Es ist interessant, dass manche vor Weihnachten richtige Schübe bekommen. Normalität ist langweilig, selig sind die, die in ihrer eigenen geistigen Welt tümpeln, sagte der Nachbar einmal.
Traurig ist es nur, wenn es intelligente Menschen erwischt, sie in regelmässigen Abständen ihren Verstand verlieren. Da kommt schon Mitleid auf, überhaupt, wenn diese Schübe in Bösartigkeit ausarten. Nein, da sollte niemand böse sein oder werden, es ist einfach eine Krankheit.
Die Betroffenen selbst fühlen sich nicht krank, somit ist es für sie nicht so schlimm wie für Anwesende. Das ist der Trost.
Zumeist werden sie persönlich und haben Allmachtsphantasien, eigentlich das Auslachen ist keine elegante Lösung, aber immer noch besser als auf den ausgespuckten Schwachsinn einzugehen.
Jawohl, traurig, wenn in hellen Phasen durchaus Intelligentes kommt, aber sehr peinlich und beschämend sind die düsteren Phasen.
Ich denke, das Internet hat psychische Krankheiten verstärkt, andererseits gibt es den Kranken die Möglichkeit sich nicht isoliert zu fühlen. Ein böses hin und her.
Einmal saß ich in der Psychiatrie und wartete auf die "Freigabe" meines Freundes. Ein junger Mann sprach mich an, sprach nett und "normal". Nach zwei Minuten fing er an mich wüst zu beschimpfen und sich selbst die Haare auszureißen. Pfleger kamen herbei gelaufen und drückten ihn nieder, er schrie und schrie. Ich stand unter Schock, beteuerte, ich habe nur zugehört, da beruhigte mich der Arzt, meinte, ich sei nicht Schuld. Irgendwas war der Auslöser, mein Parfüm, mein Pullover oder meine Nase.
Im Grunde erschütternd und es kann uns alle erwischen. Das ist keine Krankheit die im Hirn heranwächst, diese braut sich langsam oder auch schnell durch chemische Prozesse zusammen. Das ist eigentlich ziemlich beängstigend.