Ein Asteroid führt seinen Namen

Sonett zum Thema Ruhm

von  EkkehartMittelberg

Die Rezensenten reiben sich die Augen,

Ein Schweizer dominiert auf deutscher Bühne,

sein Denken kreiste meist um Schuld und Sühne

in Krimis, die beim höchsten Maßstab taugen.


Der Richter und sein Henker, der Verdacht,

die alte Dame ihresgleichen sucht,

die Physiker, das Beste nur gebucht,

Genie hast du auch malend eingebracht.


Geehrt als Träger ungezählter Preise
bliebst du besonnen und bescheiden leise,
mit klarem Denken hast du nie betrogen,

Die Vielfalt, die im Meteor brilliert,
mit feinen Zeichnungen das Werk geziert,
dein Ruhm ist zu den Sternen hoch geflogen.


Anmerkung: 2024, neu in der Reihe „Sonette auf Dichter und Philosophen“





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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (02.09.24, 11:29)
hallo ekki,

dein dürrenmatt-sonett ist echt grandios -
ich halte ihn wie du für wirklich groß
und seinesgleichen gibt es heut nicht mehr
in einer welt voll eitler schaumschläger.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.09.24 um 11:48:
Merci, Henning,

ich bin gespannt, ob unsere Begeisterung für diesen Poeten geteilt wird.

Beste Grüße
Ekki

 Saira (02.09.24, 17:10)
Moin Ekki,
 
ich gebe zu, dass ich von Friedrich Dürrenmatt eigentlich nur einige seiner Zeichnungen kenne, die mich nicht ansprechen. Ich las über ihn seine Vita, aber nicht seine Werke. Eine Bildungslücke, fürchte ich.
 
Herzlichst
Sigi

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 02.09.24 um 17:44:
Liebe Sigi,
wenn du Dürrenmatt noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir, mit der Kriminalerzählung " Die Panne" zu beginnen. Sie zeichnet sich innerhalb der Kriminalliteratur durch ein Höchstmaß an Spannung aus.
Herzliche Grüße
Ekki

 Graeculus (02.09.24, 17:37)
Eine Leseempfehlung, etwas am Rande seines Werkes: "Der Tunnel".
Ein gut beschriebener Albtraum.

(in: In den Verliesen der Wirklichkeit. Erzählungen)

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 02.09.24 um 17:58:
Merci, Graeculus,
die von dir empfohlene surreale Kurzgeschichte wird bei Wikipedia so gedeutet: "Der in den Abgrund rasende Zug kann als  Metapher gedeutet werden für das in geregelten Bahnen verlaufende Leben der Menschen, das auf eine sich deutlich abzeichnende  Katastrophe (den Tod, das Nichts oder das Ungewisse) zuläuft. Der plötzlich und unerklärlich in den Alltag eindringende Schrecken in Form eines  Zugunglücks zeigt diese Unentrinnbarkeit auf, vor der sich die Menschen hinter dem Alltäglichen verstecken. Der in der ursprünglichen Fassung enthaltene letzte Satz der Geschichte selbst deutet das schreckliche Geschehen als Willen Gottes."

 Didi.Costaire (03.09.24, 00:14)
Hallo Ekki,

lesen Hungerhaken Blatt für Blatt,
sind am Ende auch die Dürren matt.

Aber bis dahin ist es ein weiter Weg...

Schöne Grüße,
Dirk

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 03.09.24 um 11:17:
Merci, Didi,
ich würde es nicht schaffen, mich an ihm satt zu lesen, weil es ihm nie an überraschenden Einfällen fehlte.
LG
Ekki

 plotzn (03.09.24, 09:58)
Servus Ekki,

der Richter und sein Henker waren bei uns Schullektüre. Das war eine Geschichte, mit der ich damals viel mehr anfangen konnte als mit den schönsten Gedichten und ihren Interpretationen.

Du brichst in den Terzetten mit dem Metrum der beiden Quartette. Hat das einen besondeen Hintergrund?

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 03.09.24 um 11:37:
Gracias, Stefan, der Reiz von Dürrenmatt war so groß, dass ihn kaum ein Lehrer kaputt machen konnte.
Die metrische Abweichung ist mir unterlaufen. Kannst du mir einen Verbesserungsvorschlag machen?

Liebe Grüße
Ekki

 plotzn meinte dazu am 03.09.24 um 12:04:
Ich kann's versuchen und hoffe, dass das Korsett nicht zu viel kaputt macht:

Geehrt als Träger ungezählter Preise
bliebst du besonnen und bescheiden leise,
mit klarem Denken hast du nie betrogen,

Die Vielfalt, die im Meteor brilliert,
mit feinen Zeichnungen das Werk geziert,
(die Werke fein mit Zeichnungen geziert)
dein Ruhm ist zu den Sternen hoch geflogen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 04.09.24 um 17:43:
Stefan, dein Vorschlag gefällt mir sehr gut und ich übernehme ihn mit herzlichem Dank.
Beste Grüße
Ekki

 TrekanBelluvitsh (04.09.24, 15:33)
Das waren noch Zeiten... als man Genres nicht grundsätzlich bestimmten Höhen und Niederungen der Kultur zugeschrieben hat...
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