Der Tod sitzt neben ihm

Sonett

von  Walther

Der Tod sitzt neben ihm

 

Der Tod steht hinten in der langen Reihe.

Er steigt mit uns in diesen letzten Bus.

Das junge Paar gibt sich `nen Zungenkuss,

Und ich gelobe mir, dass ich verzeihe.

 

Ein Messer kratzt die fünfte Rippe leicht

Und findet seinen Weg bis in das Herz.

Ein kleiner Schrei begleitet diesen Schmerz.

Der zielgenaue Stich hat das erreicht,

 

Was jene wollte, die ihn locker führte.

Die Klinge streift sie an der Kleidung ab.

Es scheint, als ob sie ihn ganz sanft berührte.

 

Was locker aussah, war doch ziemlich knapp.

Der Tote ist in seinen letzten Schlaf gesunken.

Der Tod sitzt neben ihm und hat gewunken.




Anmerkung von Walther:

Kriminalsonett

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online: