Die begnadete Autorin

Kurzprosa zum Thema Schreiben

von  uwesch

Dieser Text ist Teil der Serie  Abenteuer Lesen und Schreiben

Nachdem er viel gearbeitet hatte langweilte er sich. Das hatte aber auch einen verführerischen Reiz. Er genoss es eine Zeit lang, keine Verantwortung und auch kein Ziel zu haben. Das Nichtzwingend-Dabei-Sein-Müssen empfand er als etwas Großartiges, obwohl es gesellschaftlich schnell stigmatisiert wird. Man ist dann der, der alles verpasst, oder der, der nichts mitbekommt.

Dann traf er SIE, war fasziniert von ihrem Umgang mit Sprache und dem Licht, das ihre Worte ausstrahlten. Ihre Sätze hatten nichts Selbstverständliches. Sie wirkten wie eine Substanz gegen den Strom der Zeit.

Die Frau, die so schrieb, war für die Welt verloren. Wenn er sie daraus zurückgeholt hätte, wäre sie gestrauchelt. Etwas in der Art war es. Doch ihm war immer klar, dass er das Unmögliche versuchen musste, damit das Mögliche entsteht. Das entsprach seinem Wesen. Er beschloss Einfluss zu nehmen, ein neues Schreiben zu erlernen, einen eigenen Stil zu finden, zu überzeugen. Oft brauchte es nicht viel, um etwas deutlich zu machen. Manchmal war es harte Arbeit, ein Raspeln und Feilen an den Sätzen.

 



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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (31.07.23, 12:34)
Hallo Uwe,
noch nie war die Konkurrenz so groß. Ich stelle es mir heute als sehr schwierig vor, einen eigenen Stil zu finden.

LG
Ekki

 uwesch meinte dazu am 31.07.23 um 14:02:
Ach irgendwie hat doch jede/r so seinen eigenen Stil. Ich habe jedenfalls keine Vorbilder.
Dank für Deine Empfehlung und LG Uwe

 harzgebirgler (31.07.23, 13:38)
"So lernt ich traurig den verzicht: 
Kein ding sei wo das wort gebricht."
(Stefan George)
lg vom harzer

Kommentar geändert am 31.07.2023 um 13:38 Uhr

 uwesch antwortete darauf am 31.07.23 um 14:03:
Interessante Ansicht von Stefan George 
Dank dir für Deine Belobigungen und LG Uwe
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