Krieg und Kultur
Essay zum Thema Krieg/Krieger
von Regina
Kommentare zu diesem Text
Da ich deinen Text nicht nur lese, sondern auch "sehe" - ich war schon im Iran, auch in Tel Aviv, kann ich alles so bestätigen. Besonders Tel Aviv ist eine Stadt der Jungen, auch Haifa, somit der Zukunft.
Nicht die Politik, würde ich meinen, sondern Politiker. Der Mensch und sein Schaffen steht dem Wahn im Weg.
Nicht die Politik, würde ich meinen, sondern Politiker. Der Mensch und sein Schaffen steht dem Wahn im Weg.
Kommentar geändert am 23.06.2025 um 12:10 Uhr
Mich interessiert, ob die jüdische Gemeinschaft 1948 bei Gründung Israels friedlich über Kaufverträge bestimmte Landstücke dort von den Grundbesitzern erworben hat. Hat ehemals der herrschende Staat (welcher war das vor 1948) das Land an die jüdische Gemeinschaft verkauft oder waren es private Geundstückverkäufer.
Wie genau hat Israel nach der Gründung weiteres Land in der Umgebung erworben? Aufkauf? oder durch Krieg?
Randfrage: Gehörte GAZA immer den Palästinensern?
Wie genau hat Israel nach der Gründung weiteres Land in der Umgebung erworben? Aufkauf? oder durch Krieg?
Randfrage: Gehörte GAZA immer den Palästinensern?
Kommentar geändert am 23.06.2025 um 12:37 Uhr
Zur Randfrage: Gehörte Schlesien immer den Preußen oder war da nicht was?
Was ich sagen will: Wir leben in der Jetztzeit und das stetige Pochen auf "das gehörte mir" oder "ganz wem anderen", das macht überall nur noch Leid.
Was ich sagen will: Wir leben in der Jetztzeit und das stetige Pochen auf "das gehörte mir" oder "ganz wem anderen", das macht überall nur noch Leid.
Dem stimme ich zu. Das Pochen auf ein Land, das einem irgendwann einmal gehört hat, führt zu Chaos, und die Berufung auf eine angebliche Schenkung durch Gott macht die Sache nicht besser.
Deshalb die pragmatische Frage nach Kaufverträgen, ob welche existieren. MWn. wurde die Gründung Israels durch regulären Kauf von Grundbesitz legitimiert. Etwa 100-300 jüdische Siedler (die Anzahl bin ich mir nicht sicher) kauften relativ karges Land den Grundbesitzern ab. Von diesem Beginn an strömten immer mehr jüdischer Bevölkerung aus der Welt dorthin.
Aber dann ohne KV.
Wie gesagt, es ist traurig.
Wie gesagt, es ist traurig.
Es gab bereits vor 1948 Landerwerb durch Kauf von Einzelpersonen und jüdischen Organisationen, aber es gab auch Vertreibung.
Der Kauf von Land durch jüdische Organisationen ist also legitimiert. Ich nehme an, dass die Menschenmenge (Waren das Palästiner?) die auf diesem Land bereits lebte, das Land räumen mussten.
Hier treffen nüchterne Eigentumsrechte auf Besitzrechte, sprich Kaufvertrag auf (Jahrzehntlange Lebenstradition.
Wenn die Palästiner keine vertraglichen Eigentumsrechte auf das Land haben, wie begründen sie ihr Recht auf das Land? Historisch? Der Opa lebte bereits hier ohne Papiere oder eigentumsurkunde?
Von weiterem Interesse ist, ob die vertriebenen Palästiner finanziell entschädigt wurden als sie das Land und Häuser verlassen mussten, in dem sie lebte als sie nach GAZA umgesiedelt wurden. Was passierte mit deren alten Häusern?
In GAZA wurden neue Gebäude, neue Häuser für die Vertriebenen gebaucht. Beteiligte sich Israel finanziell am Bau und anderen Ressourcen wie Bereitstellung von Architekten und Maschinen? Oder überließen sie dies alles internationalen Organisationen?
Hier treffen nüchterne Eigentumsrechte auf Besitzrechte, sprich Kaufvertrag auf (Jahrzehntlange Lebenstradition.
Wenn die Palästiner keine vertraglichen Eigentumsrechte auf das Land haben, wie begründen sie ihr Recht auf das Land? Historisch? Der Opa lebte bereits hier ohne Papiere oder eigentumsurkunde?
Von weiterem Interesse ist, ob die vertriebenen Palästiner finanziell entschädigt wurden als sie das Land und Häuser verlassen mussten, in dem sie lebte als sie nach GAZA umgesiedelt wurden. Was passierte mit deren alten Häusern?
In GAZA wurden neue Gebäude, neue Häuser für die Vertriebenen gebaucht. Beteiligte sich Israel finanziell am Bau und anderen Ressourcen wie Bereitstellung von Architekten und Maschinen? Oder überließen sie dies alles internationalen Organisationen?
Hören wir doch auf zu philosophieren. Das Gold der nächsten Generation ist Wasser. Um das wird überall gekämpft werden. Und ich sag nur Golan und das nächste Ziel ist die Karun-3-Talsperre. Der Atomwaffenangriff ist ein Vorwand gewesen. Davon bin ich überzeugt.
Israels Regierung kämpft auf zwei Seiten um Territorium und um Wasser.
Israels Regierung kämpft auf zwei Seiten um Territorium und um Wasser.
Wasser ist in der Region ein wertvolles Gut. Die Lage wird sich auch auf Grund rückläufiger Wasserbestände verschärfen. Die Salinität steigt, während die Grundwasserstände kontinuierlich zurückgehen.
Dadurch wird auch erklärt, warum überhaupt keine Schwerindustrie dort angesiedelt werden kann oder Produktionsstätten, die enorme Mengen Wasser benötigen; wie etwa die Gigafactory Tesla in Brandenburg, die Unmengen an Wasser benötigt, um zu produzieren. Die Herstellung 1 Autos benötigt bis zu 200.000 bis 400.000 Liter Wasser, während in GAZA die Wasserhähne im Sommer bis zu 3/4 Wochen trocken bleiben.
Dadurch wird auch erklärt, warum überhaupt keine Schwerindustrie dort angesiedelt werden kann oder Produktionsstätten, die enorme Mengen Wasser benötigen; wie etwa die Gigafactory Tesla in Brandenburg, die Unmengen an Wasser benötigt, um zu produzieren. Die Herstellung 1 Autos benötigt bis zu 200.000 bis 400.000 Liter Wasser, während in GAZA die Wasserhähne im Sommer bis zu 3/4 Wochen trocken bleiben.
Das ist ein Wahnsinn!
Es wird aber behauptet, dass Wasser an sich in diesen Regionen nicht der Kriegsauslöser zukünftig sein wird, weil der monetäre „Kauf“ von Wasser günstiger sein wird als die Kosten, die ein militärischer Krieg verursachen würde. Die Behauptung übersieht aber die drohende Monopolisierung von Wasser, wenn größtenteils sämtliche Wasserquellen einem Land gehören; so dass Abhängigkeiten entstehen, die politisch (aus)genutzt werden können.
Und Staudämme werden massive Wasserverluste bedeuten und Flüchtlingsströme auslösen. Wasser wird DAS Thema in den nächsten Jahrzehnten sein.
Es bleibt dabei, glaube ich, eine Geldfrage. Israel besitzt bereits eine Wasseraufbereitungsanlage, die das Meerwasser entsalzt und zu Trinkwasser in hoher Qualität zubereitet. Wasser wird also eine Frage von Geld sein und natürlich auch, wer Zugang zur Küste hat.
Da sie im römischen Reich zu römischen Bürgern avancierten, hatten sie sich überall in Europa niederlassen können.
Nach dem Bar-Kochba-Aufstand 132-136 u.Z. war den Juden durch Kaiser Hadrian der Aufenthalt in Palästina verboten worden. Daraus und nicht aus dem römischen Bürgerrecht resulierte die Zerstreuung der jüdischen Volkes in Europa, Ägypten und weiter östlich gelegenen Gebieten.
Das römische Bürgerrecht besaßen sie damals keineswegs. Dieses haben die Provinzialen erst durch die Constitutio Antoniniana Kaiser Caracallas (212 u.Z.) erhalten.
Kommentar geändert am 23.06.2025 um 14:26 Uhr
immerhin lange vor dem Ersten Weltkrieg.
Klar. Aber die berühmte Zerstreuung des jüdischen Volkes in alle Welt hatte mit einem gescheiterten Aufstand gegen Rom (es war nicht der erste gewesen) zu tun, nichts mit dem römischen Bürgerrecht.
Der Aufstand vorher unter Nero war von Vespasian und seinem Sohn Titus niedergeschlagen worden und hatte mit der Zerstörung des Tempels geendet. Die Beute ist bis heute sichtbar am Titus-Bogen auf dem Forum Romanum abgebildet.
Der Aufstand vorher unter Nero war von Vespasian und seinem Sohn Titus niedergeschlagen worden und hatte mit der Zerstörung des Tempels geendet. Die Beute ist bis heute sichtbar am Titus-Bogen auf dem Forum Romanum abgebildet.
Das sieht nicht jeder so:
https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wie-kamen-die-ersten-juden-nach-deutschland-102.html
https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wie-kamen-die-ersten-juden-nach-deutschland-102.html
Die ursprüngliche Antwort wurde am 23.06.2025 um 15:29 Uhr wieder zurückgezogen.
Die ursprüngliche Antwort wurde am 23.06.2025 um 15:29 Uhr wieder zurückgezogen.
Immerhin, sie sind vertrieben worden aus ihrem Land ... das sie ihrerseits einst den Kanaanitern abgenommen hatten.
Saudade hat schon recht: Solche historisch begründeten Ansprüche sind heillos. Da könnten die Österreicher Schlesien zurückfordern und die Ostgoten (bzw. ihre Nachfahren) die Krim.
Saudade hat schon recht: Solche historisch begründeten Ansprüche sind heillos. Da könnten die Österreicher Schlesien zurückfordern und die Ostgoten (bzw. ihre Nachfahren) die Krim.
In der von Dir verlinkten Quelle steht es doch:
Ich füge lediglich hinzu: Nach dem Bar-Kochba-Aufstand durften sie dort nicht mehr siedeln. Wer dennoch blieb - das mag es vereinzelt gegeben haben -, tat das illegal.
nach der Eroberung Jerusalems durch die Römer, nach der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 und dem niedergeschlagenen Bar-Kochba-Aufstand verließen die meisten der noch verbliebenen Juden ihre Heimat Judäa oder wurden versklavt. Ihre Nachfahren verteilten sich über Italien auch in den Norden des Römischen Reiches
Antwort geändert am 23.06.2025 um 15:34 Uhr
Auch ich bin der Auffassung von Saudade. Jedoch sollte sie ideologiefrei auf jede Kultur und Ethnie angewendet werden.
Das ist auch in meinem Sinne.
Also sind wir uns in diesem Punkte einig.
Was folgt nun aber daraus? Vorschlag:
1. Juden bzw. jüdischer Staat haben kein Recht auf "Judäa und Samaria", d.h. das Westjordanland, oder den Gazastreifen. - Ich fürchte allerdings, daß eine israelische Regierung, die darauf verzichtet, keine Mehrheit in der Knesset bekäme. Deshalb, so fürchte ich weiterhin, kann keine israelische Regierung sich mit diesem Zugeständnis einverstanden erklären.
2. Die früheren palästinensischen Besitzverhältnisse auf dem heutigen Gebiet des Staates Israel wären bloß historisch begründet - ähnlich wie 1948 die jüdischen Ansprüche - und daher heute unzulässig. Dem, so fürchte ich, werden die Palästinenser nicht zustimmen.
3. Jeder müßte auf etwas verzichten - keiner hat den Anspruch auf ein Land "from the river to the sea". Vielmehr zwei Staaten mit einem aufgeteilten Territorium. Wobei das palästinensische Territorium unangenehm zweigeteilt wäre, ohne Landverbindung.
Aber wer unter den beiden Kontrahenten ist bereit, dem zuzustimmen ... und dies dann auch in friedlicher Koexistenz mit Leben zu füllen?
Der Iran, so habe ich gestern gehört, hat in seiner Verfassung die Auslöschung "des zionistischen Staates" als Staatsziel stehen. Da gilt es also noch mehr Beteiligte zu überzeugen als Juden und Palästinenser.
Was folgt nun aber daraus? Vorschlag:
1. Juden bzw. jüdischer Staat haben kein Recht auf "Judäa und Samaria", d.h. das Westjordanland, oder den Gazastreifen. - Ich fürchte allerdings, daß eine israelische Regierung, die darauf verzichtet, keine Mehrheit in der Knesset bekäme. Deshalb, so fürchte ich weiterhin, kann keine israelische Regierung sich mit diesem Zugeständnis einverstanden erklären.
2. Die früheren palästinensischen Besitzverhältnisse auf dem heutigen Gebiet des Staates Israel wären bloß historisch begründet - ähnlich wie 1948 die jüdischen Ansprüche - und daher heute unzulässig. Dem, so fürchte ich, werden die Palästinenser nicht zustimmen.
3. Jeder müßte auf etwas verzichten - keiner hat den Anspruch auf ein Land "from the river to the sea". Vielmehr zwei Staaten mit einem aufgeteilten Territorium. Wobei das palästinensische Territorium unangenehm zweigeteilt wäre, ohne Landverbindung.
Aber wer unter den beiden Kontrahenten ist bereit, dem zuzustimmen ... und dies dann auch in friedlicher Koexistenz mit Leben zu füllen?
Der Iran, so habe ich gestern gehört, hat in seiner Verfassung die Auslöschung "des zionistischen Staates" als Staatsziel stehen. Da gilt es also noch mehr Beteiligte zu überzeugen als Juden und Palästinenser.
Antwort geändert am 23.06.2025 um 18:58 Uhr
Sollte es einmal Verhandlungen geben, wer spricht dann eigentlich für die Palästinenser? Die Hamas? Der senile Mahmud Abbas für die korrupte PLO?
Hallo Gina,
dein Text ist informativ und klar geschrieben. Besonders gut finde ich, wie du Geschichte, Religion, Wirtschaft und Kultur verbindest. So wird deutlich, wie vielschichtig die Konflikte in der Region sind.
Die zoroastrische Mythologie als Beispiel für das Zerstörerische von Kriegen gibt deinem Text eine tiefere Bedeutung.
Manche Zusammenhänge, wie die Rolle der USA oder die Unterschiede innerhalb der Gesellschaften, könntest du noch genauer erklären. Auch wäre es gut, stärker zwischen Politikern und der Bevölkerung zu unterscheiden.
Insgesamt ist dein Essay ein gelungener Beitrag, der die politischen und kulturellen Seiten von Krieg und Frieden im Nahen Osten gut zeigt.
LG
Saira
dein Text ist informativ und klar geschrieben. Besonders gut finde ich, wie du Geschichte, Religion, Wirtschaft und Kultur verbindest. So wird deutlich, wie vielschichtig die Konflikte in der Region sind.
Die zoroastrische Mythologie als Beispiel für das Zerstörerische von Kriegen gibt deinem Text eine tiefere Bedeutung.
Manche Zusammenhänge, wie die Rolle der USA oder die Unterschiede innerhalb der Gesellschaften, könntest du noch genauer erklären. Auch wäre es gut, stärker zwischen Politikern und der Bevölkerung zu unterscheiden.
Insgesamt ist dein Essay ein gelungener Beitrag, der die politischen und kulturellen Seiten von Krieg und Frieden im Nahen Osten gut zeigt.
LG
Saira