So denke ich...

Text

von  Mondscheinsonate

Wir sind völlig unterbesetzt, gehen unter in Arbeit. 25.000 Anträge im Jahr, die mache ich alleine. Daneben noch andere Projekte, Außentermine. Wir finden kein Personal, sämtliche Branchen finden keines. Work-Life-Balance, was? 40 Stunden? Nein!

Ich frage mich, wie die Menschen ihre Miete bezahlen?


Daneben studiere ich, ich bin müde. Das 1200 Seiten Buch aufgeschlagen in der Schnellbahn, zumeist bekomme ich keinen Platz, stehe. Nichts mit Ferien und ausruhen, die Unruhe treibt mich. 

4:40 bereits das Patentrecht ausgedruckt. Viel zu müde zum Leben. 

Ich beobachte Rechthaber, ich hätte gar keine Zeit für das Profilieren. 

Jetzt noch Zähneputzen, dann ins Bett. 

Herrn Professor zuhören, §433 ZPO, prätorischer Vergleich. Mir fallen schon die Augen zu. Nächste Woche habe ich wieder einen Übungsprozess am Verwaltungsgerichtshof. Habe mich heute spontan angemeldet. Diesmal nicht federführend. Sich in einen Monsterprozess einlesen. Bauverfahren. Ich bau ab.


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Kommentare zu diesem Text


 niemand (26.06.24, 20:03)
@ Mondschein
Dein Text erinnert mich an die Arbeitsbedingungen meines Mannes, im öffentlichen Dienst. Kein Personal, ständiger Geldmangel seitens der Stadt, keine Bewilligungen für Entlastung, ständiges Auspressen des vorhandenen Personals. Eine tägliche Syssiphus-Arbeit, ohne Aussicht auf Begnadigung.
Daraus resultieren dann Depressionen etc. Vor allem die Feigheit der Vorgesetzten sich vor ihre Leute zu stellen und der Obrigkeit verklickern, dass man in ein 1-Liter-Gefäß nicht mehr hineingießen kann, ohne dass es überläuft
[das als Metapher]. Allerdings alles vom jeweiligen Amt abhjänging. Derweil sich ein Amt quasi zu Tode malocht hat, haben sie die Angestellten und Beamten in anderen Ämtern die Eier am Stuhl warmgeschaukelt.
Realsatire, wo man hinschaut :woot:  LG Irene

 Mondscheinsonate meinte dazu am 26.06.24 um 21:52:
Du bringst es auf den Punkt, wir sind privatwirtschaftlich ausgegliedert, gehören aber zum Bund, dh. meine Chefin ist die Frau Minister.

 Teo (26.06.24, 20:48)
Tja Cori,
Wie manche ihre Miete noch zahlen können, bleibt mir auch ein Rätsel.
Die eher unten positionierten Schichten, also der Mainstream,  wird verarscht und ausgebeutet. Die sonnigere Seite schaukelt sich die Kröten. Na ja, diese Auswahl rekrutiert sich vielleicht auch aus der Riege der etwas wacheren.
Das dieser Stress auch in der akademischen Schicht, also der deinigen, zum Alltag gehört, macht nachdenklich.

Kommentar geändert am 26.06.2024 um 20:50 Uhr

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 26.06.24 um 21:53:
Siehe Antwort an Irene.
Die Jungen sind "Generation Erbe".

Antwort geändert am 26.06.2024 um 21:53 Uhr

 Augustus (27.06.24, 12:47)
auch heute ist es keine Seltenheit, dass die gut verdienenden Ehemänner ihre Ehefrauen bei der Erfüllung ihres (beruflichen) Traumes unterstützen. 
Schon so mancher guter Ehemann übernimmt die finanziellen Verpflichtungen, während die Gattin zeitlich und finanziell unabhängig studiert. Manche Frauen gelangen so später sogar zu 2 Doktortiteln und sind Tierärztinnen oder Psychologinnen. 
Ohne diese finanzielle Unterstützung, müsste sie Vollzeit arbeiten, wenn sie über 30 Jahre alt ist, (da anderweitige finanzielle Begünstigungen nur für Studierende unter 30 gelten) entfallen. 

Begünstigte Gatinnen arbeiten auch gern nur Teilzeit oder halbtags freiberuflich. 

Hier wird angenommen, dass die Ehe lebenslang hält.

 Mondscheinsonate schrieb daraufhin am 27.06.24 um 13:24:
Ich kenne eine, die arbeitet seit 27 Jahren nicht. Wird vom Mann unterstützt und Papa.
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