WINTERBESUCH EIN PSYCHOSCHOCKER A E POE GEWIDMET
Gedicht zum Thema Psychologie
von hermann8332
WINTERBESUCH
Es kommt der Winter
und mit ihm
meine grauenvolle Alte
die mir liegt schwer
auf dem Gemüt
wie ein Haflinger Gestüt
und nimmt mich Nacht
für Nacht in Beschlag
als In – oder als Succubus
wie sie es grade mag
bis zum Samenerguß
meiner tauben Spermien
die dann in den Condom-
gummizellen ihrer Irrenanstalt
sinnlos herumschwärmen
Sie gängelt mich am Tag
indem sie mich pampert
mit einer pseudofürsorglichen
sadistischen
Helikopter – Bewachung
und Overprotection
als Big Mama
Sie ist dauernd für mich da
Jeden Winter besucht mich
meine Alte schon seit langer
Zeit
Ich bin nun selbst
hinfällig , etwas debil
ängstlich und alt
… und wenn sie
nachdrücklich anklopft,
öffne ich nur einen Türspalt
Doch sie hat gleich
den ganzen schwarzgefrorenen
Fuß drin und drängt herein
in mein trautes Kämmerlein
wie ein trächtiges und schwarzes
Warzenschwein
unheilschwanger
mit jedem trüben Wintertag
wird’s mir immer banger
Ich kann nicht schalten
und nicht walten
wie ich gerne möchte
Hab eine Motivationsblockade
wegen dieser Alten
und weine die ganze Zeit
aus reinem Selbstmitleid :
Ach, wie ist es um mich
schade !
Sie hängt mir wie ein Senkblei
schwer am Bein und zieht mich
in ihren Stimmungsmorast
mit hinein , dieses aufdringliche
Warzenschwein
Seit etlichen Wintern geht das so
und ich werd meines Lebens
nicht mehr froh
Im Sommer bin ich äußerst heiter
doch im Winter
sehr schwermütig - leider
Es soll ja
Stimmungsaufheller geben
die erleichtern einem das Leben
und halten sie im Zaum, die alte Sau,
fast wie ein Wachhund,
ein mentaler Wauwau
und wehren sie schon an der Tür-
schwelle ab
wo sie im Winter aufkreuzt
und aus dem Nichts grundlos
erscheint
und mir was vorjammert
und greint
Was will
diese neurotische Alte bloß ?
Daß ich ihr Sklave bin:
nur das macht Sinn ...
Sie klagt und heult
wie schlecht und miserabel
es ihre gehe, wenn sie mich
nicht jeden Winter sähe
Ich führe diese Ehe
schon recht lang
Bereits im Herbst
da wird’s mir - wenn ich dran
denke - Angst und Bang
DIE ALTE DESPERADA
ANTE PORTAM
Im Frühjahr dann
werf ich sie hinaus
Und laß den Lenz
in mein Gemüt hinein
und wärme mich im Frühjahrs-
sonnenschein
Sie schleicht noch ein paar Tage
um das Haus
verschwindet plötzlich
wie sie kam
und ich sie nolens volens
bei mir aufnahm
Ich kann ihr an den tristen
Wintertagen , die mein Befinden
ganz entsetzlich plagen
nicht mehr in die Augen schauen
in diese medusenhaften blauen
Am Heiligen Abend packte mich
das Grauen, als ich sah,
daß ein fester Strick , ein Seil
lag für mich auf dem Gabentisch
neben der Schachtel
Antidepressiva, die ich ihr
schenkte , bevor ich mich
in der Christnacht erhängte
Man brachte mich zur Autopsie
wegen dem Mordverdacht :
sie hätte mich so weit gebracht
und sezierte
meine Seele und mein Herz
und fand im Herz
einen chronischen latenten
Weltschmerz
und in der Seele
eine akute tiefe Melancholie
zusammen mit extremer
Euphorie
Als man dann mit dem Skalpell
noch tiefer schnitt
ganz tief hinein
sah man etwas Undefinierbares
das stammt
von einem dunklen Schwein
sehr schwarz und konsistent
was man chirurgisch gar nicht kennt
da war`s - igitt - der Kot
von einem Warzenschwein .
Und dann schrieb man
den Autopsiebericht
und verklagte die Alte nicht:
Maligne psychische Tumore
endogen
und saisonal
temporär bedingt
winterliches
Depressions - Karzinom
als Verstimmungs - Syndrom
mit sommerlichem
Euphorie -Krebs gepaart
beides von der bipolaren Art
Was jeden, der verehelicht wie ich
totsicher auf die Kniee zwingt
und um die Lebensfreude bringt
Hätte sich meine DNA
nur nicht mit dieser Alten
eingelassen
und wäre ich doch ausgerissen
nach Florida:
Ich wäre immer noch da !
Und nicht in der Hölle als
suizidaler Sünder
wo es aber erträglicher ist
als auf Erden mit einer Alten
im depressiven Winter