Ein Herz mit Witz

Sonett zum Thema Widerstand

von  EkkehartMittelberg

Aus kleiner Herkunft schien bestimmt dein Los,
wer rechnete mit Super-Abitur?
Gedichte, Publizistik mit Bravour,
dein Kinderbuch bleibt immer zeitlos groß.

Voll Hass verbrannten Nazis deine Werke.
Gleichwohl verließest du die Heimat nicht.
Entgingst mit Camouflage dem Gericht.
Sie duldeten verbissen deine Stärke.

Gerettet in die Adenauer-Zeit,
als Pazifist zu kämpfen stets bereit,
du sprachst als Moralist auf Ostermärschen.

Ein Leben lang bliebst du in Kinderherzen,
beliebtest gern mit Jung und Alt zu scherzen.
Vergeblich Licht, das Dunkel zu beherrschen.








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Kommentare zu diesem Text

chioni (40)
(14.09.24, 13:27)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.09.24 um 13:52:
Merci, chioni,das ist richtig und schön kommentiert.

LG
Ekki

 AchterZwerg antwortete darauf am 14.09.24 um 13:56:
Brücken bersten - Schönheit bleibt!

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 14.09.24 um 20:26:
Ja, die Schönheit bleibt in immer wieder neuen Manifestationen.

 AchterZwerg (14.09.24, 14:00)
Lieber Ekki,

du schilderst einen echten Überlebenskünstler, der noch heute von Kindern wertgeschätzt wird.
Die Verfilmungen seines Werks erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit.

Ich mag den über alle Kästen und Kasterln hinaus. 8-)

Deine Piccola

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 14.09.24 um 20:33:
Grazie, Piccola,

mir geht es genau so. Es gelingt nur sehr selten, dass die Textvorlagen und die Verfilmungen gleichermaßen gut sind wie bei "Emil und die Detektive " und "Das doppelte Llottchen".

 Graeculus (14.09.24, 23:46)
Weißt Du, ob er noch von Kindern gelesen wird? Ich weiß es nicht.

 plotzn (15.09.24, 10:21)
Servus Ekki,

das fliegende Klassenzimmer, Pünktchen und Anton, Emil und die Detektive... da kommen viele Kindheitserinnerugen in mir hoch.

Da hast Du mal wieder einen der Großen auf die Bühne gehoben!

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 15.09.24 um 16:21:
Hallo Graeculus, am 23.02. 2024 schreibt Britta Spichiger:      "«Emil und die Detektive» oder «Das doppelte Lottchen»: Erich Kästners Geschichten stehen auch heute noch in vielen Kinderzimmern. Keine Überraschung, wenn man weiss, wie Kästner seinen jungen Leserinnen und Lesern begegnet........ .
 Erich Kästner war ein Glücksfall für die Kinderliteratur - Kultur - SRF
Genaue Zahlen zur Lektüre diese Kinderbücher habe ich nicht gefunden. Bei der allgemeinen Leseunlust der jüngsten Generation bin ich nicht optimistisch.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.09.24 um 16:41:
Merci Stefan,

auch ich habe alle Kinderbücher von ihm gelesen und weiß, dass auch meine Klassenkameraden auf der Sexta ihn sehr mochten. Immerhin ist er heute noch Schullektüre.            https://www.bing.com/search?q=emil+und+die+detektive+unterrichtsmaterial&cvid=ecd6a409a0fc44d3944a31ccc75679ec&gs_lcrp=EgZjaHJvbWUqBggHEAAYQDIGCAAQRRg7MgYIARAuGEAyBggCEAAYQDIGCAMQABhAMgYIBBAAGEAyBggFEAAYQDIGCAYQABhAMgYIBxAAGEAyBggIEEUYPNIBCTI5Njk3ajBqNKgCCLACAQ&FORM=ANAB01&PC=ACTS

Liebe Grüße
Ekki

 Saira (15.09.24, 10:46)
Moin Ekki,

Erich Kästner thematisierte in seinen Werken oft die Notwendigkeit des Widerstands gegen Unrecht und Diktatur. Er selbst befand sich während der Nazi-Zeit in einer schwierigen Lage, da seine Bücher verboten und er als Jude in Gefahr war.

Er versuchte, Menschen zu ermutigen, sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Von ihm stammt das Zitat „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“. Ein kluger Sinnspruch!

Liebe Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.09.24 um 16:53:
Grazie, Sigi,

es ist erstaunlich, dass Kästner die Nazi-Diktatur physisch unbeschadet überstanden hat. Vielleicht schützte ihn seine Popularität, die er schon zu Lebzeiten hatte.
Das Gerücht, er habe einen unehelichen jüdischen Vater gehabt, wurde jedoch nie bestätigt.

Liebe Grüße
Ekki

 harzgebirgler (15.09.24, 10:50)
er hat sogar in leipzig promoviert -
seine doktorarbeit wurde auch gedruckt
viel später erst und hat dazu geführt
dass mancher sammler heute danach guckt.

Friedrich der Große und die deutsche Literatur. Die Erwiderungen auf seine Schrift „De la littérature allemande“. Dissertation Leipzig 1925. Druckausgabe: Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1972

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.09.24 um 17:44:
Gracias, Henning,

hier ist eine Zusammenfassung von Kästners Dissertation:
"Erich Kästners Leipziger Dissertation von 1925 erschien erst 1972 im Druck; sein erstes Buch wurde auch sein letztes. Einige seiner großen Themen bereiten sich hier vor: aufklärerische Rationalität als Gegenstand von Hoffnung und Skepsis, das Verhältnis von Sachlichkeit und Romanze, das Verhältnis von Literatur und Macht. Im Durchgang durch die zeitgenössischen Erwiderungen auf Friedrichs II. Schrift De la littérature allemande entwickelt Kästner ein kritisch glossierendes Panorama der deutschen Literatur zwischen Aufklärung und Goethezeit – mit kanonischen und vergessenen Autoren, die sich einem seine Befugnisse überschreitenden Herrscher fügen, ihm widersprechen oder schwanken."
 Friedrich der Große und die deutsche Literatur. Dissertation (1925/72) | SpringerLink

 Teo (16.09.24, 20:26)
Ach Ekki,
Erich Kästner! Der darf nicht fehlen.
Er hat uns alle beschenkt.
Lieben Gruß 
Teo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.09.24 um 20:41:
Hallo Volker,
Kästners Werk zählt nicht zu der ganz großen Weltliteratur, aber er hat sich unter der Diktatur der Nazis so sympathisch klug und mutig verhalten, dass ihn fast alle lieben. Du hast es treffend formuliert: Man fühlt sich von solchen Menschen beschenkt.
Liebe Grüße
Ekki
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