Erlebnislyrik im Barock
Sonett zum Thema Lebensweg
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Was Du alles weißt - alle Achtung. LG Uwe
Merci, Uwe, ich habe mich seit früher Jugend für Literaturgeschichte interessiert und im Laufe der Jahrzehnte ist ein bisschen hängen geblieben.
LG
Ekki
LG
Ekki
Moin Ekki
Schön, dass du hier an einen erinnerst, den die Welt so gut wie vergessen hat. Der Lebenslauf stimmt mich traurig, ein großes Talent mit wenig Glück und das im Blütealter viel zu früh dahinschied.
LG Tula
Schön, dass du hier an einen erinnerst, den die Welt so gut wie vergessen hat. Der Lebenslauf stimmt mich traurig, ein großes Talent mit wenig Glück und das im Blütealter viel zu früh dahinschied.
LG Tula
Gracias Tula,
bei der Beurteilung von Lyrik war sein Zeitgenosse Goethe besonders kompetent. "Johann Wolfgang von Goethe schrieb in Dichtung und Wahrheit über Günther: 'Ein entschiedenes Talent, begabt mit Sinnlichkeit, Einbildungskraft, Gedächtnis, Gabe des Fassens und Vergegenwärtigens, fruchtbar im höchsten Grade, rhythmisch bequem, geistreich, witzig und dabei vielfach unterrichtet.' " ( Johann Christian Günther Biographie | Pohlw - Deutsche Literaturgeschichte & Literaturepochen)
bei der Beurteilung von Lyrik war sein Zeitgenosse Goethe besonders kompetent. "Johann Wolfgang von Goethe schrieb in Dichtung und Wahrheit über Günther: 'Ein entschiedenes Talent, begabt mit Sinnlichkeit, Einbildungskraft, Gedächtnis, Gabe des Fassens und Vergegenwärtigens, fruchtbar im höchsten Grade, rhythmisch bequem, geistreich, witzig und dabei vielfach unterrichtet.' " ( Johann Christian Günther Biographie | Pohlw - Deutsche Literaturgeschichte & Literaturepochen)
Antwort geändert am 07.09.2024 um 17:51 Uhr
hallo ekki,
im leben wohl zu früh auf ruhm getrimmt
war der ihm scheints post mortem erst bestimmt.
beste grüße
henning
im leben wohl zu früh auf ruhm getrimmt
war der ihm scheints post mortem erst bestimmt.
beste grüße
henning
Grazie, Henning,
er ist wohl weniger an Rumsucht gescheitert als daran, dass seine außerordentliche Begabung zu spät erkannt wurde.
LG
Ekki
er ist wohl weniger an Rumsucht gescheitert als daran, dass seine außerordentliche Begabung zu spät erkannt wurde.
LG
Ekki
ein memento mori der Literatur aus einer epoche, wo man es heute vor allem aus der bildenden Kunst kennt.
Merci, chioni,
memento mori passt gut für die Lyrik Günthers, die den für das Barock typischen Gedanken der Vergänglichkeit immer wieder thematisiert.
LG
Ekki
memento mori passt gut für die Lyrik Günthers, die den für das Barock typischen Gedanken der Vergänglichkeit immer wieder thematisiert.
LG
Ekki
Heutzutage könnte er evtl. Lyriker to Go werden und die neuen Bundesländer bereisen.
Eine neue Verlobte fände sich dort bestimmt, er könnte seinen Kaffee aus neuen Tassen trinken und dem Geheimrat auf der Tasche liegen.
Oder die hessische Provinz aufsuchen.
Ich nähme den sofort - habe aber nur eine kleine Wohnung ...
Tschuldigung
Eine neue Verlobte fände sich dort bestimmt, er könnte seinen Kaffee aus neuen Tassen trinken und dem Geheimrat auf der Tasche liegen.
Oder die hessische Provinz aufsuchen.
Ich nähme den sofort - habe aber nur eine kleine Wohnung ...
Tschuldigung
Grazie Piccola,
du hast mal wieder das Schlüsselwort gefunden. Wenn man bedenkt, wie oft Günther in Existenznöten bei Freunden Unterschlupf fand, war er schon zu Lebzeiten ein Lyriker to go.
Liebe Grüße
Ekki
du hast mal wieder das Schlüsselwort gefunden. Wenn man bedenkt, wie oft Günther in Existenznöten bei Freunden Unterschlupf fand, war er schon zu Lebzeiten ein Lyriker to go.
Liebe Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
Johann Christian Günthers Gedichte reflektieren philosophische Tiefe und Melancholie. Auch er gehörte zu den herausragenden Schriftstellern einer frühen Zeit, die leider nur auf ein kurzes tragisches Leben zurückblicken, aber selbst in dieser kurzen Zeit Berühmtheit erlangen konnten.
Das folgende Gedicht empfinde ich als bezeichnend für seine Sprache:
Die verworfene Liebe
Ich habe genug.
Lust, Flammen und Küße
Sind giftig und süße
Und machen nicht klug.
Komm, selige Freyheit und dämpfe den Brand,
Der meinem Gemüte die Weisheit entwand.
Was hab ich getan!
Jetzt seh ich die Triebe
Der törichten Liebe
Vernünftiger an;
Ich breche die Fessel, ich löse mein Herz
Und hasse mit Vorsatz den zärtlichen Schmerz.
Was quält mich vor Reu?
Was stört mir vor Kummer
Den nächtlichen Schlummer?
Die Zeit ist vorbei.
O köstliches Kleinod, o teurer Verlust!
O hätt ich die Falschheit nur eher gewußt!
Geh, Schönheit, und fleuch!
Die artigsten Blicke
Sind schmerzliche Stricke;
Ich mercke den Streich.
Es lodern die Briefe, der Ring bricht entzwei
Und zeigt meiner Schönen: Nun leb ich recht frei.
Nun leb ich recht frei
Und schwöre von Herzen,
Daß Küssen und Scherzen
Ein Narrenspiel sei;
Denn wer sich verliebet, der ist wohl nicht klug.
Geh, falsche Syrene, ich habe genug!
Johann Christian Günther
(* 1695-04-08, † 1723-03-15)
Herzliche Grüße
Sigi
Johann Christian Günthers Gedichte reflektieren philosophische Tiefe und Melancholie. Auch er gehörte zu den herausragenden Schriftstellern einer frühen Zeit, die leider nur auf ein kurzes tragisches Leben zurückblicken, aber selbst in dieser kurzen Zeit Berühmtheit erlangen konnten.
Das folgende Gedicht empfinde ich als bezeichnend für seine Sprache:
Die verworfene Liebe
Ich habe genug.
Lust, Flammen und Küße
Sind giftig und süße
Und machen nicht klug.
Komm, selige Freyheit und dämpfe den Brand,
Der meinem Gemüte die Weisheit entwand.
Was hab ich getan!
Jetzt seh ich die Triebe
Der törichten Liebe
Vernünftiger an;
Ich breche die Fessel, ich löse mein Herz
Und hasse mit Vorsatz den zärtlichen Schmerz.
Was quält mich vor Reu?
Was stört mir vor Kummer
Den nächtlichen Schlummer?
Die Zeit ist vorbei.
O köstliches Kleinod, o teurer Verlust!
O hätt ich die Falschheit nur eher gewußt!
Geh, Schönheit, und fleuch!
Die artigsten Blicke
Sind schmerzliche Stricke;
Ich mercke den Streich.
Es lodern die Briefe, der Ring bricht entzwei
Und zeigt meiner Schönen: Nun leb ich recht frei.
Nun leb ich recht frei
Und schwöre von Herzen,
Daß Küssen und Scherzen
Ein Narrenspiel sei;
Denn wer sich verliebet, der ist wohl nicht klug.
Geh, falsche Syrene, ich habe genug!
Johann Christian Günther
(* 1695-04-08, † 1723-03-15)
Herzliche Grüße
Sigi
Vielen Dank, Sigi,
du hast ein besonders typisches Gedicht für Günther gefunden.
Herzliche Grüße
Ekki
du hast ein besonders typisches Gedicht für Günther gefunden.
Herzliche Grüße
Ekki
Servus Ekki,
ein tragisches Schicksal! Schön, dass Du ihm posthum mit einem gekonnten Sonett ehrst.
Liebe Grüße
Stefan
ein tragisches Schicksal! Schön, dass Du ihm posthum mit einem gekonnten Sonett ehrst.
Liebe Grüße
Stefan
Moin Ekki,
den kenne ich auch nicht.
Kann es sein, dass ich hier der Dööfste bin?
Danke für die Wissenerweiterung!
Verzweifelte Grüße
Teo
den kenne ich auch nicht.
Kann es sein, dass ich hier der Dööfste bin?
Danke für die Wissenerweiterung!
Verzweifelte Grüße
Teo