Deutschsprachige Weltliteratur

Sonett zum Thema Achtung/Missachtung

von  EkkehartMittelberg

Besserwisser haben dich verkannt,
als Gruppe siebenundvierzig hoch geschätzt.
Sie haben nichts verstanden und geätzt,
den fremden Dichter haben sie verbannt.

Kaum einer, der sich heute nicht verneigt,
die „Todesfuge“ hat sich eingebrannt,
„Corona“ wird bekränzt in jedem Land,
„Mohn und Gedächtnis“ hat den Weg gezeigt.

Die Muse der Gedichte war die Bachmann,
in „Herzzeit“ sind Impulse schön gegeben,
als Traumpaar konntet ihr euch kurz erleben.

In aller Welt kommt deine Lyrik an,
Nach Auschwitz sollte Lyrik unterbleiben.
Celan sei Dank. Man kann darüber schreiben.






Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (24.09.24, 16:21)
Ekkehart Mittelberg?

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 24.09.24 um 16:36:
Du hättest Detektiv werden sollen.

 harzgebirgler (24.09.24, 18:22)
hallo ekki,
dein sonett gefällt mir und ich las es gern
denn mir lag paul celan immer völlig fern.
lg
henning

ps
mir fehlte zu celan seit je der draht
doch traf er einstmals heidegger privat -
darüber hab' ich dann mal was gedichtet
und weitgehend auf wertung bei verzichtet:

"Einst saßen zag ein Denker und ein Dichter
in jenes Hütte wo ein Brunnen steht
wo lärmentfernt gesäumt von Bergen schlichter
und wahrer Herz bedacht zu Werke geht.

Natur ringsum nahm Dichters Sinn gefangen
es lud das Wasser ein zu frischem Trank
er sah das Stemholz überm Strahle prangen
ein stilles Zeichen für des Menschen Dank.

Dank an den Himmel wo die Sterne leuchten
wo Wolken ziehen dicht und regenschwer
die Erde tränken Wald und Wuchs befeuchten
drum lebt der Mensch nur denkt ers oft nicht mehr.

Dies Walten blieb dem Dichter scheu verborgen
er hoffte auf des Denkers weisend Wort
umtrieben ihn viel dunkle eigne Sorgen
so fuhr er fort von zeichenreichem Ort.

(Drei Jahre später nahm er sich das Leben
sprang von der Brücke nachts wohl in Paris
oh welche Engel mochten ihn umschweben
als er so still und naß sein Leben ließ?!)"


[heidegger und celan 1967 in todtnauberg - https://keinverlag.de/388334.text]


 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 24.09.24 um 20:07:
Vielen Dank Henning, dir ist ein schönes Gedicht über Heidegger und Celan gelungen.
Beste Grüße
Ekki

 plotzn (25.09.24, 09:21)
Servus Ekki,

die letzten Zeile trifft es auf den Punkt. Wenn man über unaussprechliches Leid ein Gedicht schreiben kann, ohne dass es abgeschmackt wirkt, dann gehört man zu den Großen der Kunst.

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 25.09.24 um 14:01:
Gracias, Stefan,

das kann man nicht besser ausdrücken.

Liebe Grüße
Ekki
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram