... irgendwo ein schussähnliches Geräusch zu hören war, das tangierte niemanden, schlussendlich war es vermutlich der Vergaser des Mustangs vom Nachbarn Karl-Heinz aus dem dritten Stock. Das Auto ist so eine Sache. Tatsächlich war es der Mustang, aber das kam der Frau Wessely aus dem zweiten Stock nicht zu Gute, denn sie schrie ein letztes Mal aus Leibeskräften um Hilfe, genau in dem gleichen Moment, als der Vergaser laut war, es hörte sie also niemand, als das Messer ihre Kehle durchschnitt. Man sah nur die Bescherung, denn die Blutlache drang unter dem Türschlitz hindurch auf den Flur.
Flocky lief als Erster hin und schnüffelte, der Herr Reichert drückte zu dem Zeitpunkt noch nicht den Schalter für das Flurlicht. Erst als Flocky wedelnd zu seinem Herrli zurückkam und sich die Nase an der Hose des Herrn Reichert rieb, um die unangenehme Nässe wegzuwischen, spürte der Hundebesitzer etwas zu Nasses und drückte den Flurlichtknopf, dann schrie er, das, wahrlich laut.
Aber, tatsächlich, ein Mehrparteienhaus weiter, traf es Frau Schuster im ersten Stock, hier ließ der Täter die Türe offen, Frau Kachler ging ebenfalls mit ihrem Pekinesen Gassi, kam zurück und fand die Unglückselige mit dem Kopf in ihrem eigenen Blut.
Und während die Spurensicherung mit der Wessely und ein anderes Team mit der Frau Schuster beschäftigt war, kam ein dritter Anruf bei der Polizei ein, auch Frau Lidinger hat's erwischt, hier fand sie der Neffe, der wieder einmal Geld brauchte und sich der alten Dame erinnerte. Nachdem sie nicht öffnete, nahm er den Zweitschlüssel und betrat die Wohnung, stand bis zu den Knöcheln im Blut.
Alles geschah in einer Linie, Haus an Haus. Der Zusammenhang erschloss sich nicht. Alle drei Damen kannten sich nicht. Es fehlte nirgendwo Bares oder Schmuck. Auch wurde nicht gewaltsam eingedrungen.