Keine Überschrift

Betrachtung zum Thema Schreiben

von  eiskimo

Sorry! Es gibt hier keine Überschrift. Warum?

Gewöhnlich ist es nämlich so,  dass mit viel Eifer ein Text verbrochen wird, und danach sucht der erschöpfte Autor noch schnell eine irgendwie halbwegs passende Überschrift – schließlich wird es so verlangt in der Literatur.
Merkwürdig: Im ungeschönten Alltagsleben knallt man seinen Zeitgenossen die Texte meist ohne Überschrift um die Ohren.

Aber wie auch immer. Der Text genießt eindeutig Vorrang vor der Überschrift. Beim Text, da hängt man sich richtig rein, sucht und drechselt seine Worte, spinnt an dem berühmten Roten Faden, ja, man will auch noch einen Funken Dramaturgie reinbringen, um endlich, endlich zufrieden zu sein –  uff, geschafft! Der ganze Sermon stimmt.  Am Ende: Ach ja, die Überschrift ...
Mit diesem Automatismus habe ich oben gebrochen. Was dort über dem Text steht, ist nur eine Abwesenheitsnotiz.






Anmerkung von eiskimo:

Hintergrund: Was habe ich bei KV schon für missratene Überschriften lesen dürfen! Bei mir selbst angefangen. Nichtssagende, manchmal total irreführende, am häufigsten aber hohle Alibi-Titel – irgendein Passus, blind aus dem Text gegriffen, fast wie ein literarischer Fußabtreter, plumpes Startsignal zu einem meist überschätzten Text-Körper.

Dabei müsste mit der Überschrift ein roter Teppich ausgerollt werden, eine Einladung oder Verlockung angelegt...Im Idealfall ist man hiermit schon ein Stück weit in der Geschichte.
Aber für so eine gute Überschrift müsste der Autor seinen Text auch selber durchschaut haben.

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