Schwarzer Humor mit Erfolg

Sonett zum Thema Humor

von  EkkehartMittelberg

Er hat Menschen mit Humor verwöhnt,

bescheiden nannte er die Comics Schosen,

mit bösen Helden, nicht zum Kosen,

hat er Spießer, Frömmelei verhöhnt.


Wer kennt nicht Max und Moritz, Fips, den Affen,

die fromme Helene, vom Teufel entführt,

ist nicht vom Ende Huckebeins gerührt

und vom Eheleben, das Knopp geschaffen?


Ein ernsthafter Maler zu werden war sein Bestreben,

vernichtet Bilder aus seinem Künsterlerleben,

die schwarzhumorigen Comics blieben bestehen.


Beim Tode sind Max und Moritz hoch geehrt,

dem Freier freilich blieb Erfolg verwehrt,

sein Ruhm jedoch scheint niemals zu verwehen.


November 2024



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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (21.11.24, 00:19)
Ein köstlicher Künstler!

1. Es gibt durchaus noch "normale" Gemälde von ihm. Ich weiß nicht, ob die Zeile 2 der 2. Strophe das negieren soll.

2. Er stand wahrhhaftig auf dem Index librorum prohibitorum der katholischen Kirche, durfte also von Katholiken nicht gelesen werden bzw. hätte nicht gelesen werden dürfen. Einige seiner Bildgeschichten sind halt etwas antiklerikal.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.11.24 um 00:25:
Merci, Graeculus,
nein, das soll die 2. Strophe nicht negieren. Deshalb habe ich den Artikel vor Bilder weggelassen.
Dein Hinweis auf die antiklerikalen Bildgeschichten ist wichtig.

 Graeculus antwortete darauf am 21.11.24 um 00:30:
Gut, dann ist das klar. Allerdings wäre er für diese Gemälde sicher nicht berühmt geworden.

Hier ist ein schönes Gedicht von ihm, denn er hat ja nicht nur bebilderte Geschichten geschrieben:

Ich hab in einem alten Buch gelesen
Von einem Jüngling, welcher schlimm gewesen.
Er streut sein Hab und Gut in alle Winde.
Von Lust zu Lüsten und von Sünd zu Sünde,
In tollem Drang, in schrankenlosem Streben
Spornt er sein Roß hinein ins wilde Leben,
Bis ihn ein jäher Sturz vom Felsenrand
Dahingestreckt in Sand und Sonnenbrand,
Daß Ströme Bluts aus seinem Munde dringen
Und jede Hoffnung fast erloschen ist.
Ich aber hoffe – sagt hier der Chronist -,
Die Gnade leiht dem Jüngling ihre Schwingen.

Im selben Buche hab ich auch gelesen
Von einem Manne, der honett gewesen.
Er war ein Mann, den die Gemeinde ehrte,
Der so von sechs bis acht sein Schöppchen leerte,
Der aus Prinzip nie einem etwas borgte,
Der emsig nur für Frau und Kinder sorgte;
Dazu ein proprer Mann, der nie geflucht,
Der seine Kirche musterhaft besucht.
Kurzum, er hielt sein Rößlein stramm im Zügel
Und war, wie man so sagt, ein guter Christ.
Ich fürchte nur – bemerkt hier der Chronist -,
Dem Biedermanne wachsen keine Flügel.

 Regina (21.11.24, 02:15)
Die moderne Pädagogik goutiert zwar die Grausamkeiten nicht, mit denen Kinder als Strafe für ihre Untaten bedroht wurden. Aber der geniale Zeichner und Reimer hat sich einen Namen über seinen Tod hinaus gemacht.
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