Kanzler, es ist angepfiffen

Glosse zum Thema Neuanfang/ -orientierung

von  eiskimo

Ein guter Trainer im Fußball erkennt die versteckten Potentiale seiner Spieler. Darum lässt er den Torwart schon mal die Elfmeter schießen; sein etatmäßiger Linksaußen darf auch hinten zaubern und dem falschen Sechser traut er zu, dass er als Stoßstürmer vielleicht noch wertvoller ist.

Was macht ein guter Bundeskanzler?

Was er nicht machen sollte? Jetzt die eh kaum eingespielten Ministerinnen und Minister ihre Positionen wechseln lassen. So war das Beispiel aus dem Fußball nicht gemeint. Es würde auch dem Spiel nichts Gutes tun. Nein, der Kanzler müsste viel mutiger agieren. Und zwar die Akteure in der gesamten Volkswirtschaft beobachten und dann aus diesem Topf die besten Leute ins Match schicken.

Beispiel 1: Die so unglücklich besetzte Position „Deutsche Bundesbahn“. Da hinein eine ausgesuchte Riege Flix-Manager zu berufen, würde sehr rasch Lösungen generieren – Flix kennt sich aus im Reise- und Transportwesen, realitätsnah und kundenorientiert. Das würde das Spiel deutlich schneller machen

Beispiel 2: Das Milliarden-Grab Bundeswehr. Hier müsste schon ein ganz Großer ran, einer, der für Effizienz und Qualität bürgt, bei Materialbeschaffung, Personal und Logistik. Da könnte Lidl einsteigen und die gesamte Verteidigung auf neue Beine stellen – Lidl, das lohnt sich!

Beispiel 3: Die Misere mit der Wohnraum-Beschaffung. Statt immer neue nicht eingehaltene Bau-Versprechungen zu machen... Enpal beordern. Die kennen sich aus auf deutschen Dächern und können vor allem eins: Liefern!

Beispiel 4: Die Dauerbaustelle „deutsches Bildungswesen“, das auch mit 16 Kultusministerien weiter im freien Fall befindlich ist. Hier müsste der Kanzler ganz viele alte Zöpfe abschneiden und die überfällige Digitalisierung in den Matchplan aufnehmen. Endurino heißt der Gamechanger, ein Startup, das schon mit den Tonies vorgemacht hat, wie man Kinder begeistert – so werden Talente entdeckt und gefördert – vorbei mit dem Kick-and-Run der alten Schule.

Das Gesundheits-Un-wesen: Hier könnte der Kanzler der Mannschaft einen Vitamin-Shot verpassen, und zwar mit Celonis,einem höchst erfolgreichen StartUp, das für zukunftsfähige Betriebsabläufe sorgen kann, natürlich KI-gestützt und … papierlos.

Ob er sich dann noch an das ungeliebte Thema „Umwelt“ heranwagen würde? Mit den oben genannten Einwechslungen hätte er eh genug Zoff bei den Betroffenen. Diese müssten bei dieser neuen Dynamik nämlich um ihren Vertrag fürchten und würden gegen den Trainer spielen. Trotzdem. Es stünde ein Akteur bereit, der die Versprechen von früher mutig in Erinnerung holen würde. Es wäre auch ein StartUp: 1KOMMA5° - der Name sozusagen als Wunschergebnis.

Kanzler – es ist angepfiffen. Guck mal, wen Du alles auf der Bank hast. Und warte mit den frischen Spielern nicht, bis wir aussichtslos hinten liegen.




Anmerkung von eiskimo:

Beim Fußball mag Sachverstand schon einmal durch "Dussel" ersetzbar sein - in der Politik nicht.

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Kommentare zu diesem Text


 Moppel (20.08.25, 21:57)
wir liegen bereits aussichtlos hinten, eiskimo. :(

 eiskimo meinte dazu am 20.08.25 um 22:42:
Frage, an wem wir uns messen. Aber die Spielkultur muss schon dringend eine andere werden. Vielleicht auch die generelle Leistungsbereitschaft.
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