sein Schulversagen, konnten so eines Tages zu einer Befreiung dieser Last werden und sich in Rauch auflösen. Auch wenn eine gewisse Zeit verging bis alles weg war. Positiv bewältigte Situationen stärkten seinen Mut voran zu schreiten und Hürden für weitere Entwicklungen zu nehmen.

 

Besonders gern erinnerte er sich an seine erste Nacht nach dem Auszug aus dem Elternhaus. Er presste seine Stirn an die Jalousie seiner Studentenbude und entdeckte den Mond, der sich auf einem Wolkenpolster räkelte. Er schien ihn anzulächeln. Es kam ihm vor als wäre er ein Freund, der sich gerade nach der Farbe seiner Gedanken erkundigte.

 

Lange Jahre hatte er sich in seiner Jugend an seiner Verachtung für die Mutter, die ihn abtreiben wollte, abgearbeitet. Sein eingebildeter Hass auf sie hatte sein Ich geprägt. Als er das eines Tages seiner ersten Freundin erzählte war er sehr traurig und holte ein Taschentuch heraus. Doch er suchte in der Wüste seiner Augen vergeblich nach Wasser und war ganz überrascht, dass sie trocken blieben.

Vielleicht hatte Anne all seine Tränen mit sich fortgenommen. Sie haben dann nach seinem Examen geheiratet und ihre gemeinsame Tochter liebevoll aufgezogen.

 

Er führte sein Tagebuch weiter, selbst wenn der Zweck zunächst nicht klar war. Aber er wusste, dass eines Tages eine gewisse Selbsterfahrung von Nutzen werden und einer Fortentwicklung dienen könnte.



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Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(09.05.23, 12:04)
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 uwesch meinte dazu am 09.05.23 um 12:56:
Das Tagebuch allein hat sicher Begrenzungen, kann i.d.R. nur das Problembewusstsein befördern, ein erster Schritt zu Veränderung sein. 
Nach meiner Erfahrung bringt eine intensive Körperarbeit in Form einer Therapie, z.B. Tiefengewebs-Massagen sehr viel mehr an Erkenntnissen als eine rein verbale Analyse, denn jede psychische oder/und körperliche Verletzung im Werdegang eines Menschen hinterlässt mentale und auch teils körperliche Wunden, was i.d.R. zusammenhängt.
LG Uwe

Antwort geändert am 09.05.2023 um 13:25 Uhr

 harzgebirgler (09.05.23, 17:31)
wer tagebuch führt hat ne stütze
fürs erinnern auch ist die voll nütze! :) lg vom harzer

 uwesch antwortete darauf am 09.05.23 um 17:49:
Klar, so ist das. Dank dir für Kommi und Empfehlung.  LG Uwe

 EkkehartMittelberg (09.05.23, 20:00)
hallo Uwe,
ohne deine Tagebuchnotizen hättest du vielleicht nicht gewagt, hier zu veröffentlichen.

LG
Ekki

 uwesch schrieb daraufhin am 09.05.23 um 20:29:
Ach, ich habe in einem langen Selbsterfahrungsprozess gelernt, die Dinge zu nehmen wie sie sind, MEINEN Weg zu gestalten und mit BEIDEM zufrieden zu sein.
Dank für Deine Empfehlung und LG Uwe

Antwort geändert am 09.05.2023 um 20:31 Uhr
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