Abends

Gedicht zum Thema Beobachtungen

von  niemand



Abends haben Fenster Leuchteaugen -

Augen, aus den eine Neugier stiert,

darauf, was im Dunkeln so passiert,

um die kleinste Regung aufzusaugen.


Wüsste gern, was Häuser abends denken.

Ob so manches vielleicht davon träumt,

wie man zu viel Innenleben räumt,

um sich ungewohnt neu zu verschenken.


Zu verschenken, nicht als ein Gemäuer,

das die zementierte Basis hemmt,

sondern als Objekt, das unverklemmt,

sich bekennt zum dunklen Abenteuer.


Doch ein Haus kann sich solch Träume sparen,

denn es bleibt für immer unbewegt,

kann nur, wenn die Dunkelheit sich regt,

lüstern aus den Leuchteaugen starren.





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