Der große Naturalist

Sonett zum Thema Natur

von  EkkehartMittelberg



Emile Zola? Dem Elend eine Stimme!
Er schuf für Bergarbeiter Sympathie;
die Schilderung der Not vergisst man nie,
damit soziales Denken nicht verglimme.


Er schulte sich stilistisch an der Presse,
die Leidenschaft galt stets der Republik
in Romanen und mit Kunstkritik,
genau geschmiedet auf präziser Esse.


J'accuse, man hörte auf den Dichter,
ihm drohte Haft - ein Kriegsminister war sein Richter.
In London konnte die Justiz nicht greifen.


Mit Rougon Macquart kam die Unsterblichkeit,
für den Dreyfus-Kläger Pantheon nicht weit.
Natur als Vorbild konnte mit ihm reifen.


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (25.09.24, 00:38)
Mit Rougon Macquart kam die Unsterblichkeit

Ein gigantischer Romanzyklus von 20 Bänden als Querschnitt durch die französische Gesellschaft zur Zeit Kaiser Napoleons III. Spannend fand ich den.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 25.09.24 um 11:16:
Hallo Graeculus, du hast wieder einmal den Punkt getroffen.
Es gibt Dichter, die mehr zum Nachdenken einladen als Zola. Aber mit spannender Handlung dürfte ihn kaum einer übertreffen. Ich hatte einen Jugendfreund, der Bergmann war. Er war ohne jede literarische Vorbildung. Gleichwohl hat er "Germinal" in einem Zuge gelesen und er war von der naturalistischen Schilderung des Lebens der Bergarbeiter sehr beeindruckt.

 AchterZwerg (25.09.24, 06:05)
Lieber Ekki,

diesmal komme ich zum (leichten) Mäkeln vorbei, weil mir dein Sonett zu spannungsarm daher tändelt und so , aus meiner Sicht, dem kämpferischen Zola nicht gerecht wird. Mal abgesehen davon, dass "Elend" und "Kriegsminister" nur schlecht ohne Artikel zurechtkommen.

Warum nicht:

Emile Zola? Dem Elend eine Stimme!
Er schuf für Bergarbeiter Sympathie;
die Schilderung der Not vergisst man nie,
damit soziales Denken nicht verglimme.


Er schulte sich stilistisch an der Presse,
die Leidenschaft galt stets der Republik
in Romanen und mit Kunstkritik,
genau geschmiedet auf präziser Esse.


J'accuse, man hörte auf den Dichter,
ihm drohte Haft - ein Kriegsminister war sein Richter.
In London konnte die Justiz nicht greifen.


Mit Rougon Macquart kam die Unsterblichkeit,
für den Dreyfus-Kläger Pantheon nicht weit.
Natur als Vorbild konnte mit ihm reifen.

Ich hoffe, du nimmst mir meine Vorschläge nicht übel. Nutzen werden die eh nix, weil das Sonett wohl bereits gedruckt ist ...

Herzlichst

Piccola

 Graeculus antwortete darauf am 25.09.24 um 11:36:
Kann man die fehlenden Artikel als Telegrammstil und auf einen journalistisch arbeitenden Autor verweisend verstehen?

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 25.09.24 um 11:44:
Grazie, Piccola,
deine Vorschläge übernehme ich sehr gern und sie machen auch Sinn, weil das Sonett ganz neu ist. Ich hätte das anmerken sollen.

Herzlichst
Ekki

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 25.09.24 um 12:14:
@Graeculus: Um ehrlich zu sein. Ich hatte die Artikel wegen des Metrums weggelassen und mir war keine intelligente Umstellung eingefallen, für die Piccola gesorgt hat.

 plotzn (25.09.24, 09:31)
Servus Ekki,

Ich kannte Emile Zolala,
vom Namen her schon, nicht die Werke,
jetzt bracht' dein Sonett ihn mir nah,
das ist pädagogische Stärke.


Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 25.09.24 um 11:57:
Hallo Stefan,

man kann nicht alles gelesen haben und kann nur entscheiden, welche Bildungslücken man lassen will.
Wenn es deine Zeit zulässt, empfehle ich "Germinal". Du wirst es nicht bereuen.

Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (25.09.24, 11:49)
Gern und aufmerksam gelesen.LG

 harzgebirgler (25.09.24, 12:21)
hallo ekki,

die referenz die du ihm hier erweist
zeugt wieder außer kennerschaft und geist
von sympathie aus der sie sich auch speist.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 25.09.24 um 13:58:
Vielen Dank, Henning, die Sympathie gründet sich auch darauf, dass sich der naturalistische Schreibstil besonders für die Beleuchtung sozialer Missstände eignet.
Beste Grüße
Ekki
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