Natürlich...

Text

von  Mondscheinsonate

... könnte ich zurückzwicken, schlussendlich bin ich ein Skorpion im Aszendent, aber die Lächerlichkeit entlarft sich von selbst und das produzierte Gruseln geht sowieso, wir sagen in Wien "schätzomativ" noch drei Wochen, dann ist es wieder einmal, für zirka drei Wochen vorbei, bis es wieder von vorne anfängt. Das war immer so, wird immer so bleiben, dies zwischen Strickdeckerl und dem Dr. Norden- Groschenroman - etwa dem Niveau - sitzend. 

Abwarten und Tee trinken, ich trinke Kaffee, ein anstrengender Arbeitstag erwartet mich auch heute wieder, ein riesengroßer Prozess wird vorbereitet, Akten stapeln sich, es gibt kein papierloses Büro. Gestern war ich den halben Tag in der Bibliothek, die ein ganzes Stockwerk füllt und die Bibliothekarin, eine Magistra iuris in Rente, fütterte mich mit Titeln, es stapelte sich, herrlich, das sind die schönsten Momente, dies aber für mich, denn ich habe nebenbei einen Auftrag bekommen, einen Aufsatz zu schreiben für das Jahrbuch, mein erster, das ist die juristische Feuerprobe, dies über den Baumschutz und Schadenersatz. 

Ich dachte überhaupt, während ich die ältere Dame beobachtete, die so flink wie ein Wiesel die Leiter bestieg und völlig in ihrem Element war, dass es manchen gut tut, sich noch im hohen Alter, sie ist fast 80, gebraucht zu fühlen, sie will das, was sie tut, dennoch sah ich genau hin, ja, besorgt, wenn sie in luftige Höhen stieg. Aber die Sorge war unbegründet, sie war trittsicher, so wie die Leiter. Die, die sich nicht mehr gebraucht fühlen, geistern jetzt im Netz herum, das dachte ich weiter, verbreiten Unfug. Genau Menschen wie die Kollegin helfen der Wirtschaft enorm, ohne diese Rentner ginge es gar nicht mehr, denn die Jungen pfeifen auf das arbeiten. Normalerweise wäre das ein Studentenjob, aber es findet sich niemand, der länger als eine Woche bleibt.

Das dachte ich, dann las ich weiter und sah doch immer wieder ins Netz, sah diese, die das Gegenteil ist, die in der Leere im Kopf versinkt. Einsamkeit frisst die Menschen auf, alt wie auch jung. Im Grunde läuft in unserer Gesellschaft momentan menschlich alles schief, das dachte ich, während ich dann weiter über den Baumschutz und Schadenersatz nachdachte. 


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Kommentare zu diesem Text


 franky (05.09.24, 15:55)
Hi liebe Corri 

Interessant Deinen Gedanken zu folgen. 

Grüße nach Wien von Franky

 Mondscheinsonate meinte dazu am 05.09.24 um 18:35:
Ach ja...

 Teichhüpfer (05.09.24, 20:32)
Ohne Arbeit kannst du am gesellschaftlichen Leben nicht mehr Teil haben. Das ist so meine Erfahrung. Daß Du in der Hinsicht einiges vorzeigst, Respekt.
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