Verbitterung

Es gibt Menschen, die ununterbrochen (dies ohne Unterlass) ihre eigene Verbitterung anderen unter die Nase reiben müssen (Kategorie: eigentlich nicht mehr tragbar) und dies als "Ich bin so rational denkend" verkaufen. 

Es gibt unzählige Beispiele im Alltag. Am Schönsten ist es doch, wenn sich jemand freut, ja, aber aus dem Hintergrund kommt dann ein: "Wenn du meinst!" oder (mein Lieblingsspruch) "Du wirst schon sehen, was du davon haben wirst!"

Die Wortgewandteren (die, die sich gerne selbst reden hören) verpacken ihre Verbitterung in eine Festrede (sie hören zumeist nie wieder auf): "Wenn du das und das tust, dann passiert dieses und jenes, das willst du doch nicht, oder? Weil, ... !" (Unnötig wie ein Sack voll Flöhe! Keiner fragte nach "einem guten Rat", freute sich einfach, mehr nicht!)

Die schönste Kategorie der Verbitterung (die nach außen tritt) ist doch, wenn A Erfolg hatte (weil sich wirklich bemüht wurde!) und B nicht. A sagt freudestrahlend zu B (und aus tiefsten Herzen gefreut):"Ich freue mich so!" und daraufhin B:"Na, Hauptsache DU (betont und langgezogen) kannst dich freuen."

Die Verbitterten, die bei Hochzeitsgesellschaften ihr eigenes Scheitern lautstark kundtun, sind auch ganz phänomenal (und deplaziert):"Hält sowieso nur ein paar Jahre, wenn überhaupt! Schade um das Geld!"

Die Verbitterten als offensichtlich Verbitterte machen die größte Gruppe aus: "Der Gedanke ... ist mir zuwider, ich kann mir das gar nicht vorstellen!" Lustig ist, wenn sie dasselbe schon probiert hatten, weil sie den Gedanken zunächst schön fanden, es eben nicht gut gegangen ist, nun alles madig reden und sich erhaben geben. 

Aber, der Großteil zeigt die Verbitterung in Kombination mit Eifersucht: "Ganz großartig!" (Sarkastisch)

Verbitterung ist sowieso nichts anderes als selbstmitleidige Eifersucht die extrem nach außen tritt - MEIN SCHEITERN verbietet mir nun, mich FÜR DICH zu freuen. Selbst (!), wenn jeder weiß "Ui, das kann nicht gut gehen!", einfach, weil eine Sache noch nie gut gegangen ist, könnten sie sich doch mit dem Freuenden mitfreuen, weil er oder sie sich gerade (in dem Moment!) so glücklich freut. Nein, Verbitterte können sich nicht für das Gegenüber freuen. Sie tarnen das als "Fürsorge". Ist es nicht, es ist die reinste Form der Verbitterung. 

Manchmal ist es doch einfach gut, wenn man seinen Mund hält (und seine Weltanschauung für sich behält!). Es gibt nichts Schöneres auf der Welt als Menschen, die glücklich sind und sich freuen. Und, sich mitfreuen ist doch wunderbar. Es geht um den Moment, das immer. Manche haben keinen zweiten.